Bei Zug-Transport
60 neue BMW zertrümmert: Bundespolizei erklärt den kuriosen Unfall

19.07.2022 | Stand 22.09.2023, 3:03 Uhr

Zerstörerischer Schlag: Alle 60 BMW, die unter der herabhängenden Oberleitung bei Landshut durchgefahren waren, wurden geschrottet. Weil die fertigen Fahrzeuge in Dingolfing nicht mehr mit dem Zug abtransportiert werden konnte, ruhte gestern die Produktion. −Foto: PNP

60 nagelneue BMW der großen Reihen wurden beim Zug-Transport durch ein von der Oberleitung hängendes Teil am Donnerstag bei Landshut geschrottet.



Zunächst wurde kolportiert, es habe sich um Vandalismus gehandelt, von einem Fahrrad auf der Oberleitung war die Rede. Ein Missverständnis: "Es war kein Fahrrad, sondern ein Fahrdraht", klärt ein Sprecher der Bundespolizei in Passau auf PNP-Nachfrage auf. Es hat sich demnach herausgestellt, dass die Oberleitung, im Bahn-Jargon "Fahrdraht" genannt, gerissen war. Das könne, so der Bundespolizeisprecher, bei Hitze durchaus passieren.

Schaden betrifft auch Produktion im Werk

Als der zweistöckige Güterzug mit der BMW-Ladung aus Dingolfing durchfuhr, schwang der "Draht", der in Wahrheit eine dicke Kupferleitung ist, mit voller Wucht gegen jedes einzelne Auto auf dem Oberdeck. Der Schaden bestand nicht nur aus den demolierten Autos.

Wie ein BMW-Sprecher gestern berichtete, werden 70 Prozent aller fertigen BMW aus Dingolfing mit dem Zug abtransportiert. Bei 1600 Autos am Tag wäre nicht genug Platz auf dem Werksgelände gewesen, weshalb bei BMW gestern beide Schichten der Produktion ausfielen. Wer für den Schaden aufkommt, ist noch unklar.

− ek