Gutes tun und Nachhaltigkeit fördern
Secondhandmarkt in Tittling: Faschingskostüme schenken Hoffnung

13.01.2025 |
Helga Wiedenbein

Die Schülerinnen Maria Poll (v.l.), Antonia Maier und Eva Hautzinger beraten sich beim Kostüm-Einkauf gegenseitig. − Fotos: Helga Wiedenbein

Bereits seit 2016 findet alljährlich (ausgenommen in der Corona-Zeit) ein Markt der „aktion hoffnung“ für gut erhaltene, ausgefallene Faschingskostüme unter dem Motto „Fasching feiern und dabei Gutes tun“ in Tittling statt.

Mit viel Herzblut und Engagement unterstützten die vielen Helferinnen vom Katholischen Frauenbund Tittling-Witzmannsberg auch heuer den Verkauf in der Realschule, halfen beim Aufbau und boten den vielen „Maschkera“ auch Getränke und Kuchen für eine kleine Pause während der Shopping-Tour an.

„Der Markt wird in Tittling sehr gut angenommen“

„Der Markt wird in Tittling sehr gut angenommen und wir freuen uns jedes Jahr auf diese tolle Aktion, denn wir können dabei helfen, Gutes zu tun und Nachhaltigkeit zu unterstützen“, berichtete Tanja Jülich, die erste Vorsitzende vom örtlichen Frauenbund. Die Garderobenständer waren prall gefüllt, nach Größen feinsäuberlich sortiert und der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt: Da gab es bunte Folkloreverkleidungen, tierische Kostüme und auch die Klassiker wie zauberhafte Prinzessinnenkleider, Hexen-, Feen-, sowie Superhelden-Outfits wechselten in den vielfältigsten Designs den Besitzer. Ein Volltreffer ist dieser Markt auch hinsichtlich des stetig steigenden Konsumverhaltens. Er gleicht die Waagschale aus, da die Verkleidung vom Vorjahr nicht in den Kellern und Dachböden verstaubt oder gar in der Mülltonne landet. Die ausgefallenen Kleidungsstücke können bei dieser Gelegenheit wieder abgegeben werden, damit sich nach der Aufbereitung durch den Veranstalter ein anderer „Faschingsnarr“ daran erfreuen kann.

Erlös geht an eine gemeinnützige Organisation

Der Erlös geht an eine gemeinnützige Organisation, in diesem Jahr ist dies „HOSFA“ in Mityana in Uganda, denn beim St. Thereza Vocational Trainings Centre in Zigoti sind die Lehrerwohnungen in einem schlechten Zustand. Um neue Lehrkräfte zu gewinnen, ist eine Renovierung sowie die Schaffung 15 Räume weiterer nötig.

Renate Prager ist von Anfang an eine begeisterte Kundin und sie habe, wie sie erklärt, das „Faschingsgen“, denn jeder Ball im näheren Umkreis steht bereits in ihrem Kalender, angefangen beim Feuerwehrball, dem Weiberball oder dem Pfarrball. Sie möchte in diesem Jahr als feurige Spanierin das Tanzparkett zum Glühen bringen. Waldtraud Lerchl ist bei den Kopfbedeckungen fündig geworden: „Meine Tochter baut eine Photobox und gibt diesen Hüten und Mützen damit ein zweites Leben. Bei Familienfesten und Feiern ist diese Box der Knaller.“

Die Schülerinnen Maria Poll, Antonia Maier und Eva Hautzinger haben ihre Faschingsevents auch bereits geplant. Sie gehen auf die Schulbälle an der hiesigen Realschule oder dem JGG Waldkirchen und veranstalten eine „Live-Show“. Maria Poll sucht sich bereits seit vielen Jahren ihr Kostüm auf diesem Markt aus und war schon als Polizistin, Prinzessin oder Pippi Langstrumpf unterwegs. Die drei Freundinnen finden es toll, sich beim Aussuchen der Kostüme gegenseitig zu beraten, Gutes mit dem Kauf zu tun und Nachhaltigkeit zu leben.

„Es ist schön, wenn sich der Kreislauf wieder schließt“

Auch Claudia Poll outet sich als Nachhaltigkeitsfan: „Es ist schön, wenn sich der Kreislauf wieder schließt, denn ich kaufe hier und gebe gleichzeitig mein Kostüm vom Vorjahr wieder ab. Ich liebe die Abwechslung und finde jedes Jahr meine Outfits für die verschiedenen Themenbälle.“

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