Der Zweckverband Abfallwirtschaft (ZAW) – zuständig für weite Teile Niederbayerns – bereitet sich auf mögliche Veränderungen im Bereich der Abfallentsorgung vor.
Das wurde deutlich in einem Gespräch zwischen SPD-MdB Johannes Schätzl mit Werkleiter Karl-Heinz Kellermann, wie Schätzls Büro mitteilt. Es wurden die Pläne bezüglich der Einführung einer Gelben Tonne für Verpackungsmüll besprochen.
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Seit 2016 ist der ZAW für die Müllabfuhr in den vier Landkreisen Passau, Freyung-Grafenau, Regen und Deggendorf verantwortlich. Um die Effizienz und Notwendigkeit einer Gelben Tonne zu evaluieren, führt der ZAW im Oktober 2024 eine umfassende Restmüllanalyse durch. Diese Analyse zielt darauf ab, den Inhalt des aktuellen Restmülls zu untersuchen und unter anderem zu bestimmen, welche Materialien eine Gelbe Tonne aufnehmen könnte.
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Basierend auf den Erkenntnissen der Restmüllanalyse plant der ZAW, 2025 eine Kundenbefragung durchzuführen. „Diese Befragung wird darauf abzielen, das Interesse der Bürger in Bezug auf die Einführung der Gelben Tonne zu erfassen. Die gesammelten Daten werden wichtig sein für die anschließenden Beratungen und Beschlüsse in den zuständigen Gremien“, so Kellermann.
Keine Zusatzkosten für Gelbe Tonne, aber Mindereinnahmen für Müllentsorger
Sollte der ZAW sich zur Einführung der Gelben Tonne entscheiden, würde diese Aufgabe durch die Dualen Systeme vergeben, was keine zusätzlichen Kosten für den ZAW bedeutet. Allerdings werden dadurch Mindereinnahmen bei den Wertstoffhöfen entstehen, da der Handel derzeit für die Entsorgung des Verpackungsmülls an den Wertstoffhöfen zahlt. „Zudem hätte dieser Schritt wohl auch Auswirkungen auf die aktuelle Belegschaft in den Wertstoffhöfen“, erläutert der Werkleiter.
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„Selbstverständlich muss ein öffentliches Entsorgungssystem möglichst bürgernah gestaltet sein. Die ökologische Sinnhaftigkeit und die infrastrukturellen Gegebenheiten müssen dabei jedoch stets im Blick behalten werden“, betont Schätzl.
− red
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