Abtanzen wie in der Diskothek, Vivaldi genießen wie im Konzerthaus, mitsingen zur Musik von Johannes Oerding und Mark Forster − und das alles in einer einzigen Veranstaltung: Die Thüringen Philharmonie mit Thomas Hahn und Band zog zur Eröffnung des 25. Bad Füssinger Kulturfestivals alle Register ihres Könnens und bot den Besuchern im Großen Kurhaus ein Potpourri quer durch die Musikgeschichte.
Und auf einmal wurde getanzt
Passt das zusammen? „Proud Mary“ von Tina Turner und der „Sturm“ aus Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“? Lady Gagas „Bad Romance“ und Johann Bachs Orchestersuite Nr. 3? Natürlich passt das zusammen, zeigte die Thüringen Philharmonie mit Thomas Bach und Band am Freitagabend bei der Eröffnungsgala zum 25. Bad Füssinger Kulturfestival eindrucksvoll. So bunt wie das Festival in den vergangenen 25 Jahren sich stets in der Auswahl seiner Künstler gezeigt hat, so bunt war auch dieser Abend, der beim Publikum pure Euphorie entzündet hat. Spätestens als Sängerin Edita Abdieski und Thomas Hahn zur Disco-Nacht mit David Guetta, Lost Frequencies und Ofenbach luden, hielt es die Besucher nicht mehr auf den Stühlen – es wurde getanzt, geklatscht, gesungen, und der Bereich vor der Bühne war spätestens bei „Proud Mary“ zur Tanzfläche geworden.
Kultur auf Großstadtniveau
Es sind diese ikonischen Momente, emotionalen Höhepunkte und künstlerischen Meisterleistungen, die das Festival seit seinen Anfängen im Jahr 2000 prägten und es noch immer prägen. Das betonte auch Festrednerin Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer in ihrer Eröffnungsansprache. In den 25 Jahren seit Gründung sei das Bad Füssinger Kulturfestival zu einem festen Bestandteil der bayerischen Kulturlandschaft geworden. Der Anspruch der Initiatoren: Einheimischen und Gästen im Herzen Altbayerns ein Kulturangebot auf Großstadtniveau zu bieten – und das zu erschwinglichen Eintrittspreisen.
Stets Künstler von Weltrang zu Gast
Eine Idee, die ankommt: Von 2000 bis 2023 besuchten rund 145.000 Besucher das Bad Füssinger Kulturfestival. 375 Veranstaltungen, dazu 25 Ausstellungen und 50 Kinofilme. Jedes Jahr lockt das vierwöchige Event im September und Oktober bis zu 8.000 Besucher an, darunter viele Kur- und Urlaubsgäste, die ihren Aufenthalt in Europas größtem Kurort rund um das Festival planen.
Stets sei es gelungen, namhafte Künstlerinnen und Künstler für Bad Füssing zu gewinnen: Sopranistin Montserrat Caballé, Tenor Rolando Villazón, der zum 20. Jubiläum 2019 hier auftrat. Beides Künstler, bei denen man zu Recht von „Weltrang“ sprechen kann. Die Bellamy Brothers, Albert Hammond, Smokie, Deborah Sasson, Anna Maria Kaufmann, Angelika Milster, Wolfgang Ambros, Die Prinzen, Max Raabe, die Münchner Freiheit, die Spider Murphy Gang, EAV und Haindling – sie alle traten schon in Bad Füssing auf. Seit 2001 jährlich immer mit dabei und damit eine feste Größe: die Münchner Symphoniker. Und: „Anna Fuhrländer wird mit dem Abschlusskonzert ihr 20. Jubiläum als Kapellmeisterin des Kurorchesters Bad Füssing feiern“, freute sich Wasner-Sommer. Ihr Dank galt der Gemeinde Bad Füssing, dass sie dieses Kulturevent auf die Beine gestellt hat, dem Organisationsteam und allen Unterstützern. Denn: „Die Erfolgsgeschichte des Bad Füssinger Kulturfestivals ist eine echte Gemeinschaftsleistung“, betonte auch Kurdirektorin Daniela Leipelt, die an die Ideengeber und Gründer des Festivals erinnerte, allen voran Bürgermeister a.D. Franz Gnan und Kurdirektor a. D. Heinz Egginger sowie Veranstaltungsleiter Franz Hutter.
Heuer fließt eine Rekordsumme in die Kultur
Die Gemeinde investiert in diesem Jahr die Rekordsumme von rund 1,5 Millionen Euro in den Kultur- und Unterhaltungsgenuss der Gäste. Noch nie hat Bad Füssing ein so großes Budget für Kultur, Events und Veranstaltungen eingesetzt. So schickte Bürgermeister Tobias Kurz ein großes Dankeschön dafür an den Gemeinderat für die langjährige Unterstützung. Er dankte auch Manuela Bauhuber, die mehr als zwei Jahrzehnte lang mit viel Leidenschaft als Veranstaltungsleiterin die Organisation des Festivals übernommen hat, und ihrem Nachfolger Markus Kagleder, der diese Aufgabe von ihr übernommen hat. Und: Kurz erinnerte an den kürzlich verstorbenen langjährigen Kurdirektor Rudi Weinberger, dessen kulturelles Engagement man in Bad Füssing nie vergessen werde.
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