Während sich die Hochwasserlage an der Abens in Mainburg (Landkreis Kelheim) in der Nacht zum Sonntag entspannt hat, stehen den Menschen in Abensberg bange Stunden bevor. Der Pegel Aunkofen hat die Meldestufe vier überschritten. Der „Peak“ war gegen 6 Uhr morgens erreicht.
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„Land unter“, so beschreibt am Sonntagmorgen Feuerwehrkommandant Konrad Bauer die Lage in der Babonenstadt. Abensnahe Teile der Altstadt stehen unter Wasser, ebenso Teile von Aunkofen.
In der Abens- und Max-Bronold-Straße dürfte das Wasser etwa einen halben Meter hoch stehen, sagt Bauer. Seit etwa 4 Uhr morgens sind die betroffenen Straßen und Areale gesperrt.
Abensberg: Scheitel war gegen 6 Uhr erreicht
Gegen 6 Uhr erreicht die Abens ihren Scheitel mit 3,40 Meter. Heute Früh habe Abensberg laut Bauer zur Prognose vom Samstag „noch einmal einen halben Meter obendrauf bekommen“. Inzwischen geht das Wasser leicht zurück (Stand: 7 Uhr: 3,39 Meter).
Das Ausmaß der Fluten sei „in etwa so wie 2013“, damals kämpfen die Menschen und Retter in den nun erneut betroffenen Stadtteilen ebenfalls gegen Wasser und Schlamm.
„Dramatische Lage“ in Mainburg gesehen
Als man am Samstag mitbekam, „wie dramatisch“ sich die Lage in Mainburg plötzlich darstellte, habe man befürchtet, dass es auch Abensberg treffen werde, so Bauer. Denn noch am Freitag hatten die Prognosen des Wasserwirtschaftsamts keinen Grund zur Sorge gegeben. Lediglich von einer Meldestufe 1 war ausgegangen worden. Insofern zeigt sich der Kommandant „schon überrascht“. Denn die Warnung war „sehr weit entfernt von dem, was nun ist“. Aber derartige lokale Regengeschehnisse seien „schwer vorherzusagen“, wie die Infos des Wasserwirtschaftsamts zeigten.
Den Samstag über waren in Abensberg im Akkord weitere Sandsäcke befüllt worden. „Bestimmt an die 5000 Stück“, schätzt Bauer. Ab dem Nachmittag hatte die Feuerwehr die Bürger mit Lautsprecherdurchsagen informiert und gewarnt.
Samstagabend hatte es laut Bauer auch plötzlich einen „Pegelsprung“ von etwa 80 Zentimetern an der Abens in Siegenburg gegeben. „Wir sind hingefahren und haben uns das angeschaut, wie sich herausstellte, war es kein Fehler des Online-Pegels.“ Anschließend wurde erneut gewarnt, dass eine Erhöhung der Warnstufe zu befürchten sei.
Die Abensberger Feuerwehr und alle Kolleginnen und Kollegen der Ortsteile sind im Einsatz. An die 150 Leute seien es, so Bauer. Alle hätten die Nacht durchgearbeitet, um Vorbereitungen zu treffen.
Aktuell seien die meisten beim Verpflegen. Allen dürften stressige Stunden bevor stehen. „Wir müssen jetzt abwarten, bis da Wasser zurückgeht, dann geht es ans Kellerauspumpen etc.“
Bürgertelefon ist eingerichtet
Noch am Samstag richtete die Stadt ein Bürgertelefon ein, das unter der Nummer (09443) 9185035 erreichbar ist. Sandsäcke können laut Mitteilung der Stadt an der Traubenstraße/Ecke Römerstraße befüllt werden.
Auch Donau steigt weiter an
Steigende Pegel sind auch an Donau im Landkreis Kelheim vorhergesagt. Meldestufe vier wurde am Sonntagmorgen bereits überschritten. Und laut Hochwassernachrichtendienst ist mit einem weiteren Anstieg zu rechnen: Bis Montagmorgen könne der Pegel der Donau auf über sieben Meter steigen.
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