Am Dienstag Vormittag stand nach der Auszählung der Stimmen der niederbayerischen Listenkandidaten es fest. Der Stimmkreis Regen/FRG hat einen neuen MdL – und zwei alte haben den Wiedereinzug ins Maximilianeum ebenfalls geschafft.
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FW-Mann Martin Behringer hatte hatte schon am Dienstagmorgen einigermaßen Gewissheit. Als er wieder einmal im Internet nachschaute, wie viele Stimmen die niederbayerischen Listenkandidaten auf sich vereinen konnten. Wieder einmal, denn dieses Mal dauerte die Auszählung in einigen Wahlbezirken länger als sonst. Normalerweise stand das Ergebnis schon am Montagabend fest. Als er aber sah, dass er, der auf Platz 7 der FW-Liste platziert war, auf Platz 3 vorgespült wurde, freute er sich. Denn er wusste, er musste mindestens Platz 6 erreichen, um für die FW in den Landtag zu kommen. Letztlich hielt er dann mit 19400 Stimmen diesen dritten Platz.
„Ich bin sehr glücklich, insgeheim hatte ich mir schon Hoffnungen gemacht“, so Behringer zur Heimatzeitung. Ihm habe das sehr gute Erststimmen-Ergebnis geholfen, zudem habe man einen intensiven Wahlkampf mit Präsenz vor Ort gemacht. „Wir haben uns auch getraut, unpopuläre Themen wie den Bau eines geplanten Flüchtlingsheimes in Rabenstein zu thematisieren.“
Dass die AfD so gut abgeschnitten hat, sei erschreckend, aber zu erwarten. Denn jetzt heißt es immer nicht mehr nur zu reden, sondern endlich zu handeln.
Seine Schwerpunktarbeit im Landtag möchte er auf den Ländlichen Raum, die Umwelt, das Kommunale legen. Jetzt gelte es, für die Region zu arbeiten. Persönlich finde er es sehr schade, dass diese Region zwei MdLs verloren hat.
„So weit ich weiß, ist am 30.Oktober konstituierende Sitzung in München.“ Und: Er gehe davon aus dass der neue Bürgermeister in Thurmansbang im Januar gewählt werde. Aber das entscheide das Landratsamt.
Grünen-MdL Toni Schuberl musste bis Dienstag zirka 10.30 Uhr zittern. Letztlich sicherte er sich mit seinen 11608 Stimmen einen lange wackeligen 469-Stimmen-Vorsprung, der für den nötigen Platz 2 auf der Niederbayern-Liste der Grünen reichen sollte.
„Das war ein nervenaufreibender Krimi und es dauerte bis zum letzten Stimmkreis, bis klar war, dass ich drin bin“, sagte Schuberl gestern am späten Dienstag Vormittag auf PNP-Nachfrage unüberhörbar erleichtert. „Jetzt gibt es weitere fünf Jahre einen grünen Landtagsabgeordneten im Bayerischen Wald. Gerade hier bei uns ist es besonders wichtig, dass ein Grüner vor Ort ist“, meinte der 40-Jährige. „Und FunFact: Ich glaube, ich bin jetzt der dienstälteste Landtagsabgeordnete im Bayerischen Wald, obwohl ich erst fünf Jahre dabei bin.“
Schuberl zeigte sich bereits am Montag mit Blick auf die regionalen Konkurrenten als fairer Mitstreiter: „Ich gratuliere Stefan Ebner zum Erringen des Direktmandats. Ich glaube, er wird unseren Stimmkreis gut vertreten können. Und ich gratuliere Martin Behringer zu seinem sehr beachtlichen Ergebnis. Er hat einen guten Wahlkampf geliefert. Das Ausscheiden von Alexander Muthmann bedauere ich sehr. Er hat immer Haltung gezeigt. Er wird dem Landtag fehlen.“
„Mein persönliches Ergebnis im Stimmkreis Regen, Freyung-Grafenau ist sehr bitter. Wir Grünen hatten hier den größten Verlust und das schlechteste Ergebnis. Das ist für mich persönlich eine deutliche Watschn“, sagte Schuberl. Den Kontakt zu den Bürgern habe er nicht optimal herstellen können, übte er Selbstkritik. „Ich hatte es vorgezogen, meine Arbeit zu machen oder bei meiner Familie zu sein, statt auf jedes Volksfest zu gehen. Dazu bin ich auch nicht der Typ. Dafür bekommt man aber eben auch die Quittung. Ich muss in Zukunft andere Wege finden, um mit den Bürgern besser in Kontakt zu kommen.“
Auch der AfD-MdL Oskar Atzinger saß ebenfalls Montag und Dienstag auf heißen Kohlen. Am Montagvormittag fiel zudem längere Zeit der Server der maßgeblichen Informationsquelle Landesamt für Statistik aus, was aber den Optimismus des Salzweger nicht mindern sollte. Schon kurz vor Mittag nämlich vermutete er auf PNP-Nachfrage, dass er – ausgestattet mit einem bis dato guten Stimmenergebnis und dem Wissen, im Stimmkreis Regen/Freyung dem CSU-Kandidaten dreimal auf Platz 2 verwiesen zu haben – einer von vier chancenreichen AfD-Listenkandidaten sein wird. Er hatte schon da seinen Listenplatz 3 gefestigt – mit deutlichem Vorsprung auf die Mitstreiter auf Rang 4 und 5. Und so sollte es in der Endabrechnung gestern bleiben, die ihm eine Verlängerung seines Münchner Mandats einbrachte, das er im Februar 2022 als Nachrücker für den verstorbenen Josef Seidl einnahm.
− an/ck
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