Neujahrsempfang
Stolz und Optimismus in Spiegelau

13.01.2025 |
Hermann Scheuer

Bürgermeister Karlheinz Roth (l.) stellte die glänzende Zusammenarbeit mit allen Verantwortlichen in den Vordergrund und verteilte an seine engsten Wegbegleiter Blumen und Wein. Auch FRG-Landrat Sebastian Gruber (r.) zollte den Spiegelauern seinen Respekt. − Foto: Hermann Scheuer

Die Gemeinde Spiegelau hatte am vergangenen Wochenende zum Neujahrsempfang geladen und ganz viele Gäste waren der Einladung gefolgt – unter ihnen auch Landrat Sebastian Gruber. Zur musikalischen Unterhaltung spielte das Trio „Woidwind“ auf.



Sie wollen mehr über Spiegelau wissen? Lesen Sie hier den Bericht zur Bürgerversammlung.

„Gemeinsam hier an Ort und Stelle feierlich das neue Jahr zu beginnen, ist in den letzten Jahren bereits zu einer festen Tradition geworden und ich freue mich sehr darüber, dass Sie heute alle zu uns gekommen sind“, begrüßte Bürgermeister Karlheinz Roth die vielen Gäste und Ehrengäste. In den Vordergrund stellte er das unglaublich gute Miteinander zwischen Bürgern, Gemeinderat und Verwaltung. Sein Dank galt auch allen Institutionen und Vereinen, die sich höchst aktiv an der Gestaltung der Gegenwart und der Zukunft Spiegelaus beteiligen würden. „Lassen sie mich danken, für all das, was Sie auch im vergangenen Jahr wieder für unsere Gemeinschaft geleistet haben – egal ob im Ehrenamt, ob in beruflicher oder ob in politischer Verantwortung.“

Bürgermeister berichtet über das vergangene Jahr



Roth begann seine Festrede mit dem Zitat: „Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet.“ Diesen Spruch habe sich die Gemeinde Spiegelau 2024 sehr zu Herzen genommen. Dies gelte beispielsweise für die Sanierung des Waldschmidthauses am Großen Rachel, das für den Tourismus in der Gemeinde und darüber hinaus in der gesamten Region eine wichtige Schlüsselfunktion einnehme. Die Eröffnung erfolge voraussichtlich im Jahr 2027, als bewirtschaftete Berghütte mit Übernachtungsmöglichkeit.

Als weiteren Meilenstein bezeichnete Roth die Eröffnung des Bolzwerks durch Michael Miedl pünktlich zum Beginn der Fußball-Europameisterschaften, welches binnen kürzester Zeit überregional etabliert und bekannt wurde. „Es hat unser Zentrum deutlich aufgewertet und stellt gleichzeitig ein weiteres wichtiges Impulsprojekt für die weitere Entwicklung des Sägewerksgeländes dar.“ Für Letzteres bestand ein Gewinnabführungsvertrag mit dem Freistaat Bayern, der nach geschickten Verhandlungen so aufgelöst habe werden können, dass keine Ausgleichszahlungen gegenüber dem Freistaat von der Gemeinde zu leisten seien, informierte Roth die Anwesenden. Das bedeute zum einen eine finanzielle Entlastung im sechsstelligen Bereich bedeute sowie alle Freiheiten für die weitere Entwicklung des Geländes. Roth sprach auch die Sanierung und Neugestaltung des Kurparks an, die kurz vor dem Abschluss stehe. Der Park sei von Grund auf saniert und aufgewertet worden und sei damit fit für die Zukunft. Ein besonderes Highlight biete dabei die vom EC Edelweiß errichtete neue Sommerstockbahn , die in den letzten Wochen zu einer Eislaufbahn umfunktioniert wurde. Auch das neue Naturbad mit dem Palmbeach, dem zur Strandbar umgestalteten Kiosk, erfreue sich einer großen Beliebtheit bei den Badegästen.

Vier neue PV-Anlagen installiert



Die Gemeinde mache auch einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltige Energieversorgung, mit der Inbetriebnahme von insgesamt vier neuen PV-Anlagen, was zur erheblichen Einsparung der gemeindlichen Stromkosten führe. Auch im Abwasserbereich habe es im letzten Jahr entscheidende Impulse gegeben, wie beispielsweise mit der Fertigstellung des neuen Regenüberlaufbeckens am Bahnhof sowie mit dem Sägewerksgelände, das künftig im umweltfreundlichen Trennsystem entwässert werde und mit der Sanierung der Kläranlage Augrub, die kurz vor dem Abschluss stehe. Damit soll die Abwassertechnik in Spiegelau wieder auf dem neuesten Stand der Technik sein und ihre Einleitungsrechte langfristig bis zum 31. Dezember 2039 sichern. Auch die ursprüngliche Kalkulation werde nahezu punktgenau eingehalten.

Die Errichtung der neuen Kinderkrippe in Oberkreuzberg mit 15 neuen Krippenplätzen und fünf neuen Regelplätzen wurde abgeschlossen, wie Roth informierte. Und: Die Grundschule wurde mit mehreren Whiteboards und weiteren Investitionen im Bereich der Digitalisierung ausgestattet. Mit der Bildung einer Personalunion der Touristinformationen in Spiegelau und St. Oswald-Riedlhütte habe man auch im Tourismusbereich eine wichtige und zukunftsweisende organisatorische Weichenstellung vorgenommen. Die Sanierung der Gemeindestraßen Reutecker Straße und Böhmerwaldstraße wurde ebenfalls abgeschlossen und mit dem barrierefreien Ausbau des Parkplatzes im Bildungszentrum begonnen. „Die Feuerwehren wurden mit moderner Schutzkleidung ausgestattet, der neue Gerätewagen Logistik I für die Feuerwehr in Oberkreuzberg wurde auf den Weg gebracht, genauso wie 15 digitale Funkmeldeempfänger für die Feuerwehren.“

Zusammenfassend erwähnte Roth, dass die Gemeinde Spiegelau in den vergangenen fünf Jahren öffentliche Investitionen in Höhe von rund 35 Millionen Euro getätigt hat, aber auch dass es der Gemeinde gelungen ist, in diesem Zeitraum rund 13 Millionen Euro Fördergelder zu bekommen.

13 Mio. Euro Förderung in fünf Jahren erhalten



Der Bürgermeister beendete seine Ansprache mit den Worten: „Lassen Sie uns auch weiterhin gemeinsam mutig und zuversichtlich in die Zukunft blicken! Denn gerade in diesen Zeiten aktiv die anstehenden Herausforderungen anzugehen und dabei die richtigen Lösungsansätze zu finden, ist ein wichtiger und zentraler Bestandteil unserer gemeinsamen Verantwortung.“

Landrat Sebastian Gruber zollte den Spiegelauern außergewöhnlichen Respekt. Zur gleichen Zeit des Neujahrsempfangs fand in München übrigens der Empfang des bayerischen Ministerpräsidenten statt. „Aber ich bin bei euch in Spiegelau.“ Gruber sprach den Anwesenden Dank, Respekt und Anerkennung aus und lobte die Menschen des Bayerischen Waldes: „Leicht hatten wir es nie, aber unser Zusammenhalt, Herzblut und Optimismus zeichnet uns aus und das spiegelt sich auch in unserer guten Lebensqualität wieder.“ Kurz äußerte sich der Landrat zur nach seiner Meinung nach Ungerechtigkeit der Krankenhausreform, die klar den ländlichen Raum benachteilige. „Aber der Landkreis ist sich der Verantwortung für die über 1200 Mitarbeiter bewusst und mir ist die kommunale Trägerschaft wichtiger als 12 Prozent Rendite“, meinte er. Trotzdem gelte es, die positive Sichtweise in den Vordergrund zu stellen und gemeinsam anzupacken, „denn immer dann, wenn wir alle an einem Strang ziehen und immer dann, wenn wir gemeinsam in dieselbe Richtung gehen, immer dann sind wir maximal erfolgreich“.

Das Schlusswort, respektive das Schlusslied, hatte das Trio „Woidwind“ inne, das mit den Liedern „Mia san vom Woid dahoam“ und dem „Waidlermarsch“ die Gäste verabschiedete.

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