Trotz Schneemangel
Mauth macht’s möglich: Langlaufen im Grünen auf 1,5 Kilometern

Mit Kunstschnee wurde die Loipe präpariert

30.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:32 Uhr

Knapp zwei Tage Arbeit und es war vollbracht: In Finsterau, das etwa auf 1000 Metern Höhe liegt, kann ab sofort Langlauf in klassischer und freier Technik betrieben werden. −Foto: Kandlbinder

Kein Schneefall? Milde Temperaturen? Stimmt. Aber deshalb auf Wintersport verzichten? Sicher nicht! So jedenfalls die Devise in der Gemeinde Mauth (Landkreis Freyung-Grafenau).



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Mit ein bisschen Weitsicht, dem richtigen Gerät und dem Engagement der Verantwortlichen hat es dort tatsächlich geklappt, dass inmitten der grünen Landschaft im Ortsteil Finsterau ein Streifen Schnee ausgefahren werden konnte – und darauf wurde nun die Loipe präpariert.



So konnte die dortige Touristinfo jetzt stolz mitteilen: „Ab sofort stehen den Wintersportfreunden 1,5 Kilometer präparierter Kunstschnee auf der asphaltierten Rollerstrecke in Finsterau, sowohl in klassischer als auch in freier Technik, zur Verfügung.“

Und wie hat das geklappt angesichts der Tatsache, dass auch in Finsterau auf rund 1000 Metern Höhe kein Stäubchen Schnee mehr lag? „Ganz einfach: Wir haben die kalten Temperaturen vor Weihnachten genutzt, um Kunstschnee zu erzeugen“, erklärt Mauths Bürgermeister Ernst Kandlbinder auf PNP-Anfrage. „Dieses Schneedepot hat die Gemeinde Mauth in den letzten eineinhalb Tagen mit Traktoren, Anhänger und Radlader auf der asphaltierten Skirollerbahn ausgebracht.“

Dann kam der Pistenbully zum Einsatz;: „Damit konnten wir dann die ca. 25 Zentimeter Schneeauflage auf einer Länge von 1,5 Kilometern präparieren“, freut sich Kandlbinder. „So sind wir guter Dinge, unseren (Langlauf-)Gästen aus Nah und Fern trotz der milden Temperaturen eine gut präparierte Strecke präsentieren zu können.“

Ist es aktuell angebracht, bei Plusgraden eine Loipe zu präparieren?



Wo viel Freude ist, bleiben auch kritische Fragen in Zeiten der Energiekrise nicht aus. Also: Ist es aktuell angebracht, bei Plusgraden eine Loipe zu präparieren? Wie Kandlbinder sagt, habe man den Energieaufwand gering gehalten und die Schneeproduktion „optimiert, weil wir die Minusgrade vor Weihnachten genutzt haben, um den Kunstschnee vergleichsweise energieschonend zu produzieren“. Und der Bürgermeister bringt noch ein anderes Argument in Sachen Energie ein: „Die Leute haben einfach Lust auf Wintersport. Und so müssen sie nicht die weiten, energiefressenden Strecken in die Alpen fahren.“