„2025 wird das Jahr des Straßenbaus und der Sanierung unserer Wasserversorgung.“ Mit diesen Worten blickt Bürgermeister Klaus Weidinger auf die gemeindlichen Hauptaufgaben in den kommenden zwölf Monaten voraus.
Dabei denkt er vor allem an die Sanierungen der Gemeindestraße zwischen Niederneureuth und Thierham sowie der Trinkwasser-Hochbehälter in Schauberg, Holzgattern, Haselberg und Pilslhöhe. Hinzu kommt die Quellsanierung in Schauberg.
„Teuerstes Straßenprojekt seit vielen Jahren“
Seit über zwei Jahren bereits prägt die Sanierung des rund 2,4 Kilometer langen Kernwegs zwischen Niederneureuth und Thierham nicht nur viele Debatten im Gemeinderat, sondern auch die Finanzplanung im Sunninger Rathaus. Denn mit einer Gesamtsumme von rund 1,7 Millionen Euro ist die Maßnahme das teuerste Straßenbauprojekt in der Gemeinde seit Jahren. „Ich kann mich in den vergangenen zwölf Jahren in meiner Zeit als 1. und 2. Bürgermeister nur an eine Maßnahme dieser Größenordnung in Thierham erinnern. Aber die war längst nicht so teuer“, sagt Klaus Weidinger. Ein Meilenstein war deshalb das Überreichen des 1,3 Millionen schweren Förderbescheids dafür durch das Amt für ländliche Entwicklung (ALE) im März vergangenen Jahres. „Sonnen bekommt ein großes Kuchenstück, nicht nur die Krümel“, hatte ALE-Amtsleiter Hans-Peter Schmucker seinerzeit im Rathaus kommentiert. Rund ein Drittel des amtlichen Gesamtetats 2024 flossen damit nach Sonnen. Und das bei rund 250 Kommunen in Niederbayern.
Keine neuen Schulden aufgenommen
Im Sommer letzten Jahres hätte mit den Arbeiten auch bereits begonnen werden sollen. Ein Baumgutachten kam dazwischen, wonach sich das Wurzelwerk großer Bäume am Straßenrand unter dem Straßenkörper hindurch zog und ihn aufzusprengen drohte. Die Bäume wurden gefällt.
„Heuer nach Ostern aber wird es losgehen“
„Heuer nach Ostern aber wird es losgehen“, ist sich der Bürgermeister sicher, und zwar in einem ersten Abschnitt von der Thierhamer Kapelle nach Schauberg, einem rund 800 Meter langen Stück. „Das wird auch unseren Haushalt blockieren“, meint Weidinger. Die Gemeinde muss zum einen selbst rund 400 000 Euro beisteuern, zum anderen die Fördersumme vorfinanzieren, weil das Geld voraussichtlich erst 2026 fließen wird.
Dicker Brocken: Sanieren der Wasserversorgung
Der zweite dicke Brocken auf der gemeindlichen Agenda 2025 ist die Sanierung der Wasserversorgung, primär der Abdeckungen für die vier Hochbehälter in Schauberg, Holzgattern, Haselberg und Pilslhöhe, die teils schon vor 40 Jahren angelegt wurden. „Alle vier Behälter sind in die Jahre gekommen. Deshalb muss sichergestellt werden, dass weiter keinerlei Schmutzstoffe eindringen“, sagt Weidinger. Die Abdeckungen müssen außerdem auch verschlossen und manipulationssicher abgeriegelt werden können. Die Quelle Schauberg sei außerdem von einer so genannten „Wasserwurzel“ befallen worden. Die habe sich in den Tonrohren eingenistet und die laufende Wassermenge zu einem Rinnsal verkommen lassen. „Die alten Rohre müssen ausgebaut und neue eingesetzt werden.“
Regenrückhaltebecken in Niederneureuth geplant
Als drittgrößte Maßnahme in diesem Kalenderjahr sozusagen steht die Errichtung eines Regenrückhaltebeckens in Niederneureuth auf dem Plan. Die wasserrechtliche Genehmigung für das Einleiten von Oberflächenwässern aus dem Baugebiet Niederneureuh und dem Ortsteil Niederneureuth-Nord in den Keinzlmühlbach ist abgelaufen. Deshalb fordert das Wasserwirtschaftsamt ein solches Becken. Und das braucht rund 215 Kubikmeter Fassungsvermögen. Das wiederum erfordert gewaltige Erdbewegungen.
Neben diesen drei Hauptmaßnahmen stehen eine Reihe weiterer „kleinerer Maßnahmen“ an. Dazu gehören die Errichtung eines Bikeparks beim alten Krinninger Sportplatz, die Vorarbeiten zum Neubau eines zusätzlichen Bauhof-Gebäudes, eine Stützmauer beim Bikerheim an der Hauptstraße, eine PV-Anlage auf dem Turnhallendach der Grundschule, zwei Straßensanierungsmaßnahmen in Schauberg und Niederneureuth und die Verlegung einer Fernwärmeleitung von der Grundschule zum Rathaus für dessen künftige Wärmeversorgung.
Bikepark kommt am alten Krinninger Sportplatz
Beschäftigen wird die Gemeinde daneben auch der weitere Breitbandausbau. „Die Hausanschlüsse in den drei Ortsteilen Niederneureuth, Oberneureuth und Oberneureutherwaid durch die Leonet müssen noch erstellt werden“, sagt der Bürgermeister. Hinzu komme die Ertüchtigung weiterer Anschlüsse im Gemeindebereich nach der Gigabitrichtlinie des Bundes, sodass mit Download-Kapazitäten bis zu einem Gigabit gearbeitet werden kann.
Last not least wirft die nötige Sanierung der Sunninger Kläranlage seinen Schatten voraus. „Die Kläranlage wurde 1978/1979 erbaut und läuft heuer schon im 46. Jahr“, erläutert Klaus Weidinger. Die wasserrechtliche Erlaubnis läuft aus und müsse deshalb verlängert werden. Mit 1000 Einwohnerwerten für rund 600 angeschlossene Bürger reiche die Dimension zwar aus, dennoch sei nach viereinhalb Jahrzehnten eine Sanierung nötig. Was genau zu tun sei an den Becken und der Technik, das müsse jetzt ein Planungsbüro ermitteln.
Auch Kläranlage muss man in naher Zukunft sanieren
Mit dem abgelaufenen Jahr 2024 zeigt man sich im Rathaus vollauf zufrieden. Ein Hauptpunkt dabei ist die finanzielle Bilanz. Es mussten keine neuen Schulden aufgenommen werden, 35 500 Euro konnten getilgt werden. Damit beläuft sich der Schuldenstand zum 31. Dezember des Vorjahres auf 370 800 Euro. Und das wieder entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von lediglich 253 Euro, die damit weit unter dem Landesschnitt von 1445 Euro von Gemeinden vergleichbarer Größe liegt.
− pr
Artikel kommentieren