Schlauere Schneepflüge
Pilotprojekt im Bayerwald: KI soll Einsatz von Räumfahrzeugen verbessern

09.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:14 Uhr

Staatsministerin Judith Gerlach lässt sich von Spiegelaus Bürgermeister Karlheinz Roth über den Winterdienst in seiner Gemeinde informieren. −F.: Ministerium

Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach hat vor kurzem in Spiegelau den Aufbau eines intelligenten Systems für den effizienten und nachhaltigen Einsatz von Räum- und Streufahrzeugen offiziell gestartet.



Dabei werden lokale Wetterdaten von Sensoren in sechs Gemeinden im Bayerischen Wald in Echtzeit ausgewertet. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz könnten dann konkrete Vorhersagen über den optimalen Einsatz der Fahrzeuge getroffen werden.

Das Bayerische Staatsministerium für Digitales finanziert das Projekt mit insgesamt rund 500.000 Euro. Nach Fertigstellung soll die Technologie allen bayerischen Kommunen als Best-Practice-Beispiel zur Verfügung gestellt werden.

Die beteiligten sechs Gemeinden Neuschönau, St. Oswald-Riedlhütte, Spiegelau, Frauenau, Lindberg und Bayerisch-Eisenstein, die auch im Verbund Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) Nationalparkgemeinden Bayerischer Wald zusammengeschlossen sind, wollen dabei eine Vielzahl unterschiedlicher Daten zusammenführen. So sind in jeder der beteiligten Kommunen zwei Wettersensoren geplant, die unter anderem Temperatur und Niederschlag messen. Diese Echtzeitdaten werden mit Prognosedaten des Deutschen Wetterdienstes zusammengeführt.

Künstliche Intelligenz erstellt lokale Prognosen



Eine Künstliche Intelligenz erstellt dann lokale Prognosen über den optimalen Einsatz der Räum- und Streufahrzeuge. So wird die Effizienz beim Einsatz von Personal und Streumitteln erhöht. Aufgrund der gesammelten Daten bekommen die Bauhofleiter dann Vorschläge zum effizienteren Einsatz der Fahrzeuge und der Menge des zu streuenden Salzes.

Eine wissenschaftliche Begleitforschung ist laut Mitteilung des Ministeriums fester Bestandteil des Programms.Und: Die Kommunen des Wettbewerbs tragen einen Eigenanteil an den Gesamtkosten des Projektes von mindestens 10 Prozent der geförderten Summe.

Personal wird auch entlastet



Auch Spiegelaus Bürgermeister Karlheinz Roth zeigt sich im Gespräch mit der Heimatzeitung begeistert. Der Versuch böte viele Vorteile. Er spricht davon, dass das ganze ressourcenschonend sein kann. Weil weniger Salz und Treibstoffe verbraucht würden. Durch gezielten Einsatz der Fahrzeuge werde auch die Umwelt in Sachen Abgase geschont. Und auch das Personal werde entlastet. Dadurch, dass es effizienter eingesetzt werden könne, können Überstunden abgebaut oder erst gar nicht aufgebaut werden. Roth sagt aber auch: Ob die ganze Sache letztlich in der Praxis funktioniert, sei ergebnisoffen.

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