Seit der Kreisreform und der Eingliederung der Aufsteiger aus der Kreisklasse Freyung in die Kreisliga Passau war es für die Neulinge immer nur kurzes Intermezzo: Fr fünf von sechs Mannschaften ging es nach einer Spielzeit schon wieder runter. Eine Ausnahme machte der TSV Mauth, der 2019/21 den Durchmarsch in die Bezirksliga Ost geschafft hat.
2018/19 musste dagegen der FC Dreisessel absteigen, 2021/22 der SV Hintereben, 2022/23 der SV Röhrnbach und 2023/24 der SV Riedlhütte und auch die DJK SG Schönbrunn. Dieses Schicksal möchten der SV Hohenau, Meister der Kreisklasse Freyung, und der TSV Schönberg, Vize der Kreisklasse Freyung und Aufsteiger über die Relegation, diesmal unter allen Umständen vermeiden.
„Der Klassenerhalt ist unser oberstes Ziel“, erklärt Trainer Christian Pauli nicht überraschend, „der entscheidende Faktor, um es zu schaffen, wird dabei sein, dass wir uns in der Abwehr noch kompakter präsentieren als in der letzten Saison“. Zwar rührte die Mannschaft bereits in der vergangenen Punkterunde „Beton“ an und kassierte nur 24 Gegentore, der Top-Wert in der Kreisklasse Freyung. „Trotzdem müssen wir auch in diesem Bereich intensiv arbeiten und hier den Hebel ansetzen“, betont der Coach, „denn das spielerische Vermögen der Gegner wird – als größter Unterschied zur Kreisklasse – erheblich besser sein“.
Hohenauer Stärken liegen nicht nur in der Defensive
So sind mit dem SV Perlesreut und dem SV Schalding-Heining II zwei Absteiger aus der Bezirksliga Ost dabei, die „beide einen sehr gepflegten Ball spielen können“, weiß Christian Pauli, „auch die DJK Eberhardsberg hat im Frühjahr fußballerisch überzeugt und ist Dritter in der Kreisliga geworden. Und die Aufsteiger, wie beispielsweise der FC Künzing II, eine Bezirksliga-Reserve, sind immer sehr schwierig einzuschätzen. Wir müssen uns einfach gegen die Konkurrenz wappen.“
Christian Pauli will kein Understatement betreiben, sondern die sportliche Situation in der neuen Umgebung realistisch bewerten. Obwohl natürlich auch der SV Hohenau einiges an Qualität mitbringt. Nicht nur in der Defensive, sondern auch in der Offensive, wie 70 Treffer in der Saison 2023/24 beweisen. Ein weiterer Top-Wert. Als beste Torschützen zeichneten sich Johannes Bildl (18), Jakob Moosbauer (16) und Alexander Fuchs (14) aus. Hinten super, vorne super – so soll es klappen.
Die Vorbereitung bislang „ist jedenfalls gut gelaufen“, ist Christian Pauli zufrieden und daher zuversichtlich. Erst ein 1:2 gegen den Bezirksligisten SV Garham („da haben wir lange gut mitgehalten“), dann ein 2:1 gegen den Kreisligisten SV Winzer („ein verdienter Erfolg“) und ein 1:1 bei der DJK-SG Schönbrunn (Vereinsheim-Einweihung). Noch stehen zwei Testspiele am Montag, 15. Juli, um 19 Uhr gegen den TSV Waldkirchen (Totopokal) und am Sonntag, 21. Juli, um 16 Uhr beim SV Geiersthal aus, um sich fit zu machen. Am Sonntag, 28. Juli, um 15 Uhr geht es beim FC-DJK Tiefenbach um Punkte.
„Wir nehmen die Herausforderung an“, betont Christian Pauli. Und der Meister-Trainer verspricht, „dass wir von Beginn an alles versuchen werden, um am Ende drin zu bleiben. Nix mit dem Abstieg zu tun haben. Je schneller, desto besser. Das wäre die Zugabe“.
In Schönberg ist man „guter Dinge“
„Hinten gut stehen, nichts zulassen und vorne treffen. Wenn wir das hinbekommen, dann sieht es schon gut aus, dass wir die notwendigen Punkte holen und unser Ziel, den Klassenerhalt, schaffen“, betont Trainer Thomas Schwarz, der mit Mario Walter-Kern ein gleichberechtigtes Trainerduo beim TSV Schönberg bildet.
„Guter Dinge“, die Vorgabe zu verwirklichen, ist sportlicher Leiter Herbert Kern. „Wir haben viele junge, hungrige Spieler, die sich weiter entwickeln wollen. Die Neuzugänge Dominik Ahmeti, Karlo Celcic, Niklas Tanzer und Dominik Euler heben die fußballerische Qualität deutlich an und wir haben mit Kapitän Felix Kern, Matthias Killinger, Mustafa Argient und Michal Pinc vier wichtige Führungsspieler. Ich sehe uns mit diesem Kader auf dem richtigen Weg“. Die Mischung macht es wohl aus und die drei Siege in den drei Tests deuten darauf hin, dass vieles auf dem Spielfeld funktioniert.
Von Freitag bis Sonntag geht es ins Trainingslager nach Bad Füssing – mit Schwerpunkt in den Einheiten, mehr „körperliche Präsenz“ zu bekommen. „Wir werden in der kommenden Saison auf zahlreiche gestandene Kreisliga-Mannschaften treffen und da müssen wir unbedingt dagegen halten“, nennt Thomas Schwarz einen Schlüssel zum Erfolg, „aber wir wollen nicht nur aufs Verteidigen Wert legen, sondern sind ja eher offensiv ausgerichtet und versuchen, Fußball zu spielen.“
Natürlich hoffen die Schönberger auf einen erfolgreichen Start bei der Heimpremiere am Sonntag, 28. Juli, gegen den SV Schalding-Heining II. Trainer Thomas Schwarz hat jedenfalls ein gutes Bauchgefühl, denn „die mannschaftliche Geschlossenheit ist eine unserer ganz großen Stärken und ich habe Vertrauen in die Mannschaft. Dann sehen wir gleich, wo wir wirklich stehen und wohin die Reise hingeht“.
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