Beim Gastro-Speeddating „Heimatgspusi auf dem Teller“ der Genussregion Niederbayern am 7. Oktober auf dem Staatsgut Kringell in Hutthurm dreht sich alles um die Beziehung zwischen Gastronom und Direktvermarkter.
Bei der Veranstaltung sind mit Simon Hannig vom Forum Esskultur in Passau und Teresa Weiß vom Permakulturhof Weiß aus Windorf auch zwei Referenten dabei, die eine erfolgreiche Partnerschaft zwischen Gastronom und Direktvermarkter etabliert haben.
Aus hochwertigen und gesunden Lebensmitteln aus der Region lassen sich „richtig geile Gerichte“ zaubern, davon sind Simon Hannig und Teresa Weiß überzeugt. Hannig betreibt das Forum Esskultur in Passau und setzt auf die Qualität heimischer Produkte – wie die von Teresa Weiß Permakulturhof. „Für mich der wichtigste und einfachste Faktor dabei ist, der faire Preis für die Qualität, die man sonst eigentlich nirgends annähernd so bekommt“, sagt der Gastronom. Auch die Vielfalt, die ihm Direktvermarkter aus der Umgebung bieten können, begeistere ihn. „Du findest bei ihnen auch ganz spezielle Sachen – von Tamarillos über Physalis bis hin zu Weinbergpfirsichen. Das ist unglaublich toll!“
Gastronom will Kollegen für regionale Produkte begeistern
Seine Begeisterung für regionale Produkte möchte Hannig auch an andere Gastronomen weitergeben. Er sieht in der regionalen Lieferantenbeziehung viele Vorteile. „Das Erfolgsrezept liegt in einer guten Partnerschaft. So kann man mit seinen Direktvermarktern sogar vorab absprechen, was man braucht und die können gezielt anbauen. Im Gegenzug biete ich an, ihnen überschüssiges, leicht verderbliches Obst abzunehmen, zu fermentieren und damit für den Winter haltbar zu machen.“
Damit die regionale Lieferbeziehung zum Erfolg werden kann, ist für den Passauer vor allem die Belieferung der Knackpunkt. „Ich habe keine Zeit, die Ware bei den Direktvermarktern selbst abzuholen. Daher sollte eine Lieferung einmal die Woche schon klappen. Aber oft bietet es sich für die Produzenten ja an, die Anlieferung mit ihren Touren zu den Endkunden zu verknüpfen.“
Herausforderung liegt in der Logistik
Auch Direktvermarkterin Teresa Weiß sieht die Herausforderung in der Logistik. „Ab welchen Mengen rentiert es sich, dass du als Direktvermarkter deine Ware zum Koch fährst? Und wie viel und was kannst du produzieren, damit du für die Gastronomie interessant bist“, formuliert sie Denkanstöße an andere Produzenten. Daneben sieht sie die Gastronomen in der Verantwortung: „Wir brauchen Leute, die eine gewisse Ideologie dahinter sehen und erkennen, dass sie regionale Produkte auch marketingmäßig gut nutzen können, um sich für die Verbraucher interessant zu machen.“
Um andere Direktvermarkter und Köche aus dem Bayerischen Wald für ihr Konzept einer regionalen Lieferbeziehung zu begeistern, wollen Simon Hannig und Teresa Weiß bei dem Gastro-Speeddating in Kringell Impulse geben, wie Direktvermarkter und Koch besser zusammenwachsen können. Dann erhalten alle Direktvermarkter einen festen Tisch, den sie auch als Präsentations- und Verköstigungsfläche nutzen können. Die Köche rotieren alle fünf Minuten einen Tisch weiter.
So funktioniert die Anmeldung zum Speed-Dating
Noch bis zum 23. September können sich Köche und Direktvermarkter aus dem süd-östlichen Bayerischen Wald per E-Mail an Genuss@ale-nb.bayern.de um eine Teilnahme bei dem Speeddating bewerben. Dafür stehen Steckbriefe auf der Webseite der Genussregion Niederbayern als Download zur Verfügung. Die Tagungspauschale für das Speeddating beträgt 20 Euro.
Veranstaltet wird das Speeddating von der Genussregion Niederbayern, die am Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern sitzt, zusammen mit dem Staatsgut Kringell, der Heimatagentur Niederbayern, der ILE Abteiland sowie den Öko-Modellregionen Passauer Oberland und Ilzer Land. Weitere Informationen dazu gibt es unter genussregion-niederbayern.de.
− red
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Überschüssiges Obst nimmt Gastronom Simon Hannig den Produzenten ab und macht es anschließend durch Fermentation länger haltbar. − Foto: Eder/Genussregion
