Fröhlichkeit sei ein gutes Rezept in allen Lebenslagen. Das belegte die Vorständin des Unterstützungsvereins Hemerau-Frauen Marie-Luise Herzog mit einem Gedicht als Einstieg in die diesjährige Jahreshauptversammlung. Diese Fröhlichkeit habe man auch bei verschiedenen Anlässen im Verein erlebt, ergänzte sie. Ein anderes Lebensgefühl bestimmte dann das künftige Vereinsleben.
Zufriedenheit mit der Vereinsführung wurde mit der Bestätigung der bisherigen Vorstandschaft gezeigt.
Der Unterstützungsverein hat aber auch viele traurige Aufgaben zu erfüllen, wenn Mitglieder sterben. 16 waren es im vergangenen Jahr gewesen, ihr durchschnittliches Alter betrug 82 Jahre.
Beim Kassenbericht von Birgit Holzfurtner wurde dann die eigentliche Aufgabe des Vereins deutlich. Knapp 30 000 Euro wurden an Sterbegeldern an Hinterbliebene von Mitgliedern ausgezahlt. Dieser Betrag kam aus den Sterbegeldbeiträgen der Mitglieder in Höhe von zwei Euro je Sterbefall zusammen. Der Mitgliedsbeitrag betrug in der Vergangenheit zwei Euro je Quartal.
Sterbegeldbeitrag von zwei auf 2,50 Euro erhöht
Im späteren Verlauf der Versammlung hatte dann Marie-Luise Herzog die Anhebung des Sterbegeldes vorgeschlagen. „Alles wird teurer, auch das Sterben“, war ihr Argument. Sie schlug eine Erhöhung des Sterbegeldes von bisher 1850 Euro auf 2200 Euro vor. Gleichzeitig solle der Sterbegeldbeitrag von zwei Euro auf 2,50 Euro erhöht werden. Die Versammlung stimmte diesem Vorschlag zu. Die neuen Sätze gelten ab sofort.
In ihrem Jahresbericht konnte die Vorständin auf ein lebhaftes Vereinsleben nach der Pandemie zurückschauen. Neben der Teilnahme an Beerdigungen hatten sich die Mitglieder wieder zur Maiandacht in Holzfreyung, zur Messe am Hemerauer Feldkreuz und bei Anlässen in Pfarrei und Stadt getroffen. Ein Höhepunkt sei der Ausflug an den Höglwörther See und die Besichtigung des Porsche-Museums gewesen. „Auch Frauen verstehen was von Autos“, kommentierte Marie-Luise Herzog die Wahl des Ziels. An den bewährten Terminen wolle man auch in diesem Jahr festhalten und der schon einmal geplante Ausflug nach Wien finde heuer statt.
Nicht ganz habe man den Mitgliederstand halten können, ergänzte die Vorständin. Den 16 Todesfällen stünden nur zwölf Neuzugänge gegenüber. So sei der Mitgliederstand zum Jahresende geringfügig auf 901 abgesunken. Die bereits erfolgten und noch in Aussicht gestellten Eintritte ließen aber auf eine gute Entwicklung hoffen. Die Mitgliedschaft im Unterstützungsverein Hemerau-Frauen sei für viele Menschen eine lebenslange Bindung. Das zeigte sich dann auch bei der Ehrung langjähriger Mitglieder. 15 Frauen haben vor 25 Jahren ihren Beitritt erklärt, 17 Frauen sind schon seit 40 Jahren dabei, zehn Frauen gehören seit einem halben Jahrhundert dem Verein an. Rosamarie Katzinger, Paula Brem, Maria Lorenz und Hildegard Eggerl konnten für 60-jährige Mitgliedschaft geehrt werden und Agnes Obermüller, Brigitte Schwarz und Rosa Zieringer haben sieben Jahrzehnte dem Unterstützungsverein Hemerau-Frauen die Treue gehalten. Marie-Luise Herzog dankte den Jubilarinnen. Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer, stellvertretender Landrat Hans Koller sowie der 2. Bürgermeister aus Waldkirchen Christian Zarda gratulierten zu diesen eindrucksvollen Vereinsjahren.
Bewährt und wieder gewählt, so hieß das Motto bei den Wahlen. An der Spitze der Vereinsführung bleibt Marie-Luise Herzog. 2. Vorständin ist wieder Jutta Bretl und 3. Vorständin bleibt Silvia Waschinger. Das Amt der Schriftführerin und die Kassenverwaltung liegen weiter in der Hand von Birgit Holzfurtner. Die Kassenprüfung übernehmen wieder Mariele Obermüller und Roswitha Schätzl. Mit Rita Fruth und Pauline Stemp-linger sind zwei Ausschussmitglieder ausgeschieden. Sie wurden für ihr Wirken besonders gewürdigt. Neu im Ausschuss ist jetzt Sophia Reitberger. Wieder gewählt wurden Maria Knödlseder, Regina Braun, Sabine Brunner, Maria Mück, Gaby Stadler, Manuela Gubisch, Renate Zieringer und Silvia Thoma. Die Vereinsfahne wird auch in Zukunft Heidi Schmid vorantragen.
Vorstandschaft bei Wahlen bestätigt
„Ihr könnt stolz sein auf eure Gemeinschaft“, lobte Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer die Mitglieder und die wiedergewählte Vorstandschaft. Helfen sei Tradition. Der Unterstützungsverein erfülle mit der finanziellen Unterstützung und der Anteilnahme bei Todesfällen eine große soziale Aufgabe.
Als einen Verein der Solidarität bezeichnete auch stellvertretender Landrat Hans Koller den Unterstützungsverein Hemerau-Frauen. Das Leben sei ernst genug. Deshalb sollten im Vereinsleben auch die Geselligkeit und der Frohsinn nicht zu kurz kommen.
In der Gemeinschaft des Vereins werde das Leben im Alltag in seinen vielen Facetten bereitet, sagte Waldkirchens 2. Bürger-meister Christian Zarda. Gerade in der schnelllebigen Zeit habe das Gespräch einen hohen Stellenwert. „Unterstützt eure Leute“ war sein Appell.
− do
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