Passauer Jäger warnt
Ausgesetzte Haustiere sind gefährlich fürs Wild

31.07.2024 | Stand 31.07.2024, 18:00 Uhr |
Markus Lindmeier

Weit über 200 000 Haustiere werden jährlich in Deutschland ausgesetzt – die meisten davon während der Urlaubszeit. − Foto: dpa

Zur Reisezeit im Sommer kommt es immer wieder zu traurigen Schicksalen entlang von Autobahnen und Bundesstraßen: Weit über 200000 Haustiere werden jährlich in Deutschland ausgesetzt – die meisten davon während der Urlaubszeit. Der stv. Vorsitzende des Jagdschutzvereins Passau und Umgebung, Andreas Wollinger, hat jetzt an alle Haustierbesitzer appelliert, sich rechtzeitig um die Unterbringung ihres Tieres zu kümmern.

„Mit dem Aussetzen von Tieren wird nicht nur den betroffenen Tieren selbst unendlich viel Leid zugefügt“, betonte er, „sondern diese Tiere werden auch zu einer ernsten Gefahr für freilebende Tiere.“ Nach Angaben des Landesjagdverbandes Bayern (BJV) fallen bundesweit jährlich rund eine Million Wildtiere streunenden Haustieren zum Opfer, darunter allein 10000 Rehe, die von Hunden gerissen werden.

Katzen fangen seltene Singvögel

Besonders dramatisch wird es, wenn seltene, vom Aussterben bedrohte Wildtierarten und Singvögel Opfer streunender Hunde und Katzen werden. Ein weiterer Appell der Jägerschaft: wer ein herrenloses Haustier findet, soll das nächste Tierheim informieren. Hilfe bei Tieren auf der Autobahn bieten die Polizei, die Autobahnmeisterei oder der ADAC.

Rechtzeitig an Impfung und Ausweis denken

„Wenn das Haustier in den Urlaub mitgenommen werden soll, sollte man die notwendigen Impfungen rechtzeitig vornehmen lassen“, sagt Wollinger. Die Reisebestimmungen für Urlaubsländer innerhalb und außerhalb der EU seien unterschiedlich, ein Heimtierausweis der EU in viele Fällen Pflicht. „Bei rechtzeitiger Planung ist es gar nicht so schwierig, ein Ferienquartier für seinen vierbeinigen Hausgenossen zu finden“, so Wollinger. Hilfe und Infos zum Thema bieten unter anderem Tierschutzvereine und der Tierschutzbund an.

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