Schnelle Hilfe bei Hochwasserkatastrophen wie 1954 durch die damals noch nicht per Flutmulde weitgehend gebändigte Rott oder bei Starkregenfällen mit dadurch ausgelösten Humusabtragungen – eine Vielzahl kleinerer bis größerer Löscheinsätze während der über 150-jährigen Kameradschaftsgeschichte regelmäßig inklusive: Weitgehend verursacht durch reißende Bachfluten und Rottströmungen sowie diverse Blitzeinschläge in Gehöfte sowie Gebäude leistet die Freiwillige Feuerwehr Ruhstorf seit Generationen der bedrohten Bürgerschaft zum Schutz von deren Leib und Leben, nicht minder aber auch Hab und Gut Hilfe buchstäblich zu Wasser und zu Lande.
Neue Drohne liefert Bilder aus 5.000 Meter Höhe
Im wahrsten Sinne Unterstützung aus der Luft erhält die heimische Stützpunktwehr in Alarmierungsfällen zwischenzeitlich durch eine fabrikneue Kamera-Drohne, die der Bevölkerung am „Tag der offenen Tür“ erstmals präsentiert wurde. Flugfähig mit einer Reichweite von zwölf Kilometern bis in 5.000 Metern Höhe, liefert die höchstauflösende Kamera nicht nur gestochen scharfe TV-Bilder am Monitor, sondern bestimmt per integriertem Wärmebildsensor beispielsweise die Hitzestrahlung eines erfassten Brandherdes bis auf wenige Grad genau.
Attraktion waren die PS-starken Schlauchboote
Speziell beim stark frequentierten Jugendfeuerwehr-Team fanden die beiden Mehrzweck-Marineschlauchboote samt Wasserrettungsanzügen, Schwimmwesten und sogar Eisrettungs-Skibrettern reges Interesse vor allem auch wegen deren leistungsstarken Außenbord-Motoren mit maximal 30 Pferde-Stärken, die selbst bei reißenden Fluten noch das nötige Durchsetzungsvermögen besitzen. Eine wertvolle Hilfe vor allem bei den häufigen Ruhstorfer Autobahneinsätzen liefert der gleichfalls präsentierte Verkehrssicherungs-Anhänger mit einer LED-Leuchtpfeilsymbolik beispielsweise für Richtungsangaben oder kurzfristige Fahrbahnsperren.
Einstmals sogar bezirksweit ein Ruhstorfer Pionier-Projekt nach weitgehend eigener Konzeption: Das Wechsellader-Fahrzeug für Sonderlöschmittel vom Metallbrandpulver über Kohlestoff-Flaschen bis zur Schaum-Zumischanlage kommt speziell bei den hiesigen Industriebetrieben etwa bei Schmor- und Überhitzungsbränden in Schaltanlagen zum Einsatz, wo reines Löschwasser viel mehr Schaden verursachen denn Nutzen bewirken kann.
Für Erstaunen sorgte die Fettbrand-Explosion
Den absoluten Hingucker für Groß bis Klein bildete jedoch die flammende Fettbrand-Explosion, ausgelöst vom Feuerwehr-Experten Tobias Roßmadl, der dem erstaunten Publikum natürlich mit gebotenem Sicherheitsabend live vor Augen führte, welches Inferno ein Löschwasser-Einsatz verursacht. Roßmadls dringendster Tipp bei einem Frittieröl-Brand mit rund 250 Grad: „Den Brandherd möglichst schnell mit einer Löschdecke ersticken.“
Ausgiebig begutachtet wurden natürlich nicht minder die beiden vormittags geweihten Lösch- und Einsatzleitfahrzeuge. Schwungvoll umrahmt wurde das vielfältige Demonstrations- und Informationsprogramm von der kameradschaftseigenen Feuerwehr-Musikkapelle sowie dem Quartett „Boarisch g’spuit“.
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