Neuer Schwerpunkt der Polizei
Mehr Tempokontrollen im nächsten Jahr

Landrat zu Gast bei der Inspektion in Hauzenberg – Dienststellenleiter: 2023 wieder vier Verkehrstote

21.12.2023 | Stand 21.12.2023, 5:00 Uhr |
Helmut Preuß

Besprachen in der Hauzenberger Polizeidienststelle Inhalte und Eckpunkte der Zusammenarbeit: (v.l.) Roland Breitenfellner, Reinhold Peter, Karin Sedlmaier (Landratsamt Passau), Landrat Raimund Kneidinger, Anita Wagner, Manuela Maierhofer, Alexander Schraml (stellvertretender Dienststellenleiter), Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer sowie PI-Dienststellenleiter Martin Pöhls. − Foto: Preuß

Wertschätzung, Dank und Anerkennung für die Arbeit im ablaufenden Kalenderjahr „einmal deutlich auszudrücken“, das ist ein Hauptgrund für die Besuchstour von Landrat Raimund Kneidinger bei Institutionen und Behörden im Altlandkreis kurz vor Weihnachten. Einen Rückblick und Ausblick gab dabei Dienststellenleiter Martin Pöhls von der Polizeiinspektion (PI) Hauzenberg.

Drei Veranstaltungen oder Ereignisse hätten die Hauzenberger Polizei in diesem Jahr besonders gefordert, berichtete Pöhls. Ein Einschnitt gewesen sei der Umzug vom alten Amtsgebäude in der Florianstraße in den neuen, dreigeschossigen Dienstsitz in Eben-Langfeld im Sommer. „Das beschäftigt eine Dienststelle natürlich, zumal parallel dazu die Arbeit ja weiterläuft“, sagte Pöhls, der einmal mehr die Vorzüge des neuen Gebäudes hervorhob. Dazu gehörten neben dem Platzgewinn, die neuen Räume umfassen 1300 Quadratmeter, auch die technische Aufrüstung „auf den neuesten Stand“. 36 Personen – davon 32 Polizisten und vier Tarifangestellte – profitierten jetzt davon bei ihrem Dienst.

Großereignisse waren die Besuche von Ministerpräsident Markus Söder und Vize Hubert Aiwanger bei der Dult im August. „Da herrscht natürlich eine besondere Sicherheitsstufe. Hochrangige Politiker haben besonderen Schutzstatus“, sagte Pöhls und erinnerte an die zunehmende Gefährdungslage bei öffentlichen Personen. Er berichtete von Kollegen „in Zivil“ und von der direkten Begleitung beim Festzug.

Umzug nach Eben größtes Ereignis in diesem Jahr

Besonders gefordert sei da auch der Bauhof gewesen, ergänzte Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer. Man habe im Vorfeld etwa Papierkörbe und Tonnen geleert. Der Aufwand habe sich gelohnt. „Es ist zu keinem einzigen nennenswerten Vorfall gekommen“, bilanzierte sie die Sicherheitslage bei der Dult. Zuletzt war da noch die letzten Wertungsprüfung der Rallye-Weltmeisterschaft in Breitenberg im Oktober, „mit starken Kräften im Einsatz“, berichtete Pöhls, und das sowohl auf der Strecke als auch bei der Verkehrsregelung im Umfeld.

Im kommenden Jahr wollen sich die Beamten der PI Hauzenberg – ihr Zuständigkeitsbereich umfasst die sechs Gemeinden des Altlandkreises Wegscheid – besonders der „nicht angepassten, stark überhöhten Geschwindigkeit im Straßenverkehr annehmen“, blickte der Dienststellenleiter auch voraus. Wieder seien 2023 bisher vier Verkehrstote zu beklagen. Auch 2022 habe man mit sechs tödlich Verunglückten deutlich über dem Durchschnitt anderer Polizeidienststellen im Landkreis gelegen. Das sei auffällig, zumal die Sicherheit im PI-Bereich heuer wie in den Jahren zuvor besonders hoch gewesen sei. Die Region Hauzenberg gehöre sogar zu den sichersten im Freistaat. Staatssekretär Sandro Kirchner hatte bei der Segnung des neuen Dienstgebäudes etwa die hohe Aufklärungsquote von 75 Prozent gelobt.

Dazu stünden die vielen Verkehrstoten im Widerspruch. Die Folgen von Geschwindigkeitsunfällen außerorts sind besonders schwer.

„Das Leid ist immens und eben nicht wieder gut zu machen“, berichtete Pöhls aus der Erfahrung bei Gesprächen mit Angehörigen. Gerade bei jungen Leuten spiele das schnelle Fahren eine große Rolle, besonders beim Überholen. Hinzu komme die Ablenkung – etwa beim Bedienen des Handys während der Fahrt – sowie das Fahren unter Alkohol oder Drogen. Die eigene Laserpistole werde im neuen Jahr vermehrt zum Einsatz kommen, versprach Pöhls. Einen Vorteil sieht er auch im umgehenden Anhalten der Autofahrer. „Meist sehen die Betroffenen ihr Fehlverhalten dann auch ein“, sagte er, ganz anders als bei Bußgeldschreiben drei oder vier Wochen später.

Eigene Laserpistole verstärkt im Einsatz

„Ein großes Thema im kommenden Jahr wird bei uns auch die Schulwegsicherheit sein, also der Schutz für die schwächsten Verkehrsteilnehmer“, ergänzte der Inspektionsleiter. Man wolle vorbeugend in den Schulen arbeiten und auch bei Eltern und Erwachsenen das Bewusstsein wecken, dass es nicht nur um die Sicherheit ihres eigenen Kindes, sondern um die aller Kinder gehe. Gegenseitige Rücksichtnahme sei aber keine Einbahnstraße und beginne bereits beim Aussteigenlassen eines Schulkindes, etwa in einer Busbucht. Dort sei Anhalten eben nicht erlaubt.

Landrat Raimund Kneidinger verwies dabei auf den bekannten Appell zum Schuljahresbeginn. Sinnvoll sei das auch „um die Herbstferien herum“, meinte er. Denn dann änderten sich die Straßenverhältnisse schnell. Es werde eher dunkel und später hell.

− pr


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