Landesliga, der 11. Spieltag
Nach desolater Leistung: Eggenfelden zieht vor Passau-Duell die Zügel an − Schlagloch-Gefahr für FC Sturm – Viele Ausfälle in Dingolfing

13.09.2024 | Stand 13.09.2024, 9:02 Uhr |

Gefordert sieht sich erneut der Sturm-Nachwuchs um Niklas Heininger (2.v.l.) und Luca Canales Uhrmann (hier beim 3:0-Sieg in Deggendorf). − Foto: Helmut Müller

Wieder auf der Erfolgsstraße befindet sich der FC Hauzenberg durch den unlängst gegen Bad Kötzting errungenen 2:1-Sieg. Dass man in ein Schlagloch geraten kann, erlebte der Spitzenreiter der Landesliga Mitte vor zwei Wochen in Amberg bei der ersten Niederlage (1:3). Darum sind die Sturm-Verantwortlichen umso vorsichtiger vor dem Samstag-Duell mit dem nächsten Aufsteiger aus der Oberpfalz, TSV Parsberg.

Wir haben uns informiert und haben positive Erkenntnisse erhalten“, sagt Markus Reischl. Einen „sehr guten Aufsteiger“ sieht er im Tabellensiebten, der zuletzt aber trotz guter Leistungen nicht belohnt worden sei.

„Wir müssen ein Riesen-Brett bohren“, schätzt der 40-jährige Teammanager unter Hinweis auf eine lauf- und kampfstarke Gästetruppe, die u.a. offensiv ein Ausrufezeichen setzen könne in Person von Alexander Freitag; der 25-jährige Mittelfeldmann spielt mit Profi-Erfahrung bei 1860 München. „Ein Unterschiedsspieler“, warnt Reischl. „Wir werden wieder auf hundert Prozent Leistung gehen müssen, um bestehen zu können.“ Der Kötzting-Sieg habe „richtig gut getan, darum werden wir zwar mit Respekt, aber auch mit großem Selbstvertrauen das Spiel angehen“.

Im Gegensatz zur jüngsten Begegnung stehen die genesenen Moritz Gerhartinger und Julian Liebenow (24) wieder im Kader. Auf Senad Sallaku (28) könne man noch in der Herbstserie hoffen, sagt Reischl, für Dominik Manzenberger (31, Knieverletzung) und Manuel Mader (30, Bänderverletzung im Schlüsselbeinbereich) hingegen ist bereits die Winterpause angebrochen.

Eggenfelden: „Darf nicht mehr passieren“



Beim SSV Eggenfelden ist derzeit niemand nach Schwärmereien zumute. Im Gegenteil: Nach der 1:4-Niederlage am vergangenen Wochenende beim Aufsteiger und Tabellenzweiten FC Dingolfing hing der Haussegen im Stadion an der Birkenallee schief. „Eine desolate Leistung“, urteilt Sportlicher Leiter Joe Stinglhammer und : „So etwas darf uns nicht mehr passieren.“ Vor allem nicht in der Heimpartie gegen den 1. FC Passau an diesem Samstag.

Zum letzten Mal gab es dieses Duell in einer Liga am 3. November 2007, also vor 17 Jahren (!). In der alten Bezirksoberliga trennten sich beide Mannschaften damals 0:0 in Eggenfelden, das Hinspiel endete auch remis (1:1). Am Ende der Saison stieg der SSV damals als Schlusslicht ab, der FC aus Passau mühte sich zu einem 8. Platz.

In der aktuellen Landesliga-Tabelle wären beide Vereine froh, in den Top10 zu stehen. Der Aufsteiger aus der Dreiflüssestadt rangiert mit vier Siegen, zwei Remis und vier Niederlagen auf dem 10. Platz, der SSV mit drei Dreiern, drei Remis und vier Niederlagen kurz vor der „kritischen Zone“ auf Rang 13. Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass die Rottaler nur drei Zähler von Platz 6 trennen – die Liga ist also eng. „Wir gehen voll auf den Heimsieg, damit wir nicht irgendwo hinrutschen“, gibt Stinglhammer als Devise aus. Allerdings wird das mit einer Leistung wie in der 2. Halbzeit in Dingolfing nicht gelingen können, denn „wir haben alles vermissen lassen haben, was zum Fußball in der Landesliga dazugehört. Kampf, Leidenschaft, Herz auf dem Platz, das war überhaupt nicht vorhanden“. Stinglhammer wird aber noch deutlicher: „So dürfen und so wollen wir uns nicht präsentieren; das darf nicht mehr vorkommen.“

Deshalb hat das Trainer-Team mit Tobias Huber, Martin Stoller und Christian Minnich in diesen Tagen „die Zügel deutlich angezogen – es war eine sehr intensive Trainingswoche“. Hört sich nach äußerst schweißtreibenden Einheiten an, die die Kicker von der Birkenallee hinter sich haben – und denen Taten auf dem Platz folgen sollen: „Ich gehe von einer deutlichen Reaktion aus.“

Beim Kader sind laut Stinglhammer alle soweit einsatzbereit, es fehlen am Wochenende nur die Langzeitverletzten und der verhinderte Ugljesa Stevanovic. Den Aufsteiger aus Passau schätzt er als spielerisch sehr starke Mannschaft ein. Eine sehr junge Mannschaft, der Kader gut ausgebildet – vielleicht wird es am Samstag angesichts der Vorzeichen kein Spiel für Fußball-Romantiker, aber eins für Fußball-Ästheten.

Passau mit Leidenschaft und Disziplin

„Super gekämpft bis zur letzten Minute und alles gegeben“ – dennoch stand nach Abpfiff des Derbys gegen den TSV Seebach eine Null auf dem Punktekonto des 1.FC Passau. „Es war echt bitter“, kommentiert Trainer Axel Dichtl (50) die 1:3-Niederlage, die sich durch zwei Gegentreffer erst in den letzten sechs Minuten heraus kristallisierte. Die Chancen auf einen Punktgewinn bzw. sogar zum Sieg seien trotz 40-minütiger Unterzahl vorhanden gewesen, meint der 50-Jährige, „unglückliche Schiedsrichter-Entscheidungen“ will er nicht aus Ausflüchte gelten lassen. Nach vorn schau’n heißt es – zum nächsten Niederbayern-Duell in Eggenfelden führt. Wie soll man dort bestehen? Mit gleich hohem Einsatz und Leidenschaft wie gegen Seebach, fordert Dichtl. Er erwartet „sicher ein enges Spiel, in dem die Disziplin eine Rolle spielen wird“. Neben den Langzeitverletzten passen diesmal Jan Wehner (23) und Samuel Höng (21, Muskelfaserriss), hinter einem Einsatz von Maxi Moser (27) steht noch ein Fragezeichen.

Richtungsweisende Spiele für Seebach und Deggendorf



Es sind durchaus richtungsweisende Partien für die Spvgg GW Deggendorf und den TSV Seebach. Während Grün-Weiß als Schlusslicht daheim gegen Roding quasi zum gewinnen verdammt ist, um den Anschluss nicht gänzlich zu verlieren, zählt auch für den letztjährigen Vizemeister im Heimspiel gegen Burglengenfeld nur ein Dreier, ansonsten sind die Spitzenplätze erst einmal passé.

Wie prekär die Lage bei den Donaustädtern ist, zeigt ein Blick auf die Tabelle: Fünf Punkte sind es zum ersten Relegationsplatz, gar acht auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Hoffnung macht dabei das jüngste 1:1 in Schwandorf-Ettmannsdorf. Sportkoordinator Andreas Schäfer bescheinigte den Schützlingen um Spielertrainer Jure Matic anschließend ein richtig gutes Auswärtsspiel mit viel Laufbereitschaft und guter Arbeit gegen den Ball. Diese Leistung – wenn nicht sogar ein paar Prozent mehr – wird Deggendorf um Goalgetter Ashour Abraham (7 Treffer) nun auch gegen Roding abrufen müssen, wenn der zweite Heimsieg eingetütet werden soll.

Auch für Seebach steht gegen Burglengenfeld viel auf dem Spiel. Es geht nicht mehr oder weniger darum, ob die Elf von Coach Manfred Stern weiter in Tuchfühlung zu den ersten vier Plätzen bleibt – oder nicht. In Seebach hofft man dabei erneut auf Neuzugang Eduard Olariu, der zuletzt maßgeblichen Anteil am 3:1-Auswärtssieg beim Aufsteiger FC Passau hatte.

Kötzting braucht mehr Effizienz



Nach der knappen 1:2-Niederlage beim Tabellen-Primus FC Sturm Hauzenberg wollen die Badstädter am Freitagabend wieder zurück in die Erfolgsspur. Gegner ist um 19 Uhr der TSV Kareth-Lappersdorf im Stadion am Roten Steg.

Eng war es vergangene Woche unterm Staffelberg in Hauzenberg. „Wir haben die ersten 45 Minuten komplett verschlafen und auch noch zwei blöde Gegentore bekommen. Durchgang zwei ging an uns, der Anschlusstreffer ist leider etwas zu spät gefallen. Es war definitiv mehr drin beim Tabellenführer“, blickt FC-Coach Konrad Früchtl auf das vergangene Wochenende zurück. Das will man nun deutlich besser machen. Gegen einen Gegner, der sich nach einem katastrophalen Fehlstart scheinbar gefangen hat. Die ewig lange Verletztenliste der Gäste lichtet sich und das schlägt sich nun auch in den Ergebnissen nieder. Das vor der Saison hoch gehandelten „Kareth“ ist nach zwei Heimsiegen in Folge gegen Ettmannsdorf und Roding wieder im Spiel. Damit haben die Regensburger Vorstädter den Anschluss ans hintere Mittelfeld hergestellt.

Vorsicht ist geboten im Lager der Badstädter, denn die Gäste werden mit Rückenwind an den Roten Steg reisen. „Davon gehen wir aus und wir wissen ohnehin, dass der Tabellenvierte aus der Vorsaison viel Qualität in seinen Reihen hat. Das wird wieder ein umkämpftes Match“, so Konrad Früchtl – und fordert aufgrund der bislang vielen vergebenen Hochkaräter mehr Effizienz.

Schwere Aufgabe für Dingolfing

Der FC Dingolfing steht vor einer anspruchsvollen Auswärtsaufgabe, wenn er am Samstag um 16 Uhr bei der Spvgg Lam gastiert. Das Spiel gegen die Osserbuam wird als Spitzenspiel des 11. Spieltags der Landesliga erwartet, da beide Teams sich in den oberen Tabellenrängen befinden. Die Blau-Weißen gehen als Zweitplatzierter in die Partie, während Lam den dritten Tabellenplatz belegt.

„Die Spvgg Lam hat das Zeug, bis zum Saisonende ganz vorne mitzuspielen, vorausgesetzt, die Mannschaft bleibt personell stabil. Spielerisch sind sie richtig stark und haben viel höherklassige Erfahrung, was uns vor allem in diesem Bereich meilenweit voraus ist. Trotzdem wollen wir unsere Stärken zeigen, unbekümmert auftreten und ein positives Ergebnis mitnehmen. Die Mannschaft wird alles geben und voll reinhauen“, erklärt FCD-Trainer Tom Seidl voller Respekt vor dem Gegner.

Die SpVgg Lam hat in den letzten Jahren eine stabile Landesliga-Mannschaft aufgebaut, die unter Trainer Lorenz Kowalski in dieser Saison bisher überzeugt. Der junge Trainer, der erst 28 Jahre alt ist, führte Lam nach einer schwierigen Phase mit sechs sieglosen Spielen auf einen soliden sechsten Platz in der vergangenen Saison. In dieser Spielzeit stehen die Rot-Weißen auf Rang 3 und besiegten zuletzt die Spvgg Landshut mit 3:2.

Dingolfing muss erneut auf eine lange Liste verletzter Spieler verzichten. Zu den Ausfällen gesellt sich nun auch Stammtorhüter Luca Müller, für den der 20-jährige Sebastian Thanner das Tor hüten wird. Thanner, der aufgrund von Verletzungspech bisher noch kein Pflichtspiel für die Blau-Weißen bestreiten konnte, erhält großes Vertrauen vom Team und soll Müller, der zuletzt in Topform war, ersetzen.

11. Spieltag



Freitag, 19 Uhr: Bad Kötzting – Kareth; Samstag, 13 Uhr: Deggendorf – Roding; 15 Uhr: Hauzenberg – Parsberg, Eggenfelden – Passau; 16 Uhr: Luhe-Wildenau – Schwandorf-Ettmannsdorf, Amberg – Landshut, Seebach – Burglengenfeld; 17 Uhr: Lam – Dingolfing; Sonntag, 15 Uhr: Regensburg – Bogen.

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