Welche Hilfen sind möglich, um die letzte Anlage ihrer Art im ostbayerischen Raum zu erhalten. Das war Thema eines Besuchs von Staatsminister Christian Bernreiter an der Schanzenanlage in Rastbüchl. Speziell ging es um Beiträge des Bayerischen Landessportverbands (BLSV). Der Minister war auf Einladung des BLSV-Bezirksvorsitzenden Otto Baumann und seines Stellvertreters und Passauer Kreisvorsitzenden Walter Knoller in die Gemeinde Breitenberg gekommen, um sich ein Bild zu machen.
Die Schanzenanlage Rastbüchl ist die letzte verbliebene ihrer Art in Niederbayern und der Oberpfalz. Die Schanze spielt auch für den BLSV laut einer Pressemitteilung der Verbands „eine herausragende Rolle im bayerischen und deutschen Skisprungsport“. Freilich stehe man vor großen Herausforderungen.
Der Wintersportverein WSV-DJK Rastbüchl setze sich seit Jahrzehnten mit beeindruckendem ehrenamtlichem Engagement für den Sport ein, wurden die Besucher informiert. Aber der Verein kämpfe mit wachsenden Problemen. Besonders dringlich sei der Sanierungsbedarf beim Anlauf der großen K75-Schanze. Dessen Zustand werde immer schlechter. Hinzu kommen die stark gestiegenen Energiekosten, die den Betrieb zusätzlich erschwerten.
Landesportverband hatte eingeladen
Die Bedeutung der Schanze für den deutschen Skisprung sei unbestritten, waren sich die Sportfunktionäre einig. Die Olympiasieger wie Michael Uhrmann und Severin Freund haben hier ihre ersten Sprünge absolviert. Dennoch bleibe die Zukunft der Anlage unsicher. Seit Jahren versuche man, die Schanzenanlage in das Stützpunktkonzept des Freistaats Bayern zu integrieren, um die langfristige Finanzierung und den Erhalt der vier Schanzen zu sichern, informierten die Breitenberger Vertreter. Bisher hätten diese Bemühungen keinen Erfolg gebracht. Aktuell liege die Entscheidung beim Landesausschuss Leistungssport (LAL).
Minister Bernreiter zeigte sich bei seinem Besuch tief beeindruckt von der Arbeit, die der WSV-DJK Rastbüchl leistet. „Es ist bemerkenswert, wie viel Herzblut hier in den Skisprung gesteckt wird“, sagte er. Er sicherte dem Verein seine politische Unterstützung zu und stellte die Wichtigkeit der Schanze für den bayerischen und deutschen Skisprung heraus. „Solche Anlagen sind unverzichtbar für den Nachwuchs und die Förderung von Spitzensportlern.“
„Solche Anlagen sind unverzichtbar für den Nachwuchs“
Auch Landrat Raimund Kneidinger und MdL Josef Heisl treten seit langem als engagierte Unterstützer der Sportanlage auf und setzen sich intensiv für den Erhalt der Schanze ein, mit Blick auf ihre Bedeutung für die Region. Kneidinger sieht den Sport in Niederbayern als essenziellen Bestandteil der regionalen Identität. Heisl macht sich auf Landesebene stark und will nach eigener Aussage alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Anlage zu retten.
Der stellvertretende Vereinsvorsitzende Andi Schmid hob zudem die touristische Bedeutung der Schanzenanlage hervor: „Die Schanze ist nicht nur für den Sport wichtig, sondern auch eine Attraktion für den Tourismus in unserer Region. Sie lockt jedes Jahr viele Besucher an und stärkt damit die lokale Wirtschaft.“ Schmid betonte, dass der Erhalt der Schanze auch eine Investition in die Zukunft des Tourismus in Breitenberg und Umgebung sei.
Doch trotz der positiven Signale bleibt die Lage angespannt. „Wir kämpfen schon so viele Jahre“, erklärte Alois Uhrmann als Ehrenvorsitzender und Gründungsmitglied des Vereins. „Wenn es jetzt nicht klappt, müssen wir über kurz oder lang aufhören.“
Die Gemeinde Breitenberg sieht sich aufgrund ihrer angespannten finanziellen Situation nicht in der Lage, den Verein maßgeblich zu unterstützen, verwies Bürgermeister Adolf Barth. Umso dringlicher werde die Entscheidung des LAL erwartet, die über die Zukunft der Schanze Rastbüchl entscheidet, sagte er.
Wichtig auch für den Tourismus
Die Sportler und Ehrenamtlichen des WSV-DJK Rastbüchl hoffen weiter auf eine Rettung, damit die traditionsreiche Schanze erhalten bleibt und auch in Zukunft junge Talente wie Uhrmann und Freund auf ihrem Weg an die Weltspitze begleiten kann.
− red
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