Eine gute Woche zieren sie nun schon den Vornbacher Dorfplatz (Kreis Passau): historische Persönlichkeiten aus der Geschichte des Ortes haben – leicht überzeichnet und überlebensgroß – aus Cortenstahlplatten hinter der Sitzbank Stellung bezogen (PNP berichtete). Interesse wecken die markanten Objekte allemal, denn neuerdings machen sich ein paar Spaßvögel darüber lustig und verpassen den Figuren mit Nikolausmütze und anderem Gewand einen zeitgemäßen „Look“.
Schon zum zweiten Mal wurden sie nun „bekleidet“, am vergangenen Sonntagvormittag trugen sie abermals Klamotten auf ihren stählernen Leibern. Die Vornbacherin Susanne Kubiak, die die Zeichnungen für die Figuren gefertigt hat, nimmt es mit Humor. „Moderne Kunst“, lautet ihr Kommentar zum Schabernack auf dem Dorfplatz. „Die Bekleidung ist jetzt noch schicker als beim ersten Mal.“ Auch Planer Erwin Wenzl, der die Kunst am Dorfplatz maßgeblich befördert hat, nimmt es locker. „Es ist doch positiv zu sehen, dass die Kunst angenommen wird, und eine bestimmte Toleranz braucht man auch. Es ist eine moderne Interpretation von Teilhabe an Kunst“, findet er. Er hofft nur, dass sich bei den Aktionen an den durchaus schweren und kantigen Figuren niemand verletzt.
Die einen schmunzeln, andere finden es nicht lustig
Auch wenn die allermeisten über den Spaß schmunzeln, finden es manch andere Dorfbewohner gar nicht so lustig und eher respektlos. Ein bisschen erinnert das Ganze auch an einen Streich im Jahr 2013, als ein von der Gemeinde gestifteter Christbaum, der für den Vornbacher Dorfplatz gedacht war, geklaut wurde. Die „Täter“ meldeten sich und verlangten Bier als Lösegeld. Der fürs Christbaumaufstellen verantwortliche Gartenbauverein verstand jedoch keinen Spaß – die Christbaum-Diebe rückten den Baum von selbst wieder heraus. Wer weiß, vielleicht geht auch der Verkleidungsspuk am Dorfplatz nach Weihnachten ganz von allein vorbei.
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