Zu einem schweren Verkehrsunfall ist es am Freitagmorgen gegen 9.30 Uhr auf der Staatsstraße von Waldkirchen Richtung B12 bei Außernbrünst (Markt Röhrnbach, Landkreis Freyung-Grafenau) gekommen. Die Polizei hat Freitagmittag weitere Details bekannt gegeben.
Demnach wurden sechs Personen verletzt, eine Person im Alter von 15 Jahren erlitt lebensgefährliche Verletzungen, wie es in der Mitteilung des Polizeipräsidiums Niederbayern heißt. Die Verletzten saßen in einem Schleuserfahrzeug, das sich zuvor einer Kontrolle durch die Bundespolizei entziehen wollte und in rasanter Fahrweise durch Teile des Landkreises Freyung-Grafenau geflüchtet ist.
Gegen 8.30 Uhr war einer Streife der Bundespolizeiinspektion Passau am Grenzübergang Philippsreut ein vollbesetzter Toyota mit polnischer Zulassung aufgefallen. Das Fahrzeug sollte aufgrund des Verdachts der Schleusung illegaler Migranten einer Kontrolle unterzogen werden.
Flucht mit überhöhter Geschwindigkeit
Der Toyota missachtete jedoch laut Polizeimitteilung die Anhaltesignale und fuhr stattdessen mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit sowie teils gefährlicher Fahrweise über die Bundesstraße 12 und das Stadtgebiet Freyung weiter. Auf der Staatsstraße 2132 fuhr der mutmaßliche Schleuser in Richtung Waldkirchen und schließlich auf der Staatsstraße 2113 in Richtung Außernbrünst.
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Die eingesetzte Streife der Bundespolizei wurde zwischenzeitlich von Streifen der Polizeiinspektion Freyung und Polizeistation Waldkirchen unterstützt.
Mit Lastwagen kollidiert
Auf Höhe Außernbrünst fuhr der Toyota verbotswidrig entgegen der vorgegebenen Richtung auf die Bundesstraße 12 auf, schildert das Präsidium weiter den Hergang. In der Auffahrt kam es schließlich zum folgenschweren Zusammenstoß mit einem Lkw mit tschechischer Zulassung, der die Bundesstraße auf Höhe Außernbrünst gerade verlassen wollte. Aufgrund des Zusammenstoßes wurden alle sechs Insassen des Toyota verletzt.
15-jährige Person lebensgefährlich verletzt
Eine Person im Alter von 15 Jahren erlitt nach bisherigem Kenntnisstand lebensgefährliche Verletzungen. Soweit bislang bekannt, solle es sich laut Polizei bei den Insassen unter anderem um drei Jugendliche handeln, davon soll einer aus Pakistan stammen. Zu denen anderen Insassen liegen bislang noch keine Erkenntnisse vor. Die Verletzten wurden nach Erstversorgung vor Ort in umliegende Krankenhäuser gebracht, wobei auch mehrere Rettungshubschrauber eingesetzt waren.
Unfallanalytisches Gutachten wird erstellt
Die Staatsanwaltschaft Passau hat zusammen mit der Polizeiinspektion Freyung und der Bundespolizei die weiteren Ermittlungen übernommen. Zur Rekonstruktion des Unfallgeschehens wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Passau ein unfallanalytisches Gutachten in Auftrag gegeben.
Der Einsatzort wurde während der Dauer der Unfallaufnahme großräumig abgesperrt und die B12 komplett gesperrt. Entsprechende Umleitungen wurden eingerichtet.
Zeugenaufruf: Wer wurde gefährdet?
Verkehrsteilnehmer, die das Geschehen beobachtet haben bzw. durch die Fahrweise des Toyota-Fahrers gefährdet worden sind, werden gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Freyung, 08551/9607-0 oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
− jj
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