Von Veronika Bayer
Der Landshuter Maskenhersteller SWS-Medicare vertreibt jetzt auch Masken mit Karat-Beschichtung. Anfragen kommen schon aus Dubai, so Orhan Söhmelioglu vom Unternehmerteam.
Dabei sei der Grundgedanke eigentlich gar kein Luxus: „Wir haben schon bei der Firmengründung nicht nur filternde, sondern auch virentötende Masken herstellen wollen. Unsere SilverStrike Air ist als solche zertifiziert.“
Ursprünglich herumexperimentiert hatte das Unternehmerteam um Orhan Söhmelioglu, Volkan Akoglu und Sabahattin Incekalan mit Kupfermasken. Die sei ebenfalls zu bekommen, sagt Orhan Söhmelioglu – aber durch die langen Lieferzeiten der Stoffhersteller nicht flexibel genug gewesen. „Mit ionotech aus Eching haben wir nun einen Partner in der Nähe gefunden.“
So läuft die Produktion
Und das laufe so ab: Die Stoffe werden von SWS-Medicare eingekauft und zu ionotech geschickt. Die veredeln und bringen die beschichteten Stoffe dann zur FFP2-Maskenproduktion zurück. Seit Anfang Januar seien die beiden unterschiedlichen Zertifizierungen – nicht nur als FFP2, sondern auch als virusabtötend eingestuft – vorliegend. „Wir stehen in den Startlöchern“, sagt Orhan Söhmelioglu. Über 1000 Bestellungen seien bereits eingegangen.
Neue Möglichkeiten auszuschöpfen ist gerade auch sehr wichtig: Denn Ende 2021 lief der Vertrag mit dem Bund aus, für dessen Maskennachfrage die Landshuter ihr Unternehmen zu Beginn der Pandemie aus dem Boden stampften. „Wir produzieren zwar weiter die gleiche Menge für andere Abnehmer“, sagt Orhan Söhmelioglu: „Dennoch haben wir von Dezember auf Januar kleiner schrauben müssen: Der Standort Moosburg wurde geschlossen und nach Landshut verlegt.“ Aktuell beschäftige SWS-Medicare noch 70 Mitarbeiter. Der Unternehmer betont: „Wir denken positiv und werden weitermachen!“
Vorsitzender des Maskenverbandes Deutschland
Im März 2021 wurde zudem – mit Orhan Söhmelioglu als Vorsitzenden – der Maskenverband Deutschland gegründet. Sinn seien unter anderem die Sicherstellung von Transparenz, Qualität und Nachhaltigkeit, aber auch die Vernetzung und Interessenvertretung, beschreibt der Verband auf seiner Internetseite: „Die Maskenproduktion in Deutschland wurde durch zahlreiche Unternehmen ins Leben gerufen. Diese sehr wichtige Grundversorgung sollte auch in Zukunft bestehen bleiben.“ In einem Positionspapier hat der Verband seine Stellung dargelegt.
Vom Goldschmuck zur Gold-OP-Maske: Wie das wohl verwertet wird? Die 24-Karat-Beschichtung schlägt sich aktuell in einem Preis von 24,99 Euro pro Stück nieder.
