Perspektive für Nachwuchsspieler
Nach dem Abstieg: Eishockey in Vilshofen soll mit neuem Konzept zukunftsfähig werden – Derby gegen Regen

30.11.2024 | Stand 30.11.2024, 10:49 Uhr |

Im Kader der Wölfe hat es Veränderungen gegeben: Mit Philipp und Lucas Sterz konnten zwei „Ehemalige“ reaktiviert werden. − Foto: Verein

Es ist Derbyzeit in Vilshofen: Die Wölfe empfangen am Samstag um 17.30 Uhr im Eisstadion den ERC Regen.

Nach einem spielfreien Wochenende und davor zwei mehr als unglücklichen Niederlagen gegen Gebensbach (2:6) und in Pfaffenhofen (2:5) will das Team um Trainer Max Meschik gegen den bisher ungeschlagenen Tabellenführer der Bezirksliga Mitte, ERC Regen, für eine Überraschung sorgen. „Jedes Spiel im Eishockey hat bekanntlich 60 Min. – und die müssen erstmal gespielt werden. Auch wenn Regen das Maß aller Dinge ist – warum sollten wir die nicht ärgern können?“, gibt Trainer Maximilian Meschick eine kämpferische Devise als ziel aus.

Im Kader des ERC Regen stehen mit Torhüter Vinzenz Hähnel, den Verteidigern Nico Wolfgramm, Marius Wiederer, Matthias Sagerer und Lukas Zellner Spieler, die auch bereits das Vilshofener Trikot getragen haben. An der Bande der Red Dragons steht seit dieser Saison kein geringerer als das Vilshofener Urgestein und letztjähriger Abteilungsleiter der Wölfe, Benjamin Bugla.

Kaderveränderungen bei Vilshofen

Im Kader der Wölfe hat sich noch etwas getan. Stürmer Tobias Hackl hat den Verein wieder verlassen. Dafür konnten mit Philipp und Lucas Sterz zwei ehemalige Wölfespieler reaktiviert werden. Beide sind bereits spielberechtigt. Mit Simon Höfer schloss sich ein Stürmer dem ERC an. Höfer ist jedoch erst ab 1. Dezember spielberechtigt. Ansonsten steht dem Team um Trainer Max Meschik, bis auf Joachim Neupert und dem verletzten Thomas Wagner, der komplette Kader zur Verfügung. Der ESC Vilshofen und das Team würde sich freuen, wenn zu diesem Niederbayernderby wieder zahlreiche Fans den Weg ins Eisstadion finden würden.

Das neue Konzept



Nach dem Abstieg will sich das Eishockey in Vilshofen insgesamt neu erfinden. Die Verantwortlichen haben ein Konzept entwickelt, wie der Sport zukunftsfähig werden soll. Wie Abteilungsleiter Jakob Sattler und Trainer Max Meschik planen − wir haben nachgefragt.

Herr Sattler, man hört, dass Sie maßgeblich dafür verantwortlich sind, dass es überhaupt noch Eishockey in Vilshofen gibt. Was hat Sie dazu bewogen, sich nun in der Funktion als Abteilungsleiter so einzusetzen?
Jakob Sattler: Nach dem Zwangsabstieg und dem Abgang vieler Spieler zu umliegenden Vereinen war klar, dass Eishockey in Vilshofen aufhören würde. Das wollte ich nicht einfach hinnehmen. Es war die Gelegenheit, ein Konzept umzusetzen, das mir schon lange im Kopf schwebte: Nachwuchsspielern, die im Seniorenbereich keine Chancen bekommen haben, hier in Vilshofen eine Perspektive zu bieten.

Herr Meschik, Sie waren jahrelang Spieler in Vilshofen. Wie kam es dazu, dass Sie jetzt hinter die Bande gewechselt sind?
Max Meschik: Hier war Jakob nicht ganz unbeteiligt. Im Sommer kam der Anruf mit der Frage, ob ich mir vorstellen könnte, diesen Job zu übernehmen. Nach kurzer Rücksprache mit meiner Frau war klar, dass ich dazu beitragen werde, das Eishockey in Vilshofen am Leben zu halten.

Die erste Phase der Liga geht langsam zu Ende. Wie lautet Ihr Fazit zu dieser für jede Saison so wichtigen Phase?
Max Meschik: Man sieht eine stetige Steigerung in unseren Spielen. Natürlich spiegelt sich das nicht immer in den Ergebnissen wider, aber das ist für mich aktuell zweitrangig.

Ein wichtiger Aspekt in dieser Saisonphase ist, dass sich ein Team als Einheit findet. Was haben Sie unternommen, um dieses Ziel zu erreichen?
Max Meschik:Ich habe versucht, mit gutem Beispiel voranzugehen und stets eine positive Einstellung zu bewahren. Wichtig war mir, dass es in der Kabine keine Gruppenbildung gibt und jeder mit jedem gut auskommt. Auf dem Eis versuche ich, positive Emotionen in die Mannschaft zu bringen. Die Jungs müssen als Team durch Himmel und Hölle gehen.

Wie zufrieden sind Sie, Herr Sattler, als Abteilungsleiter mit der Zusammensetzung der Mannschaft?
Jakob Sattler: Die Mannschaft besteht aus vielen Spielern, die sich schon lange kennen und befreundet sind. Der Spaß steht bei uns im Vordergrund. Man sieht am Eis eine stetige Verbesserung, und das freut mich sehr. Sobald sich alle an das Seniorenhockey gewöhnt haben, wird sich auch der Erfolg einstellen.

Was stimmt Sie als Trainer positiv, und was bereitet Ihnen noch Kopfzerbrechen?
Max Meschik: Positiv sind für mich die Reaktionen der Zuschauer, die überwiegend erfreulich sind. Eishockey in Vilshofen lebt! Sorgen macht mir unsere Statistik. In der Defensive müssen wir konsequenter unser Tor verteidigen.

Herr Sattler, was wünschen Sie sich für die Zukunft des Eishockeystandorts Vilshofen?
Jakob Sattler: Ich hoffe, dass sich der Verein von den Strapazen der letzten Jahre erholt und wieder ein stabiler Standort im Nachwuchs- und Seniorenbereich wird.

Wie sieht die Planung für den Rest der Saison aus?
Jakob Sattler: Wir wollen an die guten Leistungen der vergangenen Spiele anknüpfen, den ein oder anderen Erfolg feiern und vor allem den Spaß am Eishockey bewahren.

Am Samstag steht das Niederbayernderby gegen den ERC Regen an. Regen ist bislang der Primus der Liga. Was ist das Ziel für dieses Derby?
Jakob Sattler: Regen ist eine sehr gute Mannschaft mit vielen bekannten Gesichtern. Wir sind jedoch gut vorbereitet und überzeugt, sie auf heimischem Eis ärgern zu können. Derbys haben ihre eigenen Regeln.

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