Thurmansbang
Schwammerl als Metapher für geglücktes Zusammenleben

10.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:09 Uhr

Bürgermeister Martin Behringer freute sich mit Luise Kinseher über ihre ausverkaufte Vorstellung im Rahmen des Thurmansbanger Kulturfrühling. −Foto: privat

Ausverkauft war die Vorstellung mit Kabarettistin Luise Kinseher in der Festhalle. Im Rahmen des 17. Thurmansbanger Kulturfrühling stellte sie ihr Programm „Wände streichen, Segel setzen“ vor.

Luise Kinseher wurde die Wohnung gekündigt – zum Glück nur auf der Bühne. Hier geht es um einen Seerosenteich im Wohnzimmer, einen Anwalt, einen Hausmeister und die Kuh als neues bayerisches Wappentier. Und „Mary from Bavary“ singt dazu.

Im eigenen, bedrohten Zuhause spielt sich Luise Kinsehers Programm ab. Doch die Wände bleiben stehen, auch wenn sie manchmal wackeln, der Durchbruch, der Umsturz gar bleibt aus.

Mit der Figur der reichen, kühlen Frau Frese geht die Geschichte los. Die verkauft nach dem Tod ihres nur noch per Möwenschrei präsenten Ehemanns Heinz alles, was sie hat – auch das Haus, in dem Luise wohnt. Fortan ist die Noch-Mieterin, damit beschäftigt, mit der neuen Situation klarzukommen.

Auch die Schwammerl, die sich in der feuchten Wohnung ansiedeln, dienen Luise Kinseher als Metapher – für ein geglücktes Zusammenleben („Einer allein ist nichts, alle zusammen sind alles“).

Wie gut, dass es die dauerbeschwipste Mary from Bavary noch gibt (Lieblingsvögel: „Schluckspecht, Schnapsdrossel, Reiher“). Die schräge Diva im Morgenmantel sorgte für viele Zwerchfell-Attacken beim Thurmansbanger Publikum. „Raus aus der Komfortzone – rein ins Opernfach“ lautet ihre Devise, und am Ende zeigt die Mary auf beeindruckende Weise, was sie kann.

− eb