A-Klassist testet schon diesen Samstag
Abstieg, Umbruch, Frühstart: „Ganz unten“ holt sich Ruderting den Spaß am Fußball zurück

12.06.2024 | Stand 12.06.2024, 8:00 Uhr |

Alex Grünberger (l. ) und David Siglmüller fungieren beim FC Ruderting künftig als Spielertrainer-Duo, mit Marco Peter ist auch noch ein dritter Coach an Bord.  − Fotos: Archiv/MontagePNP

Die Erinnerung an einst glorreiche Zeiten verblasst, der Absturz in die A-Klasse ist bittere Realität: Doch resignieren gilt nicht beim FC Ruderting. Vielmehr will sich der einstige Bezirksoberligist nun „ganz unten“ mit neuem Trainerteam, umgebauter Mannschaft und Frühstart in die Vorbereitung auf die Saison 2024/25 den Spaß am Fußball zurückholen.

Wenn ein A-Klassist noch vor manchem Regional- oder Bayernligisten in die Testspiel-Phase startet – mit zwei Dutzend Spielern, die schon zwei Wochen freiwilliges Training hinter sich haben – dann sagt das schon viel aus über Charakter, Motivation und neu geweckte Spielfreude beim FC Ruderting. Aber machen mehr als acht Wochen Vorbereitung auf die wohl erst Anfang August beginnende Spielzeit wirklich Sinn – in der untersten Spielklasse?

„Wir haben viele neue Spieler, mit Alex Grünberger/David Siglmüller für die Erste sowie Marco Peter für die Zweite ein komplett neues Trainerteam – die müssen sich alle erstmal kennenlernen und neu zusammenfinden“, erklärt FCR-Abteilungsleiter Günther Sedlberger gegenüber heimatsport.de den Frühstart mit dem ersten Testmatch bereits diesen Samstag (15 Uhr) gegen den TSV Aidenbach. Der personelle Umbruch im Kader ist nach den Abgängen u.a. von Spielmacher Fabian Streifinger (zum FC Tittling), Tim Schneider (Passau-West) oder Hubert Rauscher jun. (Neukirchen v.W.) enorm, die neuen Spielertrainer müssen etliche Neuzugänge (Philipp Grünberger, Patrick Bürgermeister, Dominik Wagner plus einige Fürstensteiner im Gefolge von Marco Peter) integriert werden.

In dieser Gemengelage gleich wieder Druck in Form von festen Zielvorgaben wie Aufstieg oder Spitzenplatz aufzubauen, wäre aus Sicht der sportlich Verantwortlichen völlig falsch. „Unser Hauptanliegen ist, dass wir uns erstmal konsolidieren, dass die Jungs wieder Spaß am Fußball entwickeln“, sagt Spartenchef Sedlberger und verweist auf die letztjährige Kreisklassen-Bilanz. „Wenn du in der ganzen Saison nur vier Spiele gewinnst, wo soll da der Spaß herkommen?“ Man habe in der Vorsaison oft nur sechs, sieben Leute im Training gehabt – dagegen bestreiten seit Anfang Juni schon bis zu 24 Kicker die freiwillige Vorbereitung vor dem eigentlichen Trainingsstart am kommenden Montag.

FCR-Männer-Fanclub bei der Damen-Relegation



Das erste Testspiel haben die Rudertinger Kicker übrigens extra um einen Tag auf diesen Samstag vorverlegen lassen – damit sie am Sonntag live beim Relegationsmatch der FCR-Damen um den Regionalliga-Aufstieg in Ulm gegen den SV Sand II dabei sein können. „Mit Blick auf die überragenden Erfolge unserer Mädels in letzter Zeit könnte man als Männer-Verantwortlicher fast neidisch werden“, lacht Günter Sedlberger, der hofft, dass auch für Rudertings Männer bald wieder bessere Zeiten anbrechen werden.

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