Weil über Jahren hinweg Geld aus Sammlungen nicht ordnungsgemäß verbucht wurde, prüft das Bistum Passau rechtliche Schritte gegen einen Priester aus dem Landkreis Freyung-Grafenau. Der Verdacht einer Straftat steht im Raum. Der 54-Jährige spricht von "unhaltbaren Unterstellungen".
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Es geht um Geld, um viel Geld, für dessen Verwendung der Seelsorger Bruno Pöppel nach PNP-Informationen keinen Nachweis führen kann. Pöppel soll über Jahre hinweg die Kollekten, die für die Stadtpfarrei bestimmt waren, nicht ordnungsgemäß verbucht haben. Ans Licht kam das Fehlverhalten vor gut einem Jahr im Zuge des Abschieds des 54-Jährigen, weil es Nachfragen gab, was denn aus den vielen Spenden geworden sei, die bei einem vierfachen Dienstjubiläum von örtlichen Priestern im Sommer 2018 gesammelt worden waren.
Die Rede ist von rund 150.000 Euro, die Zahl beruht nach Informationen unserer Zeitung auf Schätzungen der Revisoren, die sie mit Erfahrungswerten von vergleichbaren Kollekten hochgerechnet haben. Der Seelsorger soll bestritten haben, dass er Geld veruntreut oder in die eigene Tasche gesteckt habe, als ihn die Verantwortlichen zur Rede stellten. Er habe das Geld für die Belange der Pfarrei ausgegeben, es aber versäumt, sich Quittungen ausstellen zu lassen. Auf Anraten seines Anwalts wollte sich der 54-Jährige gegenüber der PNP nicht äußern.