Bundesweites Ranking
E-Auto-Ladenetz in Deutschland: Passau schafft es in die Top 10

Ingolstadt und Regensburg bundesweit ganz vorn – Große Unterschiede zwischen Landkreisen

13.11.2023 | Stand 14.11.2023, 7:40 Uhr |

Wo ist noch ein Ladeplatz frei? Die Infrastruktur für E-Autos ist in Bayern sehr unterschiedlich ausgebaut, wie eine Auswertung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) ergeben hat. − Foto: Charisius, dpa

In keiner deutschen Stadt gibt es mehr öffentliche E-Ladepunkte pro zugelassenem Auto als in Ingolstadt. Das geht aus den Daten der Bundesnetzagentur und des Kraftfahrt-Bundesamtes hervor, die der Verband der Automobilindustrie (VDA) jetzt für sein Ladenetz-Ranking verglichen hat. Passau schaffte es im Ranking in die Top 10.



Demnach gab es zum Stichtag 1. Juli in Ingolstadt 1527 öffentliche Ladepunkte und 100.400 zugelassene Autos – also 66 Autos je Ladepunkt. Bundesweit Platz zwei belegte die Stadt Regensburg mit 125 Autos je Ladepunkt, gefolgt von Emden in Niedersachsen. In den drei Städten stehen Autofabriken von Audi, BMW und VW.

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VDA-Präsidentin Hildegard Müller sagte: „Die Menschen brauchen die Gewissheit, überall und zu jeder Zeit unkompliziert laden zu können, damit sie auf die E-Mobilität umsteigen.“ Aber in acht von zehn Gemeinden in Deutschland gebe es noch keinen Schnellladepunkt, und in der Hälfte aller Gemeinden gebe es sogar keinen einzigen öffentlichen Ladepunkt. Das sei „ernüchternd und verdeutlicht den politischen Handlungsbedarf“.



In der Stadt München kommen laut VDA 320 zugelassene Autos auf einen öffentlichen Ladepunkt, in Landshut 369, in Nürnberg 373, in Augsburg 472. Am dünnsten ist das Angebot in Bayern in der Stadt Schwabach (1207) und im Landkreis Miltenberg (1337).

E-Auto-Ladenetz in Niederbayern



Auch die Stadt Passau hat es in der Rangliste unter die Top Ten geschafft – als Zehnter: Hier kommen 203 Autos auf einen Ladepunkt. Der Landkreis Dingolfing-Landau kommt mit einem Wert von 210 immerhin noch auf Platz 12. Dann wird die Versorgungslage in Niederbayern aber immer schlechter. Kommt der Landkreis Passau noch auf einen Wert von 388 sind es im Landkreis Regen schon 422, im Landkreis Freyung-Grafenau 462, im Landkreis Deggendorf 473, im Landkreis Straubing-Bogen 486 und im Landkreis Rottal-Inn 729.

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So ist Oberbayern mit E-Ladesäulen ausgestattet



In Oberbayern steht der Landkreis Garmisch-Partenkirchen auf Rang 23 mit einem Wert von 279 noch recht gut da. Im Landkreis Eichstätt sind es dann schon 379 Autos, die auf einen Ladepunkt kommen. Im Berchtesgadener Land sind es 405, im Landkreis Altötting 467, im Landkreis Rosenheim 469, im Landkreis Traunstein 517, im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen 521 und im Landkreis Mühldorf am Inn 583.

In Deutschland gab es zum Stichtag rund 97500 öffentlich zugängliche Ladepunkte, davon 18600 Schnellladepunkte, für rund zwei Millionen Batterieautos (BEV) und Plug-in-Hybride (PHEV). Bei den Bundesländern haben Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen das beste Verhältnis von E-Autos und Ladepunkten. Allerdings „ist der E-Pkw-Bestand in den neuen Bundesländern noch vergleichsweise gering“, betonte der VDA. Bayern landet auf Platz sieben.

− Roland Losch/dpa/mgb

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