Projekttag „Baukultur“ will den Erhalt alter Häuser fördern
Spiegelauer Drittklässer lernen Erkennen und Bewahren

21.07.2024 | Stand 21.07.2024, 11:00 Uhr |

Beim Projekttag „Baukultur“ an der Grundschule Spiegelau: die Drittklässler mit Rektorin Corinna Lerach-Wirsich (hinten v.r.), Klassenleiterin (3 b) Petra Strohmaier, Bauzeichnerin Barbara Wolf, Bürgermeister und ILE-Vorsitzender Karlheinz Roth, ILE-Geschäftsführer Willi Biermeier, Architekt Klaus Bauer und Klassenleiterin (3 a) Maria Lentner. − Foto: Langesee

Im Rahmen des Heimat- und Sachkundeunterrichts für die beiden dritten Klassen fand vor kurzem ein Projekttag zum Thema „Baukultur“ statt. Dazu kamen Architekt Klaus Bauer, Bauzeichnerin Barbara Wolf sowie Willi Biermeier, Geschäftsführer der ILE Nationalparkgemeinden, an die Grundschule. Die Klassenlehrerinnen Maria Lentner (3a) und Petra Strohmaier (3b) hatten das Thema im Unterricht theoretisch vorbereitet.

Baukultur ist ein schwer zu erklärendes Thema und so versucht die ILE Nationalparkgemeinden, mit Ausstellungen, Exkursionen, Gestaltungspreisen und Vorträgen in Schulen, das Thema nach außen zu bringen.

Schüler schon früh für die Thematik sensibilisieren



Wichtig sei, möglichst früh damit zu beginnen, für Baukultur zu sensibilisieren. Baukultur bedeute nicht nur, Häuser neu zu bauen, sondern vor allem auch alte Baustrukturen zu erhalten und gegebenenfalls neu zu nutzen. Zusammengefasst: „Baukultur ist die Wertschätzung unserer Städte, Märkte und Dörfer“.

Das versuchte Klaus Bauer den Drittklässlern zu vermitteln, wie die Geschichte und Entwicklung Spiegelaus mit den Schwerpunkten in der Glas- und Holzindustrie das heutige Aussehen geprägt haben. Er zeigte Beispiele für den Gestaltungspreis 2022, um deutlich zu machen, wie aus Altem Neues entstehen kann und wie Neubauten die traditionelle Formensprache und Baumaterialien aufnehmen und neu interpretieren. Direkt in Spiegelau war das die frühere Pension Lilo, in der nun Wohnungen und Gewerbeeinheiten sind, und in der näheren Umgebung das Kultur- und Bürgerzentrum Neuschönau (früher Schule und Gemeindeverwaltung) mit dem kathedralenähnlichen „Koishüttler Saal“ und der Neubau Naturhotel Euler mit seiner Holzfassade und in Reichenberg das Dorfgemeinschaftshaus, früher das Feuerwehrgerätehaus.

Baukultur heißt Wertschätzung



Nach der Theorie ging es an praktische Aufgaben. Ausgestattet mit Meterstab und Maßband wurden Gänge, Fenster, Türen und Garderoben im Schulhaus ausgemessen und mit Bleistift auf Papier skizziert.

Barbara Wolf zeigte ihnen die Handhabung des Nivelliergeräts. Sie probierten es aus und merkten schnell, dass hier viel Fingerspitzengefühl beim Einstellen des Gerätes notwendig war, um Ungenauigkeiten beim Messen zu vermeiden.

Bei der letzten Übung – dem Zeichnen der Mehrzweckhalle – wurden zunächst Auffälligkeiten besprochen, wie Baukörper und Hell-Dunkel-Kontraste. Mit diesem Wissen fiel es den Drittklässlern leichter, die Fassadenansicht zu zeichnen. Hierbei gaben der Architekt und die Bauzeichnerin wertvolle Tipps, die von den Kindern auch sogleich umgesetzt werden konnten.

− ga

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