50 Cent oder doch 1 Euro? Nicht einig werden konnte sich diese Woche der Bad Füssinger Haupt- und Finanzausschuss über eine anstehende Erhöhung der Eintrittspreise für das Freibad in der kommenden Saison. Der einzige Punkt auf der Tagesordnung wurde daher vertagt. Eins ist allerdings sicher: Der Badespaß wird im nächsten Jahr auf alle Fälle teurer!
4 Euro für Erwachsene, 3 Euro für Jugendliche, Kinder bis fünf Jahre frei – das sind die aktuellen Eintrittspreise für das Bad Füssinger Freibad seit 2022. Seitdem hat sich jedoch viel getan: Preissprünge bei den Energiekosten, hohe Tarifabschlüsse für die Bediensteten im öffentlichen Dienst – die Kosten steigen stetig.
Heuer 446.000 Euro Miese im Freiba
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Und reißen ein sauberes Loch in das gemeindliche Ausgabensäckel für das Freibad: Rund 676.000 Euro Ausgaben stehen heuer trotz Super-Sommer-Besuch nur 230.000 Euro Einnahmen gegenüber – fehlen also gut 446.000 Euro. Eine Preisanpassung sei daher laut Bürgermeister Tobias Kurz unumgänglich.
Kämmerer Lothar Gottschaller hat aufgrund dieser Situation und nach einem Vergleich mit den Eintrittspreisen für Freibäder in umliegenden Kommunen dem Haupt- und Finanzausschuss eine moderate Anhebung der Eintrittspreise um 50 Cent in allen Kategorien unterbreitet. Mit dieser Festsetzung neuer Eintrittspreise, so Gottschaller, würden sich die Einnahmen um rund 11 Prozent erhöhen, sodass der Verlust sich auf rund 423.000 Euro reduzieren dürfte.
Gemeinderat Köck: 50 Cent reichen nicht
Das aber war der CSU zu wenig, die Anpassung viel zu moderat. Gemeinderat Günter Köck schlug daher vor, im Hinblick auf die hohen Verluste eine Anhebung der Preise für alle Tageskarten nicht, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, um 50 Cent, sondern um 1 Euro auf 5 Euro Eintritt zu erhöhen.
Die übrigen Preise sollten dann im selben Prozentsatz erhöht werden und bei ungeraden Beträgen eine Rundung nach oben vornehmen. Immerhin werde im Bad Füssinger Freibad den Badegästen einiges geboten. Der Preis von 5 Euro sei für ihn also durchaus gerechtfertigt, auch im Hinblick auf den Eintritt ins Freibad von Bad Griesbach, der jetzt schon – vor der Sanierung des Bades – 4,50 Euro betrage.
Grünen-Gemeinderätin Brigitte Steidele plädierte ebenfalls für eine 1-Euro-Anhebung – allerdings nur für Erwachsene. Ihr Kompromiss-Vorschlag: Bei den Kindern soll keine Erhöhung um 1 Euro vorgenommen werden, da sollte man es beim 50-Cent-Vorschlag der Verwaltung belassen.
Entscheidung erst im nächsten Jahr
Im Laufe der Diskussion änderte Gemeinderat Köck seinen Antrag dahingehend, dass vor der endgültigen Festsetzung der Eintrittspreise noch Vergleiche mit dem Freibad „peb“ in Passau und dem „Erlebnis-Freibad Braunau am Inn“ in Braunau erfasst werden sollten und bis zur nächsten Ausschusssitzung eine Preis-Tabelle erstellt werde, die die benachbarten Freibäder sowie das Freibad „peb“ und das „Erlebnis-Freibad Braunau am Inn“ umfasst. Seine für das Freibad Bad Füssing vorgeschlagenen Preise sollen dabei eingearbeitet werden.
Der Ausschuss folgte Köcks Antrag, die Angelegenheit „Freibadpreise“ wurde bis zur nächsten Haupt- und Finanzausschuss-Sitzung vertagt.
− st
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