Diamantene Hochzeit
Nach 60 Ehejahren: Gefeiert wurde wieder im Mathäser in Ruhstorf

14.08.2024 | Stand 14.08.2024, 17:00 Uhr |

Ferdinand und Irmengard Niedernhuber aus Pillham haben Diamantene Hochzeit gefeiert. − Foto: privat

Sie waren das zweite Paar, das 1964 in der gerade eingeweihten Ruhstorfer Christkönigskirche vom damaligen Pfarrer Josef Strohhammer getraut wurde. Nun haben Ferdinand und Irmengard Niedernhuber aus Pillham Diamantene Hochzeit gefeiert. Zu den Gratulanten gehörten Bürgermeister Andreas Jakob und Pfarrer Josef Tiefenböck.

Dass 60 gemeinsame Jahre wie ein Diamant wirken, der zu den härtesten Materialien zählt, lässt sich nachvollziehen, denn man braucht viel Geduld, Anstrengung und Zeit, um ihn zum Edelstein zu formen.

Liebe und Verständnis füreinander



Und so geht es auch mit dem Eheleben, das Liebe und Verständnis füreinander fordert, ehe man zusammenwächst. 1964 waren Ferdinand und Irmengard Niedernhuber erst das zweite Brautpaar, das in der neuen Christkönigskirche geheiratet hat. Und jetzt gab es wieder etwas Besonderes, das sie erfreute: Sie konnten mit den beiden Töchtern Andrea und Brigitte und deren Familienanhang im neuen „Mathäser“ feiern, wie seinerzeit als junges Paar mit der ganzen Hochzeitsgesellschaft.

Hochzeitsfeier damals um unfertigen Mathäser



„Das vergisst man nicht“, erzählt Irmengard, die sich noch genau an den großen Tag vor 60 Jahren erinnert. Ihr Mann nickt lächelnd dazu. Damals war der Mathäser von den Besitzern, der Familie Pflieger, gerade renoviert worden, aber man war noch nicht ganz fertig. „ Als wir das Festmahl bestellten, sagte die Wirtin, das weitum bekannte Mathäser Hannerl, zu uns: Mei könnt’s leicht ned wart’n mit der Hochzeit bis ma ganz fertig san – dann war’s ja vui, vui schena.“

Nein, das wollten sie seinerzeit nicht. Aber heute genießen sie das aufwendig modernisierte Gasthaus, das gute Mahl und die Sonne, die am vergangenen Sonntag dafür sorgte, dass sie auf der neu geschaffenen Terrasse ihr „Diamantenes“ begehen konnten.

Acht Jahre „Prüfung“, dann wurde geheiratet



Natürlich gehört es sich an einem solchen Tag, einen Rückblick auf das gemeinsame Leben zu halten. Der Ferdinand ist ein eingesessener Pillhamer, der nirgendwo anders leben möchte, wie er bestätigt. Von der Lehre bis zur Rente arbeitete „da Ferdl“ bei der Firma Hatz im Team der Betriebselektriker, war darüber hinaus bekannt und beliebt als BRK-Sanitäter, eine Leidenschaft, für die er unzählige Stunden Freizeit – auch nachts – opferte.

Die Irmengard, mit Mädchennamen Pletz, ist in Pocking geboren und brauchte schon eine Zeit, um sich „auf dem Land“ zuhause zu fühlen, gesteht sie. Nach der Schulzeit begann sie eine Lehre im damaligen Bettenhaus Rieger in Bayerbach und wurde später sozusagen zur rechten Hand der Firmeninhaber. Die beiden jungen Leute hatten sich bei einer Feier unter Freunden kennengelernt und beschlossen nach acht Jahren Prüfung: „Jetzt könnt ma eigentlich heirat’n.“

Töchter lassen Eltern nicht im Stich



Gesagt, getan, das neue Haus in Pillham war fertig eingerichtet, innerhalb einiger Jahre stellten sich die beiden Töchter ein, die zu tüchtigen Frauen heranwuchsen. Dann kamen die Enkel Nadine und Daniel und seit kurzem bereichert und beschäftigt der kleine Elias die Uroma und den Uropa.

Es rührt sich immer was im Hause Niedernhuber, denn die Mädels lassen die Eltern im betagten Alter nicht im Stich. „Dafür sind wir dem Herrgott sehr dankbar“, meint Ferdl, denn beide haben schon etliche Krankheiten hinter sich, aber wie die harten Diamanten haben sie sich gut gehalten – und die Gratulanten wünschten ihnen, dass sie noch eine lange Zeit gemeinsam genießen können.

− red

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