Große Ereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten voraus. Viele Dinge muss man rechtzeitig erledigen, damit alles gelingt. Das weiß zur Zeit auch die Feuerwehr Raßberg (Stadt Hauzenberg) mit Blick auf ihr 125-jähriges Bestehen im nächsten Jahr. Dieses Jubiläum soll vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 groß gefeiert werden.
Großes Fest vom 29. Mai bis 1. Juni 2025
Im Gründungsprotokoll vom 2. November 1900 sind die Geburtsdaten der Wehr festgehalten. Dort steht: „Auf heute wurden durch den Lehrer Franz Sal. Biberger alle jene Männer, welche bereit sind, als Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr Raßberg und Wahl des Verwaltungsrates derselben in das Schulhaus einberufen. Nachdem Lehrer Biberger den Versammelten in einer längeren Ansprache die Ziele und den Zweck der freiwilligen Feuerwehren erläutert hatte, erklärten sich sämtliche Anwesende bereit, als Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr beizutreten.“
Gründungsprotokoll vom 2. November 1900
Die sofort durchgeführten Wahlen ergaben folgendes Resultat: Vorstand wurde Bürgermeister Johann Windpassinger, Bauer in Eizingerreut. Zum Kommandanten wurde Johann Aßberger gewählt, Bauerssohn in Raßberg. Das Amt des Adjudanten, Schriftführers und Kassiers übernahm Franz Sal. Biberger, Lehrer in Wolkar. Zeugwart wurde der Bauerssohn Joseph Veit aus Raßberg, als Stei-gerzugführer wurde der Gütler Max Bauer aus Raßberg bestimmt. Die Aufgabe als Spritzenzugführer wurde dem Schmiedemeister Friedrich Schmid in Raßberg übertragen. Als Retter- und Ordnungszugführer sollte Johann Kinadeter Dienst tun, Bauerssohn in Hunaberg.
Die Mitgliederzahl lag bei der Gründung laut Protokoll bei 45 Mann. Der Jahresbeitrag wurde auf eine Mark festgelegt. An jedem ersten Sonntag im Monat sollte eine Mannschaftsversammlung stattfinden, um den Mannschaftsgeist zu stärken. Dort sollten auch die Artikel für die Feuerwehrzeitung verlesen werden.
„Mit einem dreimaligen ,Gut Heil’ auf seine Königliche Hoheit, dem Prinz-Regenten Luitpold als den allerhöchsten Protektor der bayerischen Feuerwehren, wurde sodann die Versammlung am Gründungstage geschlossen.“ So endet das Gründungsprotokoll, das zur Beglaubigung vom Vorstand, Kommandanten und Schriftführer unterschrieben wurde.
Den denkwürdigen Gründungstag feiert die Feuerwehr nun nach 125 Jahren. Bei so großen Festen ist man glücklich, wenn man einen guten Freund und Partner an der Seite hat. In Bayern ist es Tradition, dass schon bei der Taufe und der Firmung ein Pate Verantwortung übernimmt. Dieser wird hierzulande auch als „Ged“ bezeichnet. Einen solchen Begleiter wünscht sich auch die Raßberger Feuerwehr und klopft deshalb bei einem Patenbitten bei ihren Kameraden in Wotzdorf an.
45 Mann traten bei der Gründung ein
Die beiden Feuerwehren verbindet schon seit langer Zeit ein festes Band. So hofft man auf eine Zusage für die Übernahme der Patenschaft für das Jubiläumsfest. Oft gehen solchen Zusagen mehr oder weniger schwere Prüfungen voraus. Das ahnen auch die Bittsteller aus Raßberg, wenn sie am Samstag, 21. September, zum Patenbitten kommen. Um 18.45 Uhr treffen sie sich an der Kreuzung am „Nottauer Weg“ oder bereits um halb sieben am Gerätehaus in Oberkümmering. Laut geheimen Informationen wird dem „Ja“ der Wotzdorfer Freunde ein anspruchsvoller Weg vorausgehen. Bei guter leiblicher Versorgung und Unterhaltung sowie der Unterstützung der Gäste zweifeln die Leute von der Raßberger Wehr nicht an einem verlässlichen „Ja“ ihres künftigen „Ged“.
Am 21. September „Bittgang“ bei Paten
Schließlich ist es nicht die erste Patenschaft zwischen den beiden Wehren. Im nächsten Jahr werden die Paten sicher ins neue Heim der Raßberger Wehr in Oberkümmering eingeladen. Dort kann dann Rückschau auf ein gelungenes gemeinsames Fest gehalten werden.
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