Mit einem besonderen Vortrag kann der Kultur- und Geschichtsverein am Freitag, 13. September, aufwarten: Dr. Franz X. Keilhofer referiert über den auch in Vilshofen (Landkreis Passau) politisch aktiv gewesenen Nationalsozialisten Josef Glück, der vom einfachen NSDAP-Ortsgruppenleiter in Aldersbach zum stellvertretenden NS-Kreisleiter in Vilshofen und schließlich zum Sonderbeauftragten des Reichsministers Rosenbergs aufgestiegen war.
Glück entpuppte sich bei den Recherchen als Organisator eines Holocaust-Verbrechens in der Ukraine und war maßgeblich an der „Liquidation“ eines Ghettos beteiligt, bei der durch Massenerschießungen 25000 jüdische Menschen ermordet wurden.
Der Münchner Autor mit Wurzeln in Zwiesel und Passau wird dazu auch sein aktuelles Buch, „Ich habe niemals ein Verbrechen begangen – die Karriere des NSDAP-Kreisleiters Josef Glück“, vorstellen.
Betrachtung von damaligem Nazi-Bürgermeister
Vor dem Hauptreferat bietet Kreisheimatpfleger Rudolf Drasch einen Impulsvortrag zum Aufstieg der Nationalsozialisten in Vilshofen im Jahr 1933 an. Der Heimatforscher arbeitet schon längere Zeit an der Geschichte des Dritten Reiches im Raum Vilshofen und wird insbesondere die Phase ab der sogenannten „Machtergreifung“ 1933 bis zum Aufstieg von Josef Glück als örtlichen stellvertretenden Kreisleiter und Propagandaleiter betrachten. Die Rolle des damaligen NSDAP-Multifunktionärs Georg Poxleitner, Kreisleiter und erster von der Partei eingesetzter Nazi-Bürgermeister Vilshofens, rückt in den Mittelpunkt der Betrachtung.
Beginn der Veranstaltung am 13. September 2024 um 18 Uhr im Mehrzweckraum auf der Bürg in Vilshofen.
− rud
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