Beim „Stadtradeln“ wird im Landkreis Passau wieder kräftig in die Pedale getreten. Offizieller Startschuss für die Aktion, bei der im letzten Jahr 1.890 Personen in drei Wochen insgesamt 271.467 Kilometer geradelt sind, war am Samstag am Pockinger Stadtplatz.
Früher als „Misses Sporty“ weitum ein Begriff, heutzutage als Seniorenbeauftragte für den Landkreis Passau samt ihrer Heimatstadt Pocking überaus aktiv: Gerlinde Kaupa hat das Opening-Event in Pocking organisiert. Sie freute sich, dass „das ganze Passauer Land aufs Stadtradeln abfährt“ – in Pocking erstmals sogar mit der ganzen Familie.
Geradelt wird einzeln oder in Teams
Geradelt werden kann einzeln oder in selbst formierten Teams und beliebigen Gruppen noch bis Freitag, 21. Juni, auf allen nur möglichen Wegen. Per Email-Anmeldung (www.stadtradeln.de/pocking) sind nicht nur Einzelne zur Beteiligung eingeladen. Sollten dabei keine weiteren Hobbyradler für zusätzliche Teams gewonnen werden, erfolgt nach drei Wochen automatisch deren Eingliederung in eine offene Gruppe – so das Teilnehmer freundliche Reglement.
„Weniger Verkehrsbelastungen, weniger Abgase und weniger Lärm, dafür jedoch mehr gesundheitliches Wohlbefinden und klimatisches Wohlergehen in einer lebenswerten Umwelt: Der Stadtradeln-Wettbewerb mobilisiert, sensibilisiert und aktiviert möglichst viele, durch den Verzicht auf motorisierte Fahrzeuge aktiven Umweltschutz durch nachhaltige Treibgas-Reduktion zu betreiben“, rief Gerlinde Kaupa auch ganz im Sinne des Passauer Klimaschutzbeauftragten Peter Ranzinger den „Grundgedanken dieser natur- und gesundheitsbewussten Leitidee“ in Erinnerung. Jede Klimabündnis-Kommune und -Region habe sich darin zu einer Senkung der CO2-Emissionen alle fünf Jahre um zehn Prozent verpflichtet.
Voriges Jahr über 50.000 Kilometer gesammelt
Seit dem Pockinger Vorjahres-Rekord mit 285 Aktiven, die zusammen 51.393 Kilometer weit rund acht Tonnen Abgase eingespart hätten, führe nunmehr Cheforganisator Damian Walocha „mit Leib und Seele Regie beim Stadtradeln“, bescheinigte die Gerlinde Kaupa ihrem Amtsnachfolger ein hundertprozentiges Erfolgs-Management. Der Event-Koordinator nehme per Mail (Damian_Waloch@t-online.de) jederzeit noch weitere Fragen entgegen.
Zum mittlerweile gewohnten Pockinger Stadtbild zählte Gerlinde Kaupa auch die Rikscha-Gefährte des Vereins „Radeln ohne Alter“, dessen führerscheingeprüfte Piloten nicht mehr so beweglichen Leuten aus Seniorenheimen einen kleinen Ausflug ermöglichen würden.
Reges Interesse fand vor allem bei den künftigen Abc-Schützen ein Fahrrad-Parcours von Grundschulrektorin Stefanie Schneider sowie Joachim Rösler. Die „Radler-Reaktionszeit“ testeten gleich nebenan Polizeihauptkommissar Matthias Kainz, Polizeiobermeister Josef Schmelz und Polizeimeisterin Celina Wilhelm, während die Verkehrswacht ein Sicherheits-Training im toten Fahrzeug-Winkel durchführte.
„Bedenkliche Pflegezustände“ monierte das Orga-Team der Selbstreparatur-Werkstätten Pocking-Ruhstorf speziell an nicht geschmierten Radketten samt gleichfalls häufigen Beleuchtungsdefekten. Auf dem Neuheiten-Sektor verwies Firmenchefin Evi Uttenthaler vom gleichnamigen Bad Füssinger Zweirad-Haus unter anderem auf preiswerte Holland-E-Bikes.
Eine „gute Zentrumsanbindung“ attestierte Bürgermeister Franz Krah dem neuen Pockinger Fahrradwege-Konzept, dessen Trassenführung auf entsprechende Bevölkerungshinweise kontinuierlich optimiert werden könne.
Dass die „Gesamtidee, miteinander in freier Natur möglichst unfallfrei unterwegs zu sein“, nach dem offiziellen Startschuss auf recht fruchtbaren Boden gefallen sei, dokumentierte Landrat Raimund Kneidinger schließlich per Live-Hochrechnung seiner Smartphone-Apps, wonach „aktuell 71 Radler aus 155 gemeldeten Teams zusammen bereits die 1.000-Kilometer-Marke“ geknackt hätten.
− nö
Artikel kommentieren