„Back to the roots“ – zurück zu den Wurzeln: So könnte man die Vernissage zur Ausstellung von Daniela Huber auch bezeichnen. Geboren 1989 in Rotthalmünster, ist sie nach „Zwischenstopps“ in Ruhstorf, Stuttgart und Passau in die Marktgemeinde zurückgekehrt.
Tatsächlich betitelt ist die Bilderschau allerdings mit „Rock your Life“, was ihre Favoriten in Sachen Musik und Malerei konkret zum Ausdruck bringt. Die Kulturfreunde Rotthalmünster sind begeistert, dass sie ihr Können nun in der Marktgalerie präsentiert: Zu sehen sind poppige und ausdrucksstarke Bilder, insbesondere Portraits bekannter Persönlichkeiten.
Bürgermeister kam stilecht in Lederjacke
Armin Ebner, Vorstand der Kulturfreunde, zeigte sich bei seiner Begrüßung hocherfreut angesichts der überaus hohen Besucherzahl und der hochrangigen Ehrengäste. „Heute wird’s rockig,“ meinte er, denn auch die musikalische Begleitung bezog sich auf das Thema mit entsprechenden Rhythmen wie „It’s my Life“ oder „Rocking all over the World“ – instrumental eher ungewöhnlich zusammengestellt für diese Musikrichtung mit Werner Roscher an der Gitarre und Gerhard Harant auf dem Akkordeon. Alle drei Orts-Bürgermeister gaben sich die Ehre und Rathauschef Günter Straußberger hatte sich sogar „rockig“ in Schale geworfen mit einer Lederjacke.
„Unsere Welt ist bunt“
In seinen Grußworten stellte er fest, Daniela Huber, gelernte Malermeisterin, sei mehr als Malerin, nämlich eindeutig Künstlerin. Sie solle weiterhin ihre farbenfrohe Kreativität ausleben, denn, so konstatierte er: „Im Gegensatz zu anderen Orten ist bei uns die Welt bunt.“
Klaus Jeggle überbrachte die Grüße des Landrats, verbunden mit dem Dank an Vereine wie den Kulturverein, weil sie etwas auf die Beine stellten. Besonders freue ihn, dass hier ein echtes „Münsterer G’wachs“ in Erscheinung trete und wünschte ihr viel Erfolg.
Im Wahlkampf hat Künstlerin Ruhstorf „gerockt“
Ruhstorfs Bürgermeister Andreas Jakob fungierte als Laudator und meinte, mit dem Titel „Rock your Life“ treffe Huber genau das, was sie sowohl im künstlerischen als auch im „richtigen“ Leben bewege, getreu ihren eigenen Worten: „Ich male gerne alles, was das Leben so rockt.“ Was wohl als erstes dagewesen wäre? Die Passion oder das Handwerk, das sie übrigens auch in diversen Fortbildungen zielstrebig ausgefeilt habe. Das wiederum trug zur Vertiefung der unterschiedlichsten Arbeitstechniken und Farbenkenntnisse bei.
Ganz besondere Erinnerungen verbindet Jakob mit der Künstlerin mit dem Wahlkampf 2014. Damals beauftragte er sie mit der farblichen Darstellung von Portraits aller 20 Listenkandidaten seiner Partei in einem baufälligen Ruhstorfer Kaufhaus, was kontroverse Diskussionen auslöste. Aber es hat wohl gewirkt, denn der Bürgermeister hat daraufhin quasi, wie er selbst feststellt, „Ruhstorf gerockt“.
„Volbeat“ inspirierte zu Montez-Werk
Daniela Huber erzählte, wie sie zu „ihrer“ Kunst gekommen ist. „Der Papa war schuld,“ ist sie überzeugt. Als sie auf einem Lehrgang in Regensburg ihr Erstlingswerk zerriss, ließ der Papa es sie zu Hause im Keller nochmal anfertigen. Ihr Talent sprach sich rum und so wurde man auf ihre Begabung, Portraits charakteristisch in speziellen Farbkompositionen umzusetzen, aufmerksam. Inzwischen nimmt sie auch jederzeit gerne Portrait-Aufträge an, die dann nach Fotovorlage in ihrem ganz eigenen Stil entstehen.
Wenn man auch in der Ausstellung überwiegend bekannte Gesichter und Figuren aus der Rockszene sieht, so ist ihr Motiv-Repertoire natürlich nicht nur darauf beschränkt. Musikalisch inspiriert von der dänischen Rockband „Volbeat“, ihrer Lieblingsband, entstand so zum Beispiel das Werk von Lola Montez nach einem Song dieser Gruppe, welches in der Ausstellung zu bewundern ist.
Ausstellung ist bis 29. November zu sehen
Ihre Werke bannt sie überwiegend auf Leinwand und MDF-Platten oder wie Buddy Holly auf eine Tapete der 50er Jahre und einen Tiger auf einer mit echten Bananenblättern. Sie verwendet Dispersionsfarben und experimentiert mittlerweile auch mit besonderen Verzierungen ihrer Werke wie Nieten, Steinchen oder Stoffe, um eine gewisse 3-D-Wirkung zu erzielen.
Nachdem sie den alten Kindergarten gekauft hat und darin ein Atelier und einen Ausstellungsraum eingerichtet hat, ist ihrer weiteren Karriere als ortsansässige Künstlerin ein vielversprechender Weg bereitet. Die Ausstellung ist geöffnet bis 29. November, Mittwoch bis Freitag von 14 bis 17 Uhr.
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