Eine Woche lang kämpften die Ärzte nach einem Badeunfall im Bezirk Schärding (Oberösterreich) um das Leben eines 20 Monate alten Mädchens. Jetzt ist der Kampf verloren. Wie die Polizei Donnerstagmorgen bestätigte, ist das Mädchen am Kepler Uniklinikum in Linz gestorben.
Der Badeunfall hatte sich Dienstag vergangener Woche bei Engelhartszell im Bezirk Schärding nahe zu Passau ereignet: Laut Polizei badete das Kleinkind mit dem 5-jährigen Bruder in einem im Garten des Elternhauses aufgestellten aufblasbaren Whirlpool.
Mädchen treibt leblos auf Wasseroberfläche
Gemäß Polizeiangaben hat das Mädchen eine Kinderschwimmweste getragen und der Vater saß nur etwa zehn Meter vom Whirlpool entfernt. Er habe „akustisch die spielenden Kinder wahrgenommen“, so die Beamten.
Nachdem er für etwa zwei Minuten nichts mehr gehört hatte, ging er zum Whirlpool, um nachzusehen. Daraufhin entdeckte er seine leblos auf der Wasseroberfläche in Bauchlage liegende Tochter. Nach Reanimationsmaßnahmen wurde das Kleinkind mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus nach Linz geflogen, wo das Mädchen nun gestorben ist.
„Totstellreflex“ bei Kleinkindern
Die Ärztekammer für Oberösterreich informiert auf ihrer Homepage darüber, wie es passieren kann, dass Kleinkinder trotz Schwimmweste ertrinken können: Gelangt der Kopf von Kindern unter drei Jahren unter Wasser, reagieren sie darauf mit dem sogenannten „Totstellreflex“. Dadurch können sie ihren Kopf nicht mehr selbst aus dem Wasser heben.
Bereits eine Wasserhöhe von nur wenigen Zentimetern reicht aus, damit es gefährlich wird. Gefahrenquellen sind neben Pools und Teichen auch Planschbecken und Regentonnen. Die Ärztekammer empfiehlt generell, planschende Kinder bis zum Alter von zehn Jahren – und bis sie gut schwimmen können – stets im Auge zu behalten.
− ens
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