Jubiläum der Christuskirche Fürstenzell
Eine Mitte in Fürstenzell geschaffen, die bis heute trägt -70 Jahre evangelische Christuskirche

12.09.2024 | Stand 12.09.2024, 18:31 Uhr |

Auf Festzug zur Kirchweihe: 1954 wurde das neue Gottesthaus am Kirchenweg eingeweiht. − Foto: red

Die evangelische Christuskirche gibt es seit 70 Jahren. Das wird am kommenden Sonntag um 9.30 Uhr mit einem Festgottesdienst begangen.

Am 24. Oktober 1953 erhielt das Evangelisch-Lutherische Passau Dekanat Post aus dem Landeskirchenamt. Betreff: Bildung einer Tochterkirchengemeinde Fürstenzell. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Zahl der Evangelischen im Gemeindegebiet der heutigen Kirchengemeinde Fürstenzell auf etwa 2000 Personen angewachsen, wie der damalige Pfarrer Peter Thorade in seinen Erinnerungen schreibt. So wurde aus dem seit 1948 bestehenden Vikariat Fürstenzell als Außenstelle der evangelischen Kirchengemeinde Passau eine eigene Gemeinde. Ein Kirchenvorstand wurde gewählt und in der ersten Sitzung gleich ein großer Entschluss gefasst: Wir bauen eine Kirche in Fürstenzell. Die politische Gemeinde stellte den Bauplatz zur Verfügung – damals noch mitten auf der grünen Wiese. Die Landeskirche steuerte einen Zuschuss von 30 000 Mark bei. Der Baubeginn erfolgte mit viel Eigenarbeit und Mut bereits im November 1953.

Der Bau mit vielen örtlichen Unternehmen gelang und konnte zügig samt Pfarrhaus und Gemeinderaum für 120 000 Mark fertiggestellt werden. Am 24. August 1954 plante der Kirchenvorstand bereits die Einweihungsfeier. Der Kirchentag des Dekanates Passau wurde auf den 12. September 1954 in Fürstenzell festgesetzt. Um 10 Uhr traf man sich mit Posaunenchor an der katholischen Kirche, und führte dann auf einem Festzug die versammelte Gemeinde zum neuen Gotteshaus am Kirchenweg. Pfarrer Thorade gestaltete den Festgottesdienst samt Weihe der Kirche mit Oberkirchenrat Koller aus Regensburg und Kirchenrat Griesbach aus Passau. Und so bekam die weit verstreute, aber doch recht große evangelische Nachkriegsgemeinde ein Zuhause.

Vieles fehlte noch: Eine Glocke musste geliehen werden, eine Orgel konnte erst Jahre später erworben werden. Viele Gottesdienste wurden auswärts gehalten, aber die junge Kirchengemeinde hatte eine Mitte bekommen, die bis heute trägt. Im Jahr 2003 wurde der Innenraum der Kirche komplett neugestaltet. Verantwortlich war Architekt Klaus Linke, die Einweihung fand mit Pfarrer Andreas Schmidt statt.

Ein Festgottesdienst mit Rückblick in die ersten Jahre der evangelischen Kirchengemeinde Fürstenzell und Blick ins Heute und Morgen findet am Sonntag, 15. September, um 9.30 Uhr statt. Den Gottesdienst gestaltet Pfarrer Johannes Keller. Parallel zum Gottesdienst mit Chor- und Orgelmusik gibt es für die Kleinen einen Kindergottesdienst und im Anschluss ist Kirchencafé im Gemeindehaus.

Der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde gehören aktuell etwa 850 Gemeindemitglieder an. Dazu gehören die evangelischen Christen aus den Gemeinden Neuburg, Neuhaus am Inn und Sulzbach in der Marktgemeinde Ruhstorf.

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