Bauen trotz knapper Kasse
Drei Großprojekte sind in Neukirchen vorm Wald am Laufen

17.09.2024 | Stand 17.09.2024, 8:00 Uhr |

Das futuristisch anmutende neue Feuerwehrhaus ist von der Dachneigung so konzipiert, dass die Sonneneinstrahlung von den PV-Anlagen maximal genutzt werden kann. Im rechten Teil, in dem Unterrichtsraum und Kommandozentrale untergebracht sind, soll durch die Fensterfronten das Licht optimal genutzt werden.

Trotz knapper Kasse gibt es bei der Gemeinde Neukirchen vorm Wald (Landkreis Passau) einige Großbaustellen. Diese wurden von Bürgermeister Erwin Braumandl der PNP präsentiert.

Mehr PV-Energie für Kläranlage



Bei der Kläranlage, die einen jährlichen Stromverbrauch von 60 000 Kilowatt hat, wurden bereits vor längerer Zeit auf den Dachflächen der verschiedenen Gebäude Photovoltaikmodule mit einer Leistung von 25 Kilowatt-Peak installiert. Der davon gewonnene Strom wird in das Netz eingespeist. Vor kurzem wurden durch einen Fachbetrieb sechs Stromspeicher mit einer Kapazität von je 80 kW installiert und eine PV-Freiflächenanlage auf dem Gelände der Kläranlage mit einer Leistung von 25 kWp errichtet. Der aus dieser Anlage und den Dachmodulen gewonnene Strom wird gespeichert und trägt somit zur Einsparung von teurem Strom aus dem Netzbezug bei. Dadurch verringert sich nach den Worten von Bürgermeister Erwin Braumandl der jährliche Strombezug aus dem Netz für die Kläranlage auf ca. 45 000 kW, was zur schnellen Amortisation der Investitionskosten für die Stromspeicher und die zusätzliche PV-Anlage führt.

Weitere Großbaustelle: Futuristisch anmutendes neues Feuerwehrhaus



Eine weitere Großbaustelle der Gemeinde ist der Neubau des Feuerwehrhauses für die Feuerwehr an der Dettenbachstraße. Um die berechneten Kosten in Höhe von 1,4 Millionen Euro einhalten zu können, erbringt die Feuerwehr Neukirchen vorm Wald einen erheblichen Beitrag an Eigenleistung. So werden die Fliesen in der Fahrzeughalle von den Feuerwehrfrauen und -männern in Eigenregie verlegt. Ebenso erfolgt die Verlegung eines speziellen Pflasters für die schnelle Versickerung des Oberflächenwassers bei den Außenanlagen in Eigenleistung durch die Feuerwehr. Lediglich die Asphaltierung des Feuerwehrhausvorplatzes erfolgt durch eine Fachfirma.

Bürgermeister Erwin Braumandl zeigte sich erfreut, dass die staatliche Förderung des Feuerwehrhausneubaus auf 400 000 Euro aufgestockt wurde und der Baufortschritt so schnell und reibungslos vonstattengeht.

Vorplatz der Grundschule neu gestaltet



Auch an der Neugestaltung des Vorplatzes der Grundschule wird fleißig gewerkelt und das Fundament für den Außenaufzug ist schon fertiggestellt. Für die 800 000 Euro Baukosten gibt es zwar eine staatliche Förderung, die allerdings aus drei verschiedenen Förderprogrammen kommt, was für die Mitarbeiter in der Gemeindeverwaltung einen hohen bürokratischen Aufwand bedeutet, bedauerte der Bürgermeister. Zu den förderfähigen Kosten gibt es aus dem Kommunalen Investitionsprogramm Schule (KIP-S) eine pauschale Förderung von 260 000 Euro. Aus dem Förderprogramm Städtebau erhält die Gemeinde eine Förderung von 60 Prozent und aus Mitteln des Kommunalen Finanzausgleichs des Freistaates Bayern (FAG) gibt es eine Förderung von 55 Prozent. Die Fördermittel sind nach den Worten von Bürgermeister Erwin Braumandl aber auf unterschiedliche Bauabschnitte, wie den Pausenhof, die Sportanlage und das Freizeitgelände für die Schüler aufgeteilt.

Kosten für Schulsanierung im siebenstelligen Bereich



Der Rest der Baukosten muss vom Schulverband Neukirchen vorm Wald, dem auch die Gemeinde Ruderting angehört, getragen werden, denn die Grundschule Neukirchen vorm Wald befindet sich im Eigentum des Schulverbandes. Für die notwendige Sanierung der sanitären Anlagen und einiger Klassenzimmer, sowie der Errichtung eines Außenaufzuges für Schülerinnen und Schüler mit körperlicher Behinderung gibt es vom beauftragten Architekturbüro Schuster aus Büchlberg zu gegebener Zeit eine eigene Planung mit Kostenberechnung, die sich nach den Worten des Bürgermeisters im siebenstelligen Bereich bewegen wird.

Mit dem Bau der Ganztagesbetreuung der Grundschüler auf dem Gelände des ehemaligen Raiffeisenlagerhauses wird im nächsten Jahr begonnen, hierzu liegt die endgültige Kostenberechnung allerdings noch nicht vor, betonte der Bürgermeister.

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