Er ist der Dauerbrenner und mit 26 Jahren nicht wegzudenken aus dem Stammpersonal des FC Sturm Hauzenberg und hat sein „Heiligtum“ in den vergangenen acht Jahren so manches Mal sauber gehalten. Woran liegt es aber, dass in der noch jungen Saison der Fußball-Landesliga Mitte Torhüter Christoph Obermüller noch nicht einmal hinter sich greifen musste?
Zwei 1:0-Siege, ein 3:0- und ein 2:0-Erfolg stehen auf der Liste der Staffelberger. „Wir haben uns vorgenommen, den Fokus noch mehr auf die Defensive zu legen“, sagt der Ballfänger, der bereits seit der F-Jugend in der Granitstadt die Kickstiefel schnürt. „Jeder ist heiß aufs Verteidigen, und wir schaffen’s momentan ganz gut, weil wir auch einen großen Zusammenhalt haben.“ Und nicht ganz ernst legt er nach: „Es macht genauso viel Spaß wie das Tore Schießen.“
Wohl nicht komplett, aber der 26-jährige Zwei-Meter-Mann gibt zu, „dass es natürlich super ist für den Tormann. Es fängt aber schon im Sturm an, wenn zum Beispiel Manuel Mader den Gegner hoch anläuft“. Und damit einen geordneten Aufbau des Gegners zu stören versucht. Eine bislang perfekt funktionierende Taktik, ganz im Sinne erfolgreicher Mannschaftsballsportarten, „wie Alex Geiger schon sagte, eine Meisterschaft gewinnst du am Ende mit einer guten Abwehr“, erinnert Obermüller an die Worte des Sturm-Erfolgstrainers.
Stärken und Schwächen – Obermüller selbstkritisch und ehrgeizig
Nicht „unschuldig“ an der Null ist selbstverständlich der 26-jährige Goalie. Auch seines Ehrgeizes wegen. „Ich bin sehr selbstkritisch mit mir und analysiere jedes Gegentor“, bekennt er. Er versuche in solchen Fällen der Mannschaft wieder Sicherheit zu vermitteln. Stärken? „Mit meiner Größe bin ich natürlich in der Luft sehr präsent.“ Zudem macht er in der Spieleröffnung eine gute Figur. Schwächen? „Du kannst dich immer irgendwo verbessern. Ich habe zum Beispiel beim Eins gegen Eins einen großen Schritt nach vorne gemacht und im mentalen Bereich, um mich nach Fehlern wieder aufzurichten.“ Und sich zu beherrschen. In der vergangenen Spielzeit erhielt Christoph Obermüller in der Partie beim TB Roding die bislang einzige rote Karte. „Ich hab’ einen Gegenspieler geschubst. Das war natürlich ein Schmarrn. Ich hab’ daraus gelernt und mach’ es nicht mehr.“ Als Kapitän muss er Vorbild sein. Eins aber, befürchtet er, wird ihm nicht mehr gelingen: „Ich bin absolut schlecht darin, Bälle weit abzuwerfen.“
Das muss ohnehin nicht sein, es gelte den Aufbau spielerisch zu lösen. Und, für ihn persönlich, in dieser Saison ein Ziel zu erreichen. „Wir waren schon so oft Dritter und wollen endlich einmal Zweiter oder Erster werden. Das ist ja auch kein Geheimnis.“
Ebenfalls kein Geheimnis ist, dass der 26-Jährige dank seiner Qualitäten Angebote von höherer Etage vorliegen hatte. „Sicher habe ich überlegt, es in der Regionalliga zu versuchen. Aber ich habe mich dann dafür entschieden, dass ich mit meinem Heimatverein das Bestmögliche erreichen will.“ Heißt Bayernliga-Aufstieg.
Der Konkurrent ist sein bester Freund
Dafür trainiert er hart, hat bislang keine Übungseinheit verpasst, kann auch mal „grantig werden mit mir selbst“ und entwickelt gesteigerten Ehrgeiz darum, weil ihm seit dieser Saison ganz besondere Konkurrenz erwächst, in Person von Stefan Schulz (26). „Er ist mein bester Freund, und das gibt mir nochmal einen Schub.“ Der gleichaltrige Schulz wurde beim 1.FC Passau groß, fand nach längerer Verletzungspause über die Passauer Eintracht den Weg in die Granitstadt.
Von dort aus fährt der Sturm am Sonntag nach Regensburg, wo der starke Neuling und Viertplatzierte FC Kosova darauf brennt, Obermüller und Co. den Spaß am Verteidigen zu vergällen. Interessant: Kosova lauert wie alle weiteren Aufsteiger (Dingolfing/Rang 2., Parsberg/3., Amberg/5., Passau/ 6.) direkt hinter der Schwarz-/Geiger-Truppe. „Wir werden auch gegen einen Aufsteiger auftreten, als wäre es ein Spitzenspiel“, versichert Christoph Obermüller – er wird wieder heiß sein.
− brö
5. Spieltag / Freitag, 18 Uhr: Seebach – Amberg; 18.45 Uhr: Roding – Passau; 19 Uhr: Bad Kötzting – Bogen; Samstag, 13.30 Uhr: Kareth-Lappersdorf – FC Dingolfing; 14 Uhr: Deggendorf – Landshut; 16 Uhr: Luhe-Wildenau – Parsberg, Schwandorf-Ettmannsdorf – Burglengenfeld, Eggenfelden – Lam; Sonntag, 15 Uhr: Kosova Regensburg – Hauzenberg.
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