Nach den Schüssen in Neutraubling am Dienstagabend sitzen zwei Männer im Gefängnis. Eine Richterin erließ Haftbefehl gegen die beiden 21-Jährigen aus Neustadt an der Donau. Ihnen wird gemeinschaftlich versuchter Mord vorgeworfen; in Haft kamen sie wegen versuchten Totschlags.
Kurz vor 22 Uhr wählten Zeugen am Dienstagabend den Notruf. Sie berichteten von Schüssen mitten in Neutraubling – Tatort war die Schlesische Straße. Sofort wurde Großalarm ausgelöst, zahllose Einsatzkräfte rasten dorthin. Eintreffende Polizeistreifen fanden da einen 45-Jährigen mit einer Schussverletzung. Er kam in eine Regensburger Klinik. Lebensgefahr besteht aber nicht, wie Polizeisprecherin Anna Beyer bestätigte.
Lesen Sie auch: Nach Unfallflucht in Riekofen – Ermittlungen zu Todesfahrer laufen auf Hochtouren
Am Mittwochvormittag klickten dann für drei Tatverdächtige die Handschellen. Zwei überwältigte ein eigens angefordertes Spezialeinsatzkommando in einem Wohnhaus in Neustadt an der Donau. Ein weiterer ging den Beamten bei einen offenbar gezielten Fahrzeugkontrolle ins Netz. Dieser 22-Jährige ist aber wieder auf freien Fuß. Für einen dringenden Tatverdacht reichte es in seinem Fall wohl nicht.
In weißen Schutzanzügen zur Haftrichterin
Anders ist es bei den zwei 21 Jahre alten Männern, die das SEK im einer Wohnsiedlung im Nachbarlandkreis Kelheim festnahm: Gegen sie hat die Staatsanwaltschaft Haftbefehl beantragt. Sie wurden am Donnerstagnachmittag von Beamten in Zivil der zuständigen Ermittlungsrichterin vorgeführt – beide kamen danach in Untersuchungshaft. Offiziell bestätigte das Polizeipräsidium Oberpfalz das erst am Freitagmittag.
Fakt ist: Beide wurden in weißen Spurensicherungsanzügen und mit blauen Überziehern an den Füßen ins Amtsgericht gebracht. Beim Verlassen des Gebäudes, gegen 14.45 Uhr, trugen sie noch immer Handschellen. Ein Kripo-Fahrzeug fuhr unmittelbar danach in die Justizvollzugsanstalt in Regensburg. Der andere Tatverdächtige wurde in ein anderes Gefängnis gebracht.
Das könnte Sie ebenfalls interessieren: Multi-Millionärin aus Regensburg stirbt verarmt – Testament gibt neue Rätsel auf
Wie Recherchen der Mediengruppe Bayern ergaben, wird gegen die beiden Männer wird wegen gemeinschaftlich versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Sie sollen bei den Ermittlern zu allen Vorwürfen geschwiegen haben. Wie einer der Anwälte bestätigte, habe man sich auch bei der Haftrichterin nicht geäußert. Laut Polizei wurden Haftbefehle wegen versuchten Totschlags erlassen.
Vielzahl von Schüssen fiel in Neutraubling
Am Tatort selbst sicherte am Donnerstag die Regensburger Kripo zusammen mit Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamts weitere Spuren. Zu Details und Hintergründen der blutigen Auseinandersetzung laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Fest steht: Es fiel offenbar eine Vielzahl von Schüsse – davon zeugten die Einschusslöcher am Tatort.
Zu den Kommentaren