Überschüsse gehen künftig in die Rücklagen
Kindergarten: Gemeinde Sonnen schließt neuen Betreibervertrag mit der Pfarrei

01.11.2024 | Stand 01.11.2024, 19:00 Uhr |
Helmut Preuß

Das Kindergartengebäude hat der Sunninger Rat jetzt auch gegen Elementarschäden versichert. Überschüsse aus dem laufenden Betrieb werden künftig den Rücklagen zugeführt. − Foto: Preuß

Einstimmig hat der Gemeinderat Sonnen in der jüngsten Sitzung eine neue Vereinbarung mit der Pfarrkirchenstiftung zum Betrieb der Kindertagesstätte „Don Bosco“ verabschiedet. Überschüsse müssen künftig den Rücklagen zugeführt werden.

Außerdem werden neben der bestehenden Wohngebäudeversicherung jetzt auch Elementarschäden am Gebäude abgesichert. Die Sunninger Kindertagesstätte besuchen gegenwärtig 55 Kinder in einer Krippengruppe und zwei Regelgruppen.

Kindergarten erwirtschaftet seit Jahren Überschüsse



Es klingt wie eine Nachricht aus einer anderen Welt. Der Sunninger Kindergarten „Don Bosco“ am Kirchberg erwirtschaftet seit Jahren Überschüsse. „Das letzte Jahr mit einem Defizit war 2018. Damals war es ein Minus von 4150 Euro, das Gemeinde und Caritas im vereinbarten Verhältnis von 60 zu 40 beglichen haben“, berichtete Bürgermeister Klaus Weidinger auf PNP-Nachfrage. Seither schreibt der Kindergarten schwarze Zahlen. Im Jahr 2022 etwa wurden an Überschüssen rund 42 770 Euro erwirtschaftet und im vergangenen Jahr 2023 waren das sogar rund 60 000 Euro.

Hauptgründe für die Überschüsse seien zum einen das gute Wirtschaften von Personal und Leitung, zum anderen aber auch der jährlich fließende Betriebszuschuss des Landes Bayern nach dem „Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz“, kurz BayKiBig. „Beispielsweise haben wir im vergangenen Jahr nach BayKiBig 323 000 Euro erhalten“, sagt Verwaltungsleiterin Stephanie Krenner. 318 000 Euro seien vom Land Bayern und 3800 Euro vom Bezirk an die Gemeinde überwiesen worden. Hinzu kamen 1660 Euro vom Bund.

Versicherungsschutz wird erweitert



Das übrige Geld sei bisher der Pfarrkirchenstiftung zugeflossen, die als Träger des Kindergartens über dessen Verwendung allein entscheiden konnte, berichtete Bürgermeister Klaus Weidinger in der Ratssitzung. Mit der Kirchenverwaltung sei man sich jetzt darin einig, dass überschüssiges Bilanzgeld künftig verbindlich den Rücklagen zugeführt werden solle. Alles, was über die Pflichtrücklage von drei Monatsgehältern für das Personal hinausgehe, könne dann entweder zum Ausgleich eventueller Defizite „in späteren Jahren“ hergenommen werden oder für nötige Investitionen, erläuterte der Bürgermeister. Die letzte Entscheidung über die Verwendung vorhandener Rücklagen aber verbleibe bei der Kirchenverwaltung.

Über Verwendung der Rücklagen entscheidet Kirchenverwaltung



Neben der verbindlichen Rücklagenzuführung hat der Rat auch den Abschluss einer neuen Risiko-Versicherung beschlossen. Sei für die Absicherung des Mobiliars auch weiterhin die Kirchenstiftung zuständig, so müsse die Gemeinde alle Gebäudeschäden tragen. „Wir haben bisher die übliche Gebäudeversicherung, die bei Schäden durch Sturm, Leitungswasser, Feuer oder Hagel greift“, sagte der Bürgermeister und schlug eine zusätzliche Elementarversicherung vor, die bei Schäden durch Starkregen, Schneedruck oder Erdbeben einspringe. Die Mehrkosten liegen jährlich bei 680 Euro, so dass für den Kindergarten an Versicherungsbeiträgen künftig 2600 statt 1920 Euro zu bezahlen sind.

Beide Beschlüsse, zu den Rücklagen und zur Versicherung, billigte der Rat ohne längere Debatte einstimmig.

− pr

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