Ausbildung bayerischer Polizisten
Polizeizentrum in Freyung: Erste Seminare im nächsten Jahr geplant

30.07.2024 | Stand 30.07.2024, 15:00 Uhr |

Die frühere Kurklinik Bavaria am Freyunger Geyersberg: Hier soll das Fortbildungszentrum der Bayerischen Polizei entstehen. Vor allem den „Neubau“ (links) könne man recht zügig dafür nutzen. Für die älteren Gebäudeteile sind wohl Sanierungen nötig. Wie genau diese aussehen könnten, das stehe aber noch nicht fest. − Foto: Jennifer Jahns

Wie ist eigentlich der aktuelle Stand beim geplanten Fortbildungs- und Tagungszentrum der Bayerischen Polizei in der Klinik Bavaria? Was genau muss dort nun baulich verändert werden, damit Polizisten sich hier auch mehrtägig schulen lassen können? Wann startet der Betrieb? Diese Fragen wurden nun bei einem Ortstermin in Freyung besprochen.

An diesem Austausch beteiligt waren Landrat Sebastian Gruber, Bürgermeister und Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich, Walter Buggisch, Leiter des Fortbildungsinstituts der Bayerischen Polizei in Ainring, und Andreas Fuchs, der aktuelle polizeiliche Ansprechpartner in Freyung.

Arbeitsplätze werden vor Ort geschaffen



Etwa 4000 Seminarplätze seien langfristig pro Jahr geplant, welche wiederum viele Fachthemen abdecken, unter anderem Verkehrskontrollen, Unfallaufnahme, Fahndung und vieles mehr, wie es in einer Mitteilung des Landratsamtes heißt. Hierdurch werden demnach neue zukunftsfeste Arbeitsplätze in der Region geschaffen und die Polizei wiederum könne ihr Seminarangebot deutlich ausweiten. Aufgrund der geografischen Lage im Dreiländereck Bayern – Tschechien – Österreich eigne sich der Standort optimal, „unter anderem für Kontrollstellen an der Autobahn und der Grenze“, wie es weiter in der Mitteilung heißt. „Es ist insgesamt erfreulich, dass Freyung als Standort ausgewählt wurde“, wird Fortbildungsleiter Buggisch zitiert.

Das Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei hat seinen Hauptsitz im oberbayerischen Ainring. Es gibt bereits eine Außenstelle in Herzogau (Oberpfalz). Mit Freyung wird eine zweite Außenstelle entstehen, „die wichtige Fortbildungsthemen anbieten und für uns eine große Bereicherung sein wird“, so Buggisch.

Schlafmöglichkeiten nötig



Aufgrund der Anfahrt nach Freyung sollen die Seminare jeweils immer ein paar Tage andauern. Die entsprechende Infrastruktur mit passenden Schlafräumen ist deshalb ein wichtiger Grundstein. Dafür werden Übernachtungsmöglichkeiten im Fortbildungszentrum selbst geschaffen.

Für 2025 ist geplant, dass mit einem einfachen Seminarbetrieb begonnen wird, heißt es in der gestern verschickten Mitteilung. Ursprünglich gab es einmal die Hoffnung, bereits Ende 2024 mit eintägigen Seminaren starten zu können.

Für einen mehrtägigen Seminarbetrieb würden derzeit durch das Präsidium der Bayerischen Bereitschaftspolizei diverse bauliche Maßnahmen geprüft. Der Freistaat stelle hierfür 212 Millionen Euro zur Verfügung. „Zu den baulichen Maßnahmen sind noch viele Fragen zu klären, etwa: Wie muss die Infrastruktur aussehen? Welche Investitionen stehen an? Was kann saniert werden und was nicht?“, so Buggisch, der das Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei in Ainring leitet – und die entsprechenden langjährigen Erfahrungswerte besitzt.

Bestimmte Gebäudebereiche zeitnah nutzbar



Absehbar ist, dass zwei bestehende Bereiche, nämlich der sogenannte Neubau sowie das kleinere Gebäude im direkten Umgriff zum Altbau, weitergenutzt werden können. Eine vernünftige Nutzung für den Altbau, der sich auf dem Areal mittig befindet, wird derzeit geprüft, heißt es weiter.

Auch Andreas Fuchs, bisheriger Vize der PI Grafenau, nun aktuell vor Ort für die Außenstelle des Polizeizentrums in Freyung verantwortlich, zeigte sich sehr zufrieden: „In allen Belangen, von Planung bis zur Umsetzung, spüren wir die Unterstützung der Stadt Freyung und des Landkreises Freyung-Grafenau.“ In jedem Fall diene das moderne Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei mit Hauptsitz in Ainring als Paradebeispiel. Aus diesem Grund werden die vier Gesprächsteilnehmer das Institut im Berchtesgadener Land demnächst gemeinsam besuchen und vor Ort ausführlich besichtigen.

Bauliche Maßnahmen: 212 Mio. Euro vom Freistaat



Landrat Gruber lobte bei dem Ortstermin noch einmal die Entscheidung pro Freyung, gerade auch mit Blick auf die neu geschaffenen Arbeitsplätze und die Ankurbelung der Wirtschaftskraft. Walter Buggisch unterstrich die Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten in der Region, die einen attraktiven Standort ausmachen: „Wichtig ist, dass die Lehrkräfte und Seminarteilnehmer sehr gerne hierherkommen.“

− pnp/jj

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