Die besten Leistungen allgemein im Ausdauersport und im Speziellen bei der Mega-Challenge „Ironman“ (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42,195 km Laufen) sind bekanntlich von Athleten jenseits der 30 zu erwarten. Der junge Schönberger Triathlet Luca Bauer will sich der brutalen Herausforderung demnächst beim „Ironman Nizza“ in Südfrankreich am 25. Juni stellen – seine Langdistanz-Premiere mit 23 Jahren!
Die körperlichen Voraussetzungen dafür schafft der blonde Bayerwaldler neben intensivem Training aktuell mit starken Leistungen für sein neues Team „Twin Neumarkt“ in der Triathlon-Regionalliga – und am Sonntag mit einem Start über die Mitteldistanz (= halber Ironman) beim „Triathlon Niederbayern“ in Pocking, wo er mit seiner Wettkampfzeit (4:34 Stunden) eine stark besetzte Altersklasse 20 gewann und Gesamt-Achter wurde.
„Ich freue mich schon auf die Challenge in Nizza, nehme mir aber bewusst keine bestimmte Finish-Zeit zum Ziel – weil die Radstrecke einfach satte 2400 Höhenmeter aufweist. Das wird man beim abschließenden Marathon dann richtig merken, wenn man schon so viele Höhenmeter in den Beinen hat.“
Bergige Strecken ist der Verwaltungsfachangestellte der Stadt Grafenau zwar aus dem Bayerischen Wald gewohnt. Aber als wäre das Hinterland der Cote d’Azur mit den französischen Südalpen nicht schon Schinderei auf dem Rennrad genug, wartet dann auch noch ein quälend langer Marathonlauf über 42,195 Kilometer bis zur Finish-Line in Nizza.
Sieg mit Twin Neumarkt beim Regionalliga-Debüt
Der sportliche Einstieg bei seiner neuen Oberpfälzer Regionalliga-Mannschaft Twin Neumarkt verlief für den „eisenharten“ Niederbayern jedenfalls schon mal optimal – mit einem Sieg beim Liga-Debüt in Weiden am vergangenen Wochenende. „Wir wollten schon vorne mitmischen, aber dass es direkt zum Sieg reicht, war freilich überraschend“, gab Bauer den örtlichen Medien glücklich zu Protokoll. Überraschend deshalb, weil er etwa das Team der TSG Roth II als Bundesliga-Reserve stärker erwartet hatte. Für den nächsten Liga-Start am 10. Juni im schwäbischen Lauingen gelten Bauer und seine neuen Teamkollegen Daniel Reindl, Julian Hegel Andreas Maier und Thomas Wittmann somit als Favorit.
Wie kam es überhaupt zum Wechsel nach Neumarkt, nachdem Luca Bauer in den Vorjahren schon höherklassige Erfahrungen beim Zweitliga-Team Tristar Regensburg gefeiert hatte? Nun, das Regensburger Team war auseinandergefallen – und Bauer kam „per Zufall“ letztes Jahr mit dem Neumarkter Daniel Reindl ins Gespräch. „Da hat die Chemie sofort gestimmt, auch mit dem Rest der Mannschaft“, berichtet der Schönberger der sein neues Team dann bei einem Schwimm-Trainingslager im März und einem sogenannten Koppeltraining kurz vorm Saisondebüt näher kennenlernte – letzteres, um „speziell das Verhalten in der Gruppe auf dem Rad abzustimmen“, was ja im Teamwettbewerb entscheidend sein kann.
Bei seinem persönlichen Saison-Highlight in sechs Wochen in Nizza freilich wird Luca Bauer weitgehend auf sich allein gestellt sein. Wenn er dann aber als echter „Ironman“ finisht, wird das alle Schinderei der Welt locker vergessen machen.
− brö/ws/red
