Als die Hutthurmer Seniorenbeauftragte Eva Plöchinger die Idee hatte und in der Seniorenrunde fragte, ob die Seniorinnen denn auch Jugendlichen ihre Küchen-Klassiker näherbringen wollen, waren sofort viele Feuer und Flamme und bereiteten sich auf diesen Tag mit viel Freude vor. Die gut ausgestattete Küche der Grund- und Mittelschule Hutthurm war der perfekte Austragungsort dieser „Küchen-Challenge“ der etwas anderen Art.
In Windeseile waren die jungen Meisterköche auf die jeweiligen Stationen aufgeteilt und machten sich mit ihren Mentorinnen begeistert an die Arbeit. Binnen kurzer Zeit duftete die Küche nach frischem Heidelbeerkompott, das Therese Bock mit Michael zubereitete. „Eigentlich bin ich keine Oma im herkömmlichen Sinn, aber als Familienpflegerin kann ich durchaus sagen, dass ich mit vielen hunderten ‚Enkeln‘ immer gerne gekocht habe“, teilte Therese Bock mit und lobte Michael, der seine Aufgabe sehr ernst nahm. Maria Stadler hatte für ihre Fingernudeln Kartoffelbrei vom Vortag dabei und zauberte mit Florian, der sich beim Äpfel schälen als wahrer Meister zeigte, dazu noch ein leckeres Apfelkompott. Die Fingernudeln zu formen lernten die Kinder unter der fachkundigen Anleitung von Maria Stadler ganz rasch, denn sie habe mit ihren neun Enkelkindern schon viel Erfahrung, meinte sie ganz nebenbei.
Apfelstrudel, Reisauflauf, Erbsensuppe und mehr
Bevor die Erbsen zur Suppe nach einem Rezept von Ulrike Kurz wurden, durften Anika und Johanna diese natürlich ganz frisch aus den Schoten „pulen“. Eine deftige Kartoffelsuppe kochten Sebastian und Mia mit Gertraud Koblbauer und Elisabeth Denk zauberte mit Johannes, Magdalena und Pia einen vorzüglichen Apfelstrudel, der mit seinem Duft das ganze Schulhaus einhüllte. Für den Hauptgang, gebratenes „Giggerl“ mit Reisauflauf und Rosmarinkartoffeln, standen Eva Plöchinger Simon, Benedikt und Theresa als Co-Köche zur Seite, die für dieses aufwendige Mahl alle Hände voll zu tun hatten. Eva Plöchinger erklärte, wie auch ihre Seniorchef-Kolleginnen, den jungen Köchen ganz genau, wie wichtig eine gute Vorbereitung ist und dass der Zeitfaktor eine große Rolle für gutes Gelingen spiele. So sei es auch enorm wichtig, gute Zutaten vom regionalen Bioanbieter einzukaufen oder aus dem eigenen Garten das Obst und Gemüse auf den Tisch zu bringen. Das „A und O“ sind aber auch die Gewürze.
Kleine Geheimnisse gelüftet
Neben den Kocharbeiten wie Schälen, Putzen, Abschmecken, Rühren galt es auch den Tisch festlich zu decken. Hierbei unterstützte Maria Swoboda vom Hutthurmer Gartenbauverein mit ihrer Tischdeko die Jugendlichen. Sebastian und Mia kontrollierten voller Eifer im Anschluss die gedeckten Tische und freuten sich, wie auch alle anderen sehr auf das selbst zubereitete Mahl. Natürlich wurden die Küchenzeilen nach dem Kochen wieder geputzt und die jungen Leute halfen sogar beim Wischen, Spülen und Abtrocknen sehr gut und ohne Murren zusammen. Besonders schön fanden es die Profis den jungen Nachwuchsköchen ihre Rezepte und den jeweiligen Werdegang zu erklären, wobei viele Erinnerungen wach und auch kleine Geheimnisse gelüftet wurden. Aber was wäre ein Festmahl ohne Ehrengäste, dachten sich die jungen Gastgeber und luden hierzu noch die beiden Seniorinnen Irmgard Eder und Maria Lieb sowie Bürgermeister Max Rosenberger und Markträtin Manuela Rosenberger ein. Nach dem vorzüglichen Mittagessen waren sich alle einig, dass diese etwas andere Kochschule unbedingt ein fester Bestandteil in der Hutthurmer Gastronomie-Szene bleiben müsse. Jeder Koch bekam am Ende noch das Kochbuch mit den Rezepten, welches liebevoll und bezaubernd von der elfjährigen Frieda Kutzer, der Enkelin von Eva Plöchinger, gestaltet wurde.
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