„Vorlesen ist die Mutter des Lesens.“ Schon Johann Wolfgang von Goethe schrieb dem Vorlesen von frühester Jugend an eine immense Bedeutung zu. Das hat auch heute noch seine Gültigkeit.
Bereits seit 2004 gibt es daher den Bundesweiten Vorlesetag, mit dem ein öffentliches Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens gesetzt werden soll. Auch heuer gab es dazu an der Reinhold-Koeppel-Grundschule in Grafenau und der Grundschule Haus i Wald wieder unterschiedliche Aktionen für die einzelnen Jahrgangsstufen.
Großeltern lasen den Erstklässlern vor
Traditionell lasen den ersten Klassen Omas und Opas vor. In kleinen Gruppen machten es sich die Gruppen gemütlich und lauschten Geschichten von der „Mama Muh“, „Bibi Blocksberg“ und Co. Da ihre Großeltern größtenteils nicht in der Nähe leben, nahmen sich für die Deutschklasse Rektorin Christine Weiß und weitere Vorleser Zeit und erfreuten die Kinder mit der Raupe Nimmersatt, der Pippilothek und anderen lustigen Geschichten.
Die zweiten und dritten Klassen erlebten ihre besondere Lese- Stunde wieder im Bürgersaal des Rathauses bzw. in der Stadtbücherei: Im beeindruckenden Rahmen des Bürgersaals las Bürgermeister Alexander Mayer aus der „Schule der magischen Tiere“ vor. Anne-Marie Ederer hatte als Lektüre „Sommer ist barfuß“ gewählt und Manuela Binder ließ die Kinder stimmungsvoll mit passenden Requisiten in das Märchen vom „Gestiefelten Kater“ eintauchen.
Mögliche künftige Lehrkräfte kennengelernt
In der Stadtbücherei entführte Sandra Lindhorst die Kinder in „Annis Dschungelabenteuer“ und Marianne Lendner-Hompesch bezauberte sie mit der „kleinen Fee Potilla“.
Wie auch in den vergangenen Jahren konnten die Viertklässler schon einmal ihre möglichen künftigen Lehrer von den weiterführenden Schulen von einer besonderen Seite kennenlernen, nämlich als Vorleser: Die Schulleiter von der Mittelschule Grafenau bzw. vom Gymnasium, Klaus Gigl und Christian Schadenfroh, dazu die Lesebeauftragte von der Realschule, Sabine Pinter, begeisterten die Schüler mit „Weihnachten ganz wunderbar“, „Master of Disaster“ und „Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer“.
Eine etwas andere Schulstunde
Auch in Haus i. Wald lasen den Erstklässlern ihre Omas und Opas vor. Die Zweit- und Drittklässler lauschten Sandra Gabert mit ihrem Buch „Das Freundschaf“, in dem es um falsche und wahre Freunde geht.
Die vielen engagierten Vorleser bekamen von den Grundschülern ein herzliches Dankeschön. Die Kinder waren unisono begeistert von dieser „anderen Schulstunde“ am Vorlesetag. Denn beim Vorlesen kann man nachfragen, Meinungen äußern, es wird gemeinsam gelacht, es werden gemeinsam Abenteuer erlebt. Kein Tablet und keine Spielekonsole, auch kein Hörbuch kann diesen „menschlichen Faktor“ ersetzen, wie es vonseiten der Schulen heißt.
− eb
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