Seit vier Wochen lockt die Ausstellung mit „Krippen aus aller Welt“ Besucher aus dem weiten Umland nach Obernzell ins Schloss. Elisabeth Kinateder aus Hauzenberg hat mit großem Aufwand und mit viel Herzblut die Präsentation dieser 50 Krippen organisiert.
Die Mühe hat sich gelohnt. Bis jetzt waren schon über 2000 Besucher zu verzeichnen. Ein derartiges Interesse hat es noch für keine Ausstellung in Obernzell jemals gegeben. Die Einträge ins Gästebuch zeigen, dass vielen Besuchern die ausgestellten Krippen das Herz erwärmt haben.
Völlig andere Herangehensweise an die Weihnachtsgeschichte
Fasziniert haben viele Gäste vor allem die weihnachtlichen Darstellungen aus anderen Ländern. Es gibt Exponate aus vielen europäischen Regionen, aber auch aus Afrika. „Favoriten“ des Publikums sind die „italienischen Krippen“ mit ihrer völlig anderen Herangehensweise an die Weihnachtsgeschichte. Die Weihnachtskrippen hat man ja in Italien überhaupt erst erfunden, im 13. Jahrhundert in Assisi und Rom.
Schau noch am Donnerstag und Freitag geöffnet
Daher hat die Redaktion für die Weihnachtsausgabe eine dieser „italienischen Krippen“ ausgewählt. Da geht es nicht ärmlich zu wie in vielen anderen Darstellungen. Die Geburt Christi, des Herrn und Retters, wird hier als Volksfest am Marktplatz gefeiert. Der Bäcker wirft den Ofen an, der Metzger richtet das Schlachtvieh her, die Fischer werfen die Angeln aus. Frauen rücken mit ihren Kuchen an, Hirten bringen Lämmer als Gaben. Was zu trinken gibt es natürlich auch. Die Musikanten spielen und trommeln. Alte Leute beobachten von den Fenstern aus das buchstäblich bunte Treiben.
Wer die Ausstellung noch sehen will, muss sich beeilen. Zu sehen ist die Krippenschau im Schloss Obernzell noch am 26. Dezember (zweiter Weihnachtsfeiertag) und am 27. Dezember, Freitag, von 10 bis 17 Uhr. Ein perfekter Ausflug in den Weihnachtsferien. Auskunft gibt es unter ✆ 08591/1066 sowie www.kukuk-obernzell.de.
− mr
Der Stern holt die Könige
Elisabeth Kinateder hat öfter Besucher durch die Krippenschau in Obernzell geführt. Dabei hat sie immer zwei Strophen zitiert aus dem italienischen Weihnachtslied „Quanno nascette Ninno a Bettlemme“ (Als das Kind in Bethlehem geboren wurde). Das Lied hatte im 18. Jahrhundert Sant’ Alfonso Maria de’ Liguori geschrieben, damals Bischof von St. Agatha (bei Neapel).
Die Verse gehen ihr seit langem an Weihnachten immer sehr zu Herzen. Vielleicht geht es vielen Lesern so, hofft sie
„Als das Kind in Bethlehem geboren wurde, es war Nacht, dennoch schien es wie mitten am Tag. Nie sah man die Sterne so strahlend und schön, und der hellste ging, um die heiligen drei Könige im Orient zu rufen. Alsbald erwachten die Vögel und sangen auf völlig neue Weise: Fröhlich laut rufend und hin und her springend sagten sie: Er ist geboren. Er ist geboren, der Gott, der uns geschaffen hat.“
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