Zehn Männer und eine Frau
Verdacht auf Kinderpornografie: Kripo durchsucht mehrere Wohnungen im Kreis Kelheim

24.07.2024 | Stand 25.07.2024, 6:05 Uhr |

Insgesamt konnten die Beamten 14 PCs, 20 Handys und Tablets sowie mehrere sonstige Speichermedien sicherstellen.  − Symbolbild: Arne Dedert, dpa

Verdacht des Besitzes von kinder- und jugendpornografischem Material: Seit den Morgenstunden am Mittwoch durchsuchten Beamte der Kriminalpolizeiinspektion Landshut im Landkreis Kelheim mehrere Wohnungen.



Die von der Staatsanwaltschaft Regensburg beantragten Durchsuchungsbeschlüsse wurden an mehreren Objekten vollzogen. Zehn Männer und eine Frau im Alter zwischen 15 und 69 Jahren stehen im Verdacht kinder- oder jugendpornografisches Material unter anderem verbreitet, heruntergeladen oder besessen zu haben, teilt die Polizei in einer Pressemeldung mit. Die Fälle stünden in keinem Bezug zueinander und werden separat bearbeitet. Insgesamt konnten die Beamten 14 PCs, 20 Handys und Tablets sowie mehrere sonstige Speichermedien sicherstellen, heißt es weiter.

Die sichergestellten Datenträger werden im Nachgang ausgewertet, die Tatverdächtigen müssen sich unter anderem für den Besitz und das Verbreiten von kinder- und jugendpornografischen Inhalten verantworten.

Erhebliche Konsequenzen schon allein beim Besitz solcher Dateien



Sobald auf Datenträgern verbotene Inhalte gespeichert sind, werden diese – unabhängig von der Strafmündigkeit des Eigentümers – eingezogen. Die Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft betonen, dass der Besitz und das Verbreiten von kinder- und jugendpornografischen Schriften ein Vergehen darstellt und nicht zu verharmlosen ist. Mit einem Klick befände man sich schnell in einer „zwielichtigen Chatgruppe“, über welche regelmäßig auch strafbare Inhalte ausgetauscht werden.

Lesen Sie auch: Missbrauch in Regensburger Jugendzentrum – bot 18-Jähriger Kindern Geld?

Deshalb warnt die Polizei vor solchen pornografischen Inhalten und gibt zu bedenken, dass für derartige Bilder und Videos Kinder misshandelt und missbraucht werden. Auch wenn manche Bilder und Videos vermeintlich scherzhaft aufgemacht werden, gibt es reale Opfer.

Sie haben eine solche Datei bekommen?

Das rät die Polizei



- Inhalte nicht löschen, sondern sofort zur Polizei gehen
- In der Gruppe schreiben, dass man sich von solchen Inhalten distanziert und nicht bekommen will, dann ist es „dokumentiert“
- Die Gruppe nach der Anzeigenerstattung unverzüglich verlassen

Lesen Sie auch: 50-Jähriger sammelte Kinderpornos – Neumarkter Richter spricht von „abscheulichen Dingen“

Weitere Verhaltensempfehlungen der Polizei



- Notwendigkeit der Mitgliedschaft in unübersichtlichen Chatgruppen prüfen
- Automatische Speicherung von Bild- und Videodateien deaktivieren
- Beim Online-Flirt das tatsächliche Alter von Gesprächspartnern kritisch hinterfragen
- Eltern sollen die richtige Balance zwischen der Privatsphäre und dem Schutz ihrer Kinder finden. Ggf. müssen Handys täglich kontrolliert und Online-Zeiten eingeschränkt werden.
- Bei pädophilen Neigungen wenden Sie sich (anonym) an Hilfsorganisationen.

Zu den Kommentaren