Von Lothar Wandtner
Was ist schlimmer, als ein krebskrankes Kind? Was macht ein Mädchen glücklicher, als langes, dichtes Haar? Leni Denk (7) aus Riedlhütte (Landkreis Freyung-Grafenau) packte vor einem halben Jahr eine Idee, die sie jetzt umsetzte: Ihr wallendes Haar soll einem Kind nach der Chemotherapie eine schöne Perücke ermöglichen.
Auch Markus Sieghart aus Grafenau spendete in diesem Jahr seine Haare für krebskranke Kinder. Lesen Sie den Artikel dazu hier.
„Es ist blöd, wenn Kinder keine Haare haben“
Das Kinderfernsehen brachte Leni auf die Idee: Es war ein Bericht über Krebs bei Kindern. In einer Sendung sah sie Gleichaltrige, die nach der Chemotherapie ihre Haare verloren hatten. Und Leni sah, wie diese Kinder nicht nur an der Krankheit, sondern auch an ihrem Aussehen litten. „Weißt du was, Mama: Ich lasse mir die Haare abschneiden und spende sie. Ich will einem kranken Kind helfen“, sagte Leni vor etwa einem halben Jahr. Der Gedanke hat sie nicht mehr losgelassen.
Ihre Haare sind jetzt ein Goldschatz
Als Mama Maria vor ein paar Tagen einen Friseurtermin hatte, war es dann soweit: „Mama, ich bin soweit. Ich komme gleich mit“, sagte Leni. Gesagt, getan. „Es ist blöd, wenn Kinder keine Haare haben“, schob sie hinterher. „Jetzt muss es sein.“
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Leni hatte sehr lange Haare, dicht, dick und glatt. Es dauerte nur ein paar Minuten, weg waren sie. „Mindestens 35 Zentimeter müssen die abgeschnittenen Strähnen lang sein“, erzählt Maria Denk. „Gott sei Dank hatte Leni so lange Haare, dass sie jetzt nicht mit einem Kurzhaarschnitt herumläuft.“
„Ich bin wirklich stolz, dass ich das gemacht habe“, sagt Leni. „Meine Haare sind jetzt ein Goldschatz, weil sie so wichtig sind für das Kind, dem daraus eine Perücke gemacht wird.“
Leni will in drei Jahren erneut spenden
Und, vermisst sie die langen Strähnen? „Nein, mir gefällt meine Frisur jetzt auch“, sagt Leni. Und macht deutlich: „Jetzt lasse ich sie drei Jahre wachsen und nach der Kommunion spende ich wieder.“
Für alle, die auch dazu bereit sind, ihre Haare zu spenden, gibt es auf haare-spenden.de umfangreiche Informationen. Hier können sich Interessierte über die neun Organisationen informieren, an die sie ihre Haarpracht spenden können. Zudem erhalten sie Anleitungen fürs Abschneiden.
Leni spendete Haare an Deutsche Krebshilfe
Denn laut der Organisation ist gerade die Länge ausschlaggebend, damit die Haare zu einer Perücke weiterverarbeitet werden können. Und: Die Haarspende muss immer ein Zopf sein, idealerweise geflochten, wie es dazu heißt. Diese werden dann gesammelt, denn für jede Perücke würden vier bis fünf Haarspenden benötigt und je nach Länge, Struktur, Farbe und Co. dann zusammengesetzt.
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Auf der Internetseite finden Interessierte zudem Infos zu Partnersalons, die beim Abschneiden und beim Versand behilflich sein können.
Leni aus Riedlhütte hat ihre Haare im Übrigen an die Deutsche Krebshilfe geschickt – eine von mehreren Organisationen, die auf diese Weise Kindern kostenlose Perücken ermöglichen.
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