Seit 40 Jahren kümmert sich der Kinderschutzbund in Vilshofen um Familien, die Rat brauchen, die finanzielle Unterstützung benötigen oder einfach Freunde und Kontakte suchen. Das muss natürlich kräftig gefeiert werden. In einem Festakt im Pfarrsaal in der Donaugasse ließen die Verantwortlichen die vergangenen Jahre Revue passieren.
Der Trachtenverein Aunkirchen kam mit seinen Kleinsten. Die Kinder nahmen sich bei der Hand und drehten auf der kleinen Bühne Runden und tanzten. „Genau so soll es sein“, sagte Vorsitzende Nadia Königseder. „Die Kinder nehmen sich an der Hand, wir nehmen uns alle an die Hand, um helfen zu können.“ Ein gemalter Baum, zusätzlich versehen mit bunten Hand-Abdrücken, war Symbol der Feier.
Großes Netzwerk
Hand in Hand, so funktioniert der Kinderschutzbund. Ein großes Netzwerk an Institutionen, Firmen, Helfern, Behörden, Verbänden und Einrichtungen sei immer bereit, schnell zu helfen, wenn Familien mit Kindern in Not geraten oder um Hilfe bitten, berichtete Königseder, seit zehn Jahren Vorsitzende.
„König und Königin voraus“
Die bisherigen Vorsitzenden Luise Pirkl und Waltraud Vogl berichteten locker und humorvoll von den Anfängen. „Einmal sind wir zum Schloss Egg gefahren. Die Kinder hatten sich eine Krone gebastelt, ich hatte einen Korb voll mit Vorhängen dabei“, erzählte Vogl. „König und Königin voraus, ist ein ganzer verkleideter Hofstaat in das Schloss eingezogen.“ Jeder im Saal konnte sich den Aufzug vorstellen.
Ein Anruf genügt
Bürgermeister Florian Gams bedankte sich bei den vielen Helfern für ihren jahrzehntelangen Einsatz, „für die vielen Hundert und Tausend Stunden ehrenamtlicher Arbeit“. Ob Kleiderstube, Tafel oder NetzwerkFamilie – „ein Anruf genügt und es wird geholfen“, stellte Königseder fest, die sich bei Marie Gschwendtner für ihr Flötenspiel bedankte, ferner bei der Gruppe Kochbuchteam Alkofen für die vielen Häppchen.
Auf Spenden angewiesen
Eine weitere Anekdote: Man hatte kurz nach der Gründung vom Verband Spendendosen erhalten und fleißig Geld gesammelt. In der Hoffnung, man dürfe das Geld behalten, hatte man die Büchsen abgeliefert. „Aber nein, das kassierte der Verband, immerhin gab es ein Mittagessen“. Waltraud Vogl: „Dabei sind wir so auf Spenden angewiesen.“
Großes Leistungsspektrum
Nach dem Festakt waren die Kinder an der Reihe: Sie durften Geister basteln. Auch das Puppentheater „Lumumba“ war zu Besuch. Während im Pfarrsaal das Puppentheater lief, hatte die Vorstandschaft Zeit, mit dem VA über ihre Arbeit zu sprechen. Im Gespräch wird klar, wie groß das Leistungsspektrum des Kinderschutzbundes ist.
Babytreff und Sprechstunde
Vorsitzende Nadia Königseder und ihre Kolleginnen Renate Berger, Brigitte Syrè und Maria Burkowski erinnerten sich besonders an die Ausflüge zum Münchner Flughafen und zur Schreinerei Mareck. Mit dem wöchentliche Babytreff und der offenen Sprechstunden steht der Kinderschutzbund den Vilshofener Familie beratend zur Seite.
30 Euro für Weihnachtsgeschenke
Nicht zu vergessen – die Weihnachtsaktion: Unbürokratisch erhalten Familien einen Zuschuss von 30 Euro für Weihnachtsgeschenke. Das Vorstandsteam berichtet von immer mehr alleinerziehende Elternteilen, die in Not geraten und Hilfe und Beratung suchen. Mehr Ehrenamtliche wären wünschenswert. „Schon eine Stunde in der Woche oder im Monat hilft“, sagt Königseder. Derzeit kann der Kinderschutzbund auf einen harten Kern von 13 Ehrenamtlichen setzen. Aber auch mit einer Spende könne man bereits Gutes bewirken.
Babytreff ist jeden Dienstag zwischen 9 und 11.30 Uhr im Familientreff in der Donaugasse 6. Mittwochs zwischen 9 und 11 Uhr wird wöchentlich eine offene Sprechstunde angeboten.
− hr/ts
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