Bürgermeisterin äußert sich
Veto zur Trasse 1c der B 15 neu: Gemeinde Adlkofen will auch juristisch vorgehen

12.08.2021 | Stand 12.08.2021, 14:00 Uhr

Übersichtsskizze mit Planfall 1c: So läuft die Straße. −Foto: Staatliches Bauamt Landshut

Der Gemeinderat Adlkofen (Landkreis Landshut) sprach sich gegen die Errichtung der B 15 neu mit Trasse 1c aus. Bürgermeisterin Maurer äußert sich zu den Hintergründen.

Von Veronika Bayer

In der siebten Sitzung des Dialogforums war unlängst die Entscheidung zur anstehenden Trasse der B15 neu bekannt gegeben worden. Nach dem abgeschlossenen Raumordnungsverfahren verblieben die Planfälle 1b und 1c. Die Entscheidung fiel zugunsten des letzteren aus. Doch: Über 1.200 Einwendungen gibt es bereits zum Planfeststellungsverfahren des ersten Bauabschnittes der Umfahrung Landshut. Nun hat auch die Gemeinde Adlkofen angekündigt, sich mit allen Mitteln gegen die Trasse 1c wehren zu wollen.

Beschlossen worden war die Gegenwehr in der vergangenen Sitzung des Gemeinderats – einstimmig. Bürgermeisterin Rosa-Maria Maurer wurde damit beauftragt „alle, auch rechtliche, Schritte zur Verhinderung der Planung“ einzuleiten.

Gemeinde werde sich nicht lumpen lassen



Ein Rechtsbeistand, sagt Maurer, sei auch schon gefunden. Auch finanziell werde sich die Gemeinde nicht lumpen lassen: „Wir werden mit allen – auch finanziellen Mitteln – gegen die Trasse 1 c vorgehen!“, gibt Bürgermeisterin Maurer preis. Wie viel die Gegenwehr kosten wird, sei allerdings noch unklar.

Die Gemeinde Adlkofen habe von Anfang an deutlich kommuniziert, dass sie beim Planfall 1c nicht mitziehen werde, zuletzt auch noch einmal in einem gemeinsamen Brief mit Geisenhausens Bürgermeister Josef Reff an Wolfgang Wüst vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bauen, Verkehr, einem der Leiter des 2015 ins Leben gerufenen Dialogforums.

„Darüber hinaus habe ich von Anfang an in jeder Sitzung des Dialogforums signalisiert, dass wir gegen die Trasse 1c gerichtlich vorgehen werden“, so Maurer. „In unserem Gemeinderat ist das Thema ja schon lange diskutiert worden, 1998 gab es die ersten Beschlüsse, und es war immer klar, dass für uns die Trasse 1c nicht infrage kommt.“

„Zerschneiden der Gemeinde ist Heimatzerstörung“



Adlkofen sei damit ab Frauenberg betroffen, die Trasse erstrecke sich zwischen Wölflkofen und dem Hauptort weiter an Läuterkofen vorbei und würde Engkofen und Günzkofen voneinander trennen. „Adlkofen würde auf eine Länge von etwa fünf Kilometer in zwei Teile gespalten“, beurteilt Maurer: „Dieses Zerschneiden der Gemeinde ist Heimatzerstörung. Es ist unvorstellbar, was mit einer liebenswerten, landwirtschaftlich geprägten Gemeinde passieren soll. Die Gemeinde sieht sich in ihrer Planungshoheit verletzt.“

Eine komplett neue Trasse wie 1c sei in Zeiten von Natur- und Klimaschutz nicht mehr zeitgemäß. „Im Dialogforum wurde zwar behauptet, dass Variante 1b mehr Flächen verbrauchen würde, aber die Behauptung ist für mich unlogisch und nicht nachvollziehbar“, sagt Maurer.

Nicht zuletzt sei auch „das Schutzgut Mensch“ nicht ausreichend gewichtig gewürdigt worden: „Für die Menschen ist es eine enorme Lärm- und Abgasbelastung. Die Wohn- und Lebensqualität wird darunter sehr leiden.“ Für Maurer steht fest: „Sollte es irgendwann einen Planfeststellungsbeschluss geben – es ist nicht abzusehen, wann – dann werden wir auch dagegen klagen. Aber es kann noch Jahre bis dahin dauern.“