Was haben ein oberösterreichischer Augustiner-Chorherr und eine bayerische Zisterzienser-Schwester gemeinsam? Wie und wo wird hüben wie drüben das beste Bier gebraut? Oder: Von Puccini bis Polka – auf welchen Sommerfestivals in Niederbayern und Oberösterreich spielt die Musik?
Die Antworten auf diese und jede Menge andere Fragen, die Einheimische und Besucher diesseits und jenseits der Staatsgrenze gleichermaßen beschäftigen, gibt’s im Grenzgänger-Podcast „herent & drent“, der jüngst auf Schloss Neuburg vorgestellt wurde.
Mit EU-Geldern gefördert
Zahlreiche Tourismusvertreter und Bürgermeister der Landkreiskommunen waren der Einladung gefolgt und nahmen an der Projektvorstellung teil. Dass der Passauer Landkreis etwas für die touristischen Vermarktung der Region tut, wurde bei der gemeinsamen Veranstaltung mit „s’Innviertel Tourismus“ überaus deutlich. Die Initiative ist länderübergreifend angelegt, denn welcher Besucher macht schon an der Grenze halt, wenn es auf beiden Seiten Schönes zu entdecken gibt?
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Die Folgen von „herent & drent“ entstanden mit finanzieller Unterstützung durch das EU-Förderprogramm „Interreg Bayern – Österreich 2021-2027“ und sind ab sofort auf Spotify, Apple Podcasts und Youtube abrufbar.
„Erfolgreiches Miteinander“ von Passauer Land und Innviertel
„Mit den Podcasts wollen wir auf kurzweilige Art und Weise vermitteln, dass es hier bei uns in den Köpfen der Menschen längst keine Grenzen mehr gibt und dass wir uns auch nicht als Konkurrenten, sondern als vertrauensvolle Partner verstehen“, erklärte Tourismusverband-Geschäftsführer Gerald Hartl (s’Innviertel).
Raimund Kneidinger, Landrat des Landkreis Passau, fügte hinzu: „Das einzige, was uns tatsächlich von einander trennt, ist der Inn. Abgesehen davon herrscht zwischen dem Passauer Land und der Urlaubsregion Innviertel jedoch ein erfolgreiches Miteinander und ein enger Austausch auf vielen Ebenen.“ Auch machte der Landrat deutlich, dass man mit den Geschichten aus dem Grenzgänger Podcast auch das Projekt Europa bewerbe und immer wieder aufgreifen könne, wo Europa Gutes in der Region bewirkt. „Miteinander ist es schöner als gegeneinander“, resümierte Kneidinger.
„Landkreis Passau als moderne Destination mit großer Geschichte“
Maria Denkmayr, verantwortlich für Tourismus im Landkreis Passau fügt hinzu: „Auf jeden Fall gibt es mehr Verbindendes im Tourismus als feine liebenswerte Unterschiede. Donau- und Innradweg sind international beliebte Fernradwege, während sich zum Beispiel Pilger auf den grenzübergreifenden Wegen Via Nova oder Jakobsweg an der Ruhe in unberührter Natur erfreuen. Mit dieser Serie an Podcasts wollen wir den Landkreis Passau als moderne Destination mit großer Geschichte darstellen.“
Die Gesamtkosten des Projektes betragen 97950 Euro. Davon werden 75 Prozent gefördert. Für den Landkreis Passau bleibt damit eine Summe von ca. 12000 Euro für die 20 Podcasts inklusive Marketing, Veranstaltung und Werbung.
Auf grenzgaenger-podcast.eu lassen sich die Hörbeiträge abrufen. Der grüne Inn ist – bildlich gesprochen – der rote Faden der Interviews.
Interview mit Landrat Raimund Kneidinger
Hineinhören in die Heimat und in die Geschichten auf der anderen Seite des Inns lässt es sich beim Grenzgänger-Podcast. Der Landrat machte selbst mit und sprach über Bedeutung und Schönheit der Neuburg.
Worin sehen Sie den ganz konkreten Nutzen des Projekts „Grenzgänger“ für die Region?
Raimund Kneidinger: Dank des modernen Mediums Podcast können viele Menschen praktisch barrierefrei unsere Grenzregion kennenlernen, und das ebenso unterhaltsam wie informativ. Die jetzt schon hohen Nutzerzahlen sprechen für sich.
Gibt es etwas, was Sie beim Hören oder auch Einsprechen des Podcasts gelernt haben?
Raimund Kneidinger: Also, die Schilderung des österreichischen Biersommelier Karl Zuser jun., welche Emotionen ein frisch eingeschenktes Glas kaltes Bier an einem heißen Sommertag auslösen kann, war für mich der Beweis: Beim Genuss denken wir drent und herent gleich.
Worin können wir von Österreich bei der touristischen Vermarktung lernen?
Raimund Kneidinger: Wir sind hier gerade in der Grenzregion sehr ähnlich unterwegs. Was ich aber feststelle: Der Instinkt, touristische Angebote blitzschnell an den Bedürfnissen der Gäste auszurichten, ist in Österreich sehr ausgeprägt.
Die Nähe zu Österreich ist für viele ein Plus an Lebensqualität – was schätzen Sie persönlich besonders jenseits des Inns?
Raimund Kneidinger: Ich schätze besonders, dass man sich auf jeder Seite des Inns genauso heimisch fühlen kann, wie auf der anderen. Das ist quasi Lebensqualität ohne Grenzen.
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