Tipp eines Saldenburger Gartenprofis
Wertvolle Helfer: Tigerschnegel haben andere Nacktschnecken zum Fressen gerne

25.07.2024 | Stand 25.07.2024, 17:21 Uhr |
Hermann Scheuer

Der Tigerschnegel ernährt sich auch von jungen spanischen Nacktschnecken. − F.: Scheuer

Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Über das Schneckenproblem in diesem Gartenjahr ist schon alles gesagt worden, nur nichts Gutes. Aber da gibt es noch ein Exemplar der Nacktschnecken, das man nicht auf seine Fahndungsliste schreiben sollte, wie uns Hermann Scheuer, Gartenexperte aus der Gemeinde Saldenburg (Landkreis Freyung-Grafenau), erklärt.



Die Rede ist vom Tigerschnegel (Limax maximus) eine Nacktschneckenart, die man aufgrund ihres auffälligen Raubkatzen Musters eher im tropischen Regenwald vermuten würde. Vorne sieht sie aus wie ein Leopard, hinten wie ein Tiger. Im Gegensatz zu anderen Nacktschnecken, wie der berüchtigten rotbraunen spanischen Wegschnecke, ist der Tigerschnegel völlig „gemüsegartenfreundlich“, er mag grüne Pflanzensubstanzen eher nicht und er ernährt sich neben totem Pflanzenmaterial und Pilzen auch von jungen spanischen Nacktschnecken.

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Er ernährt sich auch von jungen spanischen Nacktschnecken

So kann man die große Beliebtheit von Tigerschnegeln in Gärtnerkreisen erklären. Die wissenschaftlichen Meinungen gehen zwar auseinander, wie viele andere Schnecken sie vertilgen, aber eins ist sicher, die „Tigerschnecke“ allein kann die heurige Schneckenplage nicht lösen. Was hilft: Ein frostiger Winter, der die Schneckeneier erfrieren lässt, ein nicht so nasses Gartenjahr und ein naturnaher Garten können die Schneckenplage im nächsten Jahr wieder erheblich mildern.

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